Oranjemund öffnet sich Außenwelt
Rückläufige Diamantförderung erzwingt Suche nach Ersatzeinnahmen
Von NMH, Nampa, M. Springer
Windhoek
Dies ist ein sehr emotionaler Anlass“, erklärte der Leiter des sogenannten Transformationskomitees von Namdeb, Tony Bessinger, am Freitag nachdem Transportminister Alpheus !Naruseb und Bürgermeister Henry Coetzee kurz zuvor den Schlagbaum am Eingang zu Oranjemund geöffnet und die Minenstadt damit symbolisch für Besucher freigegeben hatten.
Bessinger, der die vergangenen 30 Jahre seines Lebens selbst in Oranjemund verbracht hat, hat es nach eigenen Angaben bis vor kurzem nicht für möglich gehalten, dass die im Jahre 1935 als Siedlung für Bergarbeiter gegründete Ortschaft jemals frei zugänglich werden würde. Bürgermeister Coetzee stimmt ihm dabei mit Hinweis darauf zu, die Öffnung der Ortschaft werde von
einigen seiner langjährigen Bewohner auch als Bedrohung empfunden, die seit Jahrzehnten ein abgeschiedenes und weitgehend sorgenfreies Leben in ihrer „Zeitkapsel“ geführt hätten.
Transportminister !Naruseb bezeichnete die Öffnung von Oranjemund als überfälligen Schritt und erinnerte dabei an die im Grundgesetz verankerte Bewegungsfreiheit. Ferner sprach er die Hoffnung aus, dass Investoren von den dadurch gebotenen Möglichkeiten ebenso Gebrauch machen würden, wie Einwohner aus anderen Landesteilen, die Oranjemund nun erstmals ohne Sondergenehmigung besuchen, oder sich dort niederlassen könnten.
In einer Abweichung von der eigentlich für Präsident Hage Geingob vorbereiteten Ansprache wies er ferner darauf hin, das halbstaatliche Unternehmen Namdeb sei im Begriff, sämtliche von ihr in Oranjemund errichtete Infrastruktur der dortigen Stadtverwaltung zu übergeben. Ferner forderte er die an den dafür notwendigen Verhandlungen beteiligten Parteien auf, sich nicht als Widersacher, sondern als Partner zu betrachten und zu einvernehmlichen Lösungen zu gelangen.
Die symbolische Öffnung der Küstenstadt ging mit der Umbenennung einer seiner Hauptstraßen in Hage-Geingob-Straße, sowie der Grundsteinlegung für das geplante Einkaufszentrum Riverside Mall einher, das die Safland-Gruppe mit einem finanziellen Aufwand von 130 Millionen N$ errichten will.
Einen Tag zuvor hatte !Naruseb die 98 Kilometer lange und mit einem Finanzaufwand von 714 Millionen N$ asphaltierte Straße zwischen Oranjemund und Rosh Pinah eingeweiht. Bei seiner Verlesung einer für Geingob verfassten Ansprache betonte er dabei, die Rehabilitierung der Straße sei auch eine Investition in den freien Warenverkehr und die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern. Ferner habe der Ausbau der Straße zwischenzeitlich 388 Namibier beschäftigt und hiesigen Mittelstandsbetrieben zu einem Einkommen von insgesamt rund 50 Millionen N$ verholfen. Außerdem hätten hiesige Subunternehmer etwa 102 Millionen N$ an dem Straßenprojekt verdient, das zwischen November 2013 und August diesen Jahres von der südafrikanischen Firma Raubex verwirklicht wurde.
Die Öffnung Oranjemunds wurde vor allem durch den schrittweisen Rückzug des halbstaatlichen Unternehmens Namdeb ausgelöst, das bei Oranjemund den Abbau von Diamanten in ihren vier Minen an Land bis zum Jahre 2022 komplett einstellen will. Die Schürfarbeiten bei Elizabeth Bay sollen bis Ende 2018 beendet und danach auch die Minen bei Daberas (2019), Sendelingsdrift (2020) und Southern Coastal (2022) stillgelegt werden. Die Diamantengewinnung vor der Küste soll jedoch fortgesetzt und ausgebaut und damit mögliche Jobverluste minimiert werden.
Windhoek
Dies ist ein sehr emotionaler Anlass“, erklärte der Leiter des sogenannten Transformationskomitees von Namdeb, Tony Bessinger, am Freitag nachdem Transportminister Alpheus !Naruseb und Bürgermeister Henry Coetzee kurz zuvor den Schlagbaum am Eingang zu Oranjemund geöffnet und die Minenstadt damit symbolisch für Besucher freigegeben hatten.
Bessinger, der die vergangenen 30 Jahre seines Lebens selbst in Oranjemund verbracht hat, hat es nach eigenen Angaben bis vor kurzem nicht für möglich gehalten, dass die im Jahre 1935 als Siedlung für Bergarbeiter gegründete Ortschaft jemals frei zugänglich werden würde. Bürgermeister Coetzee stimmt ihm dabei mit Hinweis darauf zu, die Öffnung der Ortschaft werde von
einigen seiner langjährigen Bewohner auch als Bedrohung empfunden, die seit Jahrzehnten ein abgeschiedenes und weitgehend sorgenfreies Leben in ihrer „Zeitkapsel“ geführt hätten.
Transportminister !Naruseb bezeichnete die Öffnung von Oranjemund als überfälligen Schritt und erinnerte dabei an die im Grundgesetz verankerte Bewegungsfreiheit. Ferner sprach er die Hoffnung aus, dass Investoren von den dadurch gebotenen Möglichkeiten ebenso Gebrauch machen würden, wie Einwohner aus anderen Landesteilen, die Oranjemund nun erstmals ohne Sondergenehmigung besuchen, oder sich dort niederlassen könnten.
In einer Abweichung von der eigentlich für Präsident Hage Geingob vorbereiteten Ansprache wies er ferner darauf hin, das halbstaatliche Unternehmen Namdeb sei im Begriff, sämtliche von ihr in Oranjemund errichtete Infrastruktur der dortigen Stadtverwaltung zu übergeben. Ferner forderte er die an den dafür notwendigen Verhandlungen beteiligten Parteien auf, sich nicht als Widersacher, sondern als Partner zu betrachten und zu einvernehmlichen Lösungen zu gelangen.
Die symbolische Öffnung der Küstenstadt ging mit der Umbenennung einer seiner Hauptstraßen in Hage-Geingob-Straße, sowie der Grundsteinlegung für das geplante Einkaufszentrum Riverside Mall einher, das die Safland-Gruppe mit einem finanziellen Aufwand von 130 Millionen N$ errichten will.
Einen Tag zuvor hatte !Naruseb die 98 Kilometer lange und mit einem Finanzaufwand von 714 Millionen N$ asphaltierte Straße zwischen Oranjemund und Rosh Pinah eingeweiht. Bei seiner Verlesung einer für Geingob verfassten Ansprache betonte er dabei, die Rehabilitierung der Straße sei auch eine Investition in den freien Warenverkehr und die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern. Ferner habe der Ausbau der Straße zwischenzeitlich 388 Namibier beschäftigt und hiesigen Mittelstandsbetrieben zu einem Einkommen von insgesamt rund 50 Millionen N$ verholfen. Außerdem hätten hiesige Subunternehmer etwa 102 Millionen N$ an dem Straßenprojekt verdient, das zwischen November 2013 und August diesen Jahres von der südafrikanischen Firma Raubex verwirklicht wurde.
Die Öffnung Oranjemunds wurde vor allem durch den schrittweisen Rückzug des halbstaatlichen Unternehmens Namdeb ausgelöst, das bei Oranjemund den Abbau von Diamanten in ihren vier Minen an Land bis zum Jahre 2022 komplett einstellen will. Die Schürfarbeiten bei Elizabeth Bay sollen bis Ende 2018 beendet und danach auch die Minen bei Daberas (2019), Sendelingsdrift (2020) und Southern Coastal (2022) stillgelegt werden. Die Diamantengewinnung vor der Küste soll jedoch fortgesetzt und ausgebaut und damit mögliche Jobverluste minimiert werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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