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Osire wird jetzt zusehends leerer

Die im Juni 2003 begonnene Rückführung angolanischer Flüchtlinge aus dem Osire-Flüchtlingslager wurde in der vergangenen Woche wieder aufgenommen. Die durch das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) organisierte Rückkehr kam während der Regenzeit für sechs Monate zum Stillstand.

Windhoek - Das Flüchtlingshilfswerk berichtet, dass 200 Angolaner am vergangenen Donnerstag das 300 km nördlich von Windhoek gelegene Osire-Lager verließen, um in ihre Heimat zurückzukehren. Am Donnerstagabend erreichten die Flüchtlinge über den Oshikango-Grenzposten die südost-angolanische Provinz Kunene. Bevor sie von dort in ihre Heimatgebiete weiterreisen, werden sie in einem Aufnahmelager medizinisch sowie mit Nahrung und Unterkunft versorgt. Außerdem werden sie über die in ihren Heimatregionen lauernden Gefahren durch Landminen und HIV/Aids informiert.

Alle Flüchtlinge erhalten ein Rückkehrer-Paket, welches Lebensmittel, Decken, Haushaltsgegenstände, Saatgut und landwirtschaftliches Werkzeug enthält. "Von der kommenden Woche an wird das UNHCR wöchentlich 300 angolanische Flüchtlinge nach Angola zurückbringen", sagt der Projektassistent des UNHCR, Esegiel Xamseb. Jedoch reisen Flüchtlinge auch auf eigene Faust in ihre Heimatländer. "Derzeit leben insgesamt 13528 Menschen in Osire, 11454 davon kommen aus Angola", so Xamseb. In Osire, dem größten Flüchtlingslager in Namibia, lebten zeitweise bis zu 18000 Menschen.

Kriegerische Auseinandersetzungen in Ruanda, Burundi, der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo (DRC) zogen vereinzelte Flüchtlings-Konvois aus diesen Ländern nach sich. Weitere kommen aus entfernteren Ländern wie Kamerun, Äthiopien, Kenia, Liberia, Nigeria, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Tansania, Uganda, Malawi, Sambia und Simbabwe. Osire wird wegen dieser multinationalen Zusammensetzung auch scherzhaft OAU (Organisation of African Unity) genannt.

Da ein Großteil der Flüchtlinge in die mit Minen übersähte Cuando Cubango-Provinz zurückkehren wird, führt das Internationale Komitee des Roten Kreuzes in Namibia Informationsveranstaltungen über Landminen durch. Außerdem wird mittels des so genannten Tracing-Projekts versucht, während der Kriegswirren auseinander gerissene Familien wieder zusammenzuführen, erklärte Gulieta Ferreira, Verantwortliche für das Tracing-Projekt, der AZ.

Viele Angolaner flohen während des 27 Jahre andauernden Bürgerkriegs aus ihrer Heimat. Gegenüber dem UNHCR bekräftigten bis zu 95 Prozent der Lagerbewohner, in ihr Herkunftsland zurückkehren zu wollen. Es ist geplant, dass im Jahr 2004 aus Namibia, Sambia und der DRC insgesamt 90000 Flüchtlinge nach Angola zurückgeführt werden. Ab Juni wird damit in Sambia und der DRC begonnen.

In Botswana halten sich weitere 2000 angolanische Flüchtlinge auf. Während der nächsten Tage wird hier mit der Registrierung der Rückkehrwilligen begonnen. Ihr Transport nach Angola soll dann ab Juli über Namibia stattfinden.

Südafrika beherbergt 13626 Angolaner. 4000 davon möchten derzeit nach Hause und werden ab August, ebenfalls über Namibia, nach Angola transportiert.

Nach offiziellen angolanischen Angaben kehrten seit dem Friedensabkommen zwischen der Regierung Angolas und der Unita (Union for the Total Independence of Angola) von 2002 etwa 218000 Flüchtlinge zurück in ihre Heimat.

Das World Food Programm (WFP) warnte zu Beginn des Monats, dass die Rückkehrer im kriegszerstörten Angola mit schlimmsten Bedingungen konfrontiert werden. Zahlreiche Orte seien von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten, Wohnhäuser und Schulen zerstört. Viele Straßen seien in einem schlechten Zustand und es gebe kaum medizinische Einrichtungen. Daher unterstützt das UNHCR in den Rückkehrgebieten den Aufbau von kriegszerstörter Infrastruktur, wie Brunnen, Schulen, Gesundheitszentren und Straßen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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