Oppositionspolitiker sieht Sudan auf dem Weg in die Diktatur
Khartum/Berlin (dpa) - Trotz der Vereinbarung einer Übergangsregierung im Sudan sieht der Oppositionspolitiker Marwan Osman das Land auf dem Weg in eine harte Diktatur. Der eigentliche Machthaber Mohamed Hamdan Dagalo werde von Ägypten, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Geld und Waffen unterstützt. „Für diese Diktaturen in unserer Region wäre Demokratie im Sudan sehr gefährlich“, sagte Osman dem „Spiegel“. „Sie werden sich nicht an das Abkommen halten.“
Nach monatelangen Unruhen hatten das herrschende Militär und die Opposition am Mittwoch eine Einigung über eine Übergangsregierung unterzeichnet. Sie kam unter Vermittlung der Afrikanischen Union zustande. Für eine Übergangszeit von gut drei Jahren soll ein von beiden Seiten paritätisch besetzter Oberster Rat regieren, danach soll es Wahlen geben. „Das Abkommen ist nur auf Druck der EU, der USA und der arabischen Mächte zustande gekommen“, sagte Osman.
Dagalo ist Vizechef des Militärrats und befehligt die Schnellen Einsatztruppen (RSF), die aus der arabischen Reitermiliz der Dschandschawid hervorgegangen sind. Die Dschandschawid waren im Darfur-Konflikt brutal gegen die Bevölkerung vorgegangen.
Die RSF sind formell eine Einheit der Streitkräfte, agieren aber weitgehend autonom. „Die reguläre Armee ist praktisch entwaffnet“, sagte Osman, der aus der Gewerkschaftsbewegung kommt. Die Macht hätten die RSF. „Wir vertrauen den Militärs nicht.“ Sie hätten auch auf Demonstranten geschossen.
Das Militär hatte im April den Langzeitmachthaber Omar al-Baschir gestürzt. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste und eine Sitzblockade in Khartum vorausgegangen. Bei der gewaltsamen Auflösung der Blockade waren Anfang Juni mehr als 120 Menschen getötet worden.
Nach monatelangen Unruhen hatten das herrschende Militär und die Opposition am Mittwoch eine Einigung über eine Übergangsregierung unterzeichnet. Sie kam unter Vermittlung der Afrikanischen Union zustande. Für eine Übergangszeit von gut drei Jahren soll ein von beiden Seiten paritätisch besetzter Oberster Rat regieren, danach soll es Wahlen geben. „Das Abkommen ist nur auf Druck der EU, der USA und der arabischen Mächte zustande gekommen“, sagte Osman.
Dagalo ist Vizechef des Militärrats und befehligt die Schnellen Einsatztruppen (RSF), die aus der arabischen Reitermiliz der Dschandschawid hervorgegangen sind. Die Dschandschawid waren im Darfur-Konflikt brutal gegen die Bevölkerung vorgegangen.
Die RSF sind formell eine Einheit der Streitkräfte, agieren aber weitgehend autonom. „Die reguläre Armee ist praktisch entwaffnet“, sagte Osman, der aus der Gewerkschaftsbewegung kommt. Die Macht hätten die RSF. „Wir vertrauen den Militärs nicht.“ Sie hätten auch auf Demonstranten geschossen.
Das Militär hatte im April den Langzeitmachthaber Omar al-Baschir gestürzt. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste und eine Sitzblockade in Khartum vorausgegangen. Bei der gewaltsamen Auflösung der Blockade waren Anfang Juni mehr als 120 Menschen getötet worden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen