Omdel-Wasser ist am Limit
Das Ministerium für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft wird ab Oktober die Wasserentnahme aus dem Omdel-Untergrundvorkommen (Aquifer) durch das staatliche Unternehmen NamWater drastisch drosseln. Grund: NamWater pumpt seit etlichen Jahren zu viel Wasser aus diesem Vorkommen nordöstlich von Henties Bay, so dass dieses inzwischen erschöpft ist. Das teilte Erwin Shiluala, NamWater-Chef in der Erongo-Region, jetzt auf AZ-Nachfrage mit.
Aus diesem Grund zeigte sich Shiluala über die Nachricht erfreut, dass die drei Uranminen Rössing, Langer Heinrich und Husab ab dem 1. August aus der Entsalzungsanlage bei Wlotzkasbaken versorgt würden. „Ein Abkommen in dieser Sache soll in der kommenden Woche unterzeichnet werden“, teilte Hilifa Mbako, Geschäftsführer von Areva in Namibia, dem Betreiber der Entsalzungsanlage, jetzt auf Nachfrage mit. „Wir hoffen, diesen Termin einzuhalten. Es sei denn, es kommt etwas dazwischen“, ergänzte Mbako.
Laut Shiluala versorgt NamWater derzeit die drei zentralen Küstenorte Henties Bay, Swakopmund und Walvis Bay sowie die genannten Bergbauunternehmen aus dem Omdel- sowie Kuiseb-Untergrundwasservorkommen. Derzeit pumpe die staatliche Firma etwa neun Millionen Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr aus dem Omdel-Vorkommen. Aus dem Kuiseb-Rivier kämen zusätzlich sechs Millionen Kubikmeter jährlich. „Wir dürfen noch bis Oktober neun Millionen Kubikmeter aus Omdel pumpen. Dann verfällt die Genehmigung vom Ministerium“, sagte Shiluala. Und: „Danach dürfen wir nur noch die Hälfte (4,5 Mio. Kubikmeter) von dort erhalten, weil das Vorkommen erschöpft ist. Die Regierung ist besorgt, weil wir in der Vergangenheit zu viel Wasser von dort verwendet haben.“ Laut Shiluala wolle die Regierung, dass sich dieses Wasserreservoir erholt. Dies begründete er unter anderem mit dem Bau des Omdel-Dammes vor etwa 20 Jahren – seither habe dieses Untergrundvorkommen keinen Zufluss erhalten.
Shiluala ergänzte, dass die drei genannten Minen derzeit insgesamt über 4,5 Mio. Kubikmeter pro Jahr beanspruchen würden. Den höchsten Verbrauch verzeichne Rössing (drei Mio. m³), gefolgt von Langer Heinrich (1,5 Mio. m³). „Husab bekommt ganz wenig Wasser, weil wir einfach nicht mehr liefern können“, sagte Shiluala. Derzeit erhalte Husab etwa 250000 m³ pro Jahr (30 m³ pro Stunde). „Damit können zumindest die Bauarbeiten für die Minen fortgesetzt werden“, so Shiluala.
Areva-Chef Mbako zeigte sich zuversichtlich, dass das Abkommen in Kürze unterzeichnet wird: Man sehe dem Datum 1. August entgegen. Diese Wasserversorgung an die drei Minen sei allerdings ein „vorläufiges Abkommen“. „Dies ist nur gültig, weil wir über das langfristige Abkommen verhandeln“, sagte Mbako weiter. Er ergänzte, dass die Bergbauunternehmen für das Wasser einen höheren Tarif zahlen würden. „Die Minen werden eine Gebühr zahlen, weil entsalztes Wasser teurer als natürliches Wasser ist“, sagte er. Die neuen Tarife seien allerdings vertraulich, daher wollte er keine Ziffer nennen. Aus zuverlässiger Quelle hat die AZ erfahren, dass dieser Preis mindestens doppelt so hoch wie derzeit für das Wasser aus den natürlichen Vorkommen sein werde.
Von Erwin Leuschner,
Swakopmund
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen