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Omupräsidentes Milchmädchenrechnung

Eberhard Hofmann
Auch wenn Corona alle anderen Worries, Tagesthemen sowie erfreuliche saisonale Zeichen gegen Ende einer guten Regenzeit übertönt, gehen die deswegen nich weg. Die lassen sich net nich verdrängen oder ignorieren. Deshalb wird Covid-19 and all that heute hier ausgeklammert, obwohl das mos alles mitten im Raum steht und uns noch wüst beschäftigen wird.

Neben dem Dickpänskrabbler und der wehrhaften schwarzen Wespe, die hier auf dem Blatt als Boten einer guten Regenzeit erscheinen, muss die aktuelle Kabinettshochrechnung von Omupräsidente III, Comräd Hage Gottfried Geingob, drangenommen, ja seziert werden. Um es vorwegzuschicken, bevor Köppe gezählt werden: Hage und wir brauchen mehr resolute Wespen als behäbige Dickpänse im Kabinett.

2015 und bei der Kabinettsumbildung 2018 hatten wir 27 Minister, inklusive der Premierministerin Meme Saara Kuugongelwa Amadhila. - Wer da will, kann diese Ziffern nach dem Genderfimmel noch mit *Sternchen und Binnen-I ausschmücken. Für uns reicht die inklusive Bezeichnung der Posten für Mannsen und Weibsen. - Präsident Hage und sein Vize Nangolo Mbumba gehören nich zu der Zahl. Zu den 27 Ministern ham wir sage und schreibe 32 Vizeminister (in Worten: zweiunddreißig) mit durchgefüttert! Comräd Hage hat es jetzt fertiggebracht, die Ministerien durch Abschaffung, bzw. Zusammenlegung von 27 auf 23 zu verringern. Applaus! Und - das is bisher wenig beachtet worden - er hat die horrende Zahl von 32 Vizeministern auf 17 reduziert. Das heißt da müssen schon mal 32 Staatskarossen, Mercedesse etc., weniger finanziert werden. Noch mehr Applaus!

Das müssen wir aber in die Perspektive rücken. Bei unserer glorreichen Unabhängigkeit vor 30 Jahren sind wir mit 16 (sechzehn) Ministerien gestartet und ausgekommen. Hage und seine Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält, ham vor fünf Jahren durch die Gründung zwei neuer Ministerien die Zahl der Ressorts zuletzt mit 27 auf die Spitze getrieben. Und er und seine Partei ham das total überflüssige Amt des Vizepräsidenten ins Leben gerufen. Direktoren und Staatssekretäre können dessen Repräsentationspflichten übernehmen und sich zuprosten.

Dazu ham Hage und die SWA Volksorganisation, die ihren Namen nich aktualisieren will, die stimmberechtigten Sitze der Nationalversammlung von 72 auf 96 erhöht, um in der Swapo angeblich mehr Frauen der eigenen Partei unterzubringen, bunte Reihe, halbe-halbe. Die meisten bleiben leider Statisten und sagen weder buh noch bäh, weil die eben nix beizutragen ham. Dabei schwänzen die Parlamentarier derart oft, dass die Nationalversammlung häufig net nich stimmfähig is. Aber die Diäten streichen die Schwänzer selbstveständlich ein. Der Speaker Katjavivi sollte den Grundsatz „no work, no pay“ einführen!

Bei der aktuellen Kabinettsumbildung hat Hage deutlich einen politischen Schachzug gemacht, indem er Esther Utjiua Muinjangue als Vizeministerin in das Gesundheitsministerium berufen hat. In Wirklichkeit dürfte ihm das als Geste helfen, der Genozid-Lobby entgegenzukommen. Und Madam Esther bildet sodann noch eine Ausnahme, indem sie als einzige Amtsträgerin in der Kabinettsreihe gilt, die aus einer Oppositionspartei stammt, hier die ethnische NUDO-Partei (National Unity Democratic Organisation) der Ovaherero.

Omupräsidente III und seine Partei ham während der ersten Hälfte seiner Amtszeit das Kabinett, das Präsidialamt und Parlament derart vergrößert, dass die jetzige Kabinettsumbildung mit der Verkleinerung im größeren Rahmen seiner Amtsperiode besehen wrachtach bleddy mager ausfällt. Deshalb ziehen wir vom oben erteilten Applaus wenigstens die Hälfte wieder ab.

Ohne Regen im Februar und März wären das alles und Corona sowahr viel schwerer zu ertragen. Deshalb müssen Wespe und Dickpäns auch Aufmerksamkeit erhalten. Die Wespe baut und mauert säuberlich und sammelt Schädlinge als Futter für ihre Nachzucht. Der Dickpäns kommt immer nur, wenn das Land gerade floriert und es Futter im Überfluss gibt. Ansonsten gebärdet der sich wie die „fat cats“, nämlich parasitär. Und oft auch kannibalisch, wenn er seine plattgefahrenen Artgenossen auf der Pad auffrisst. Der Maler Heinz Pulon hat Dickpäns und Schlupfwespe mit Raupe treffend und besser abgebildet als die Kamera das kann. Aber vergesst nich, sogar der Dickpäns hat Nutzen als Leckerbissen der Perlhühner und der Hofhühner. Hennen, die Dickpänse fressen, liefern Eier, deren Eigelb unübertroffen bleibt. Probiert das mal!

Namibia insgesamt is immer größer als Litanei, Politik und Plagen.

Eberhard Hofmann

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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