Outjo ist praktisch insolvent
Windhoek - Die "Pforte zur Etoscha" wird nicht nur äußerst schlecht verwaltet, sondern ist zuletzt auch noch Opfer eines Sabotageakts eines leitenden Angestellten der Lokalbehörde geworden. So ging ein Teil des Verwaltungsgebäudes im August 2009 in Flammen auf, nachdem der ehemalige Schatzmeister, Dawid Koen, dort Feuer gelegt haben soll. Der Prozess gegen Koen läuft, das Motiv der Brandstiftung ist unklar.
Klar ist allerdings, dass der Brand zum Zeitpunkt einer im Auftrag des Generalbuchprüfers durchgeführten Revision stattgefunden hat und dass Koen und sein ehemaliger Chef Joseph /Urib zuvor vor einem Parlamentarischen Ausschuss in Windhoek erklären mussten, warum sie jahrelang nicht in der Lage waren, vorschriftsmäßig Bilanzen vorzulegen (drei Monaten nach Abschluss des jeweiligen Finanzjahres). Die Zahlen der Finanzjahre 2004, 2005 und 2006 wurden dem Generalbuchprüfer erst Ende März 2009 zur Verfügung gestellt.
Junias Kandjeke hat nun das Ergebnis der Revision dieser Finanzjahre im Parlament vorgelegt. Der im Januar 2010 fertiggestellte Bericht zeichnet ein verheerendes Bild der Verwaltung und Finanzen von Outjo und zeigt, dass der Brand wohl als vorläufiger Tiefpunkt jahrelanger Schlamperei und Versagens der Verantwortlichen zu werten ist.
Der aufgehäufte Verlust der Stadtverwaltung habe zum 1. Juli 2006 rund 3,15 Millionen Namibia-Dollar betragen. Die Stadtverwaltung sei nicht mehr im Stande gewesen, als laufender Betrieb zu funktionieren. "Sie muss dringend etwas unternehmen, um wieder finanziell auf die Beine zu kommen. Die betrieblichen Aktivitäten müssen rentabel gemacht werden, finanzielle Unterstützung muss gesichert werden und die Außenstände müssen besser eingetrieben werden", rät der Generalbuchprüfer. Im Juni 2006 betrugen die Außenstände 9,8 Millionen Namibia-Dollar. Sie machten 99 Prozent des gesamten Umlaufvermögens (current assets) der Stadtverwaltung aus. Im betreffenden Finanzjahr seien rund 500000 N$ der Forderungen als "uneinbringlich" abgeschrieben worden. Viel zu wenig, meint der Generalbuchprüfer. Die Abschreibung hätte weit über vier Millionen Namibia-Dollar betragen müssen.
Das Bankkonto der Stadtverwaltung sei Ende Juni 2006 um fast 1,8 Millionen Namibia-Dollar überzogen gewesen. Aufgrund mangelnder Buchhaltungsunterlagen sei es für die Wirtschaftsprüfer unmöglich gewesen, eine externe Abstimmung vorzunehmen. Fehlende Belege und Rechnungen seien auch dafür verantwortlich gewesen, dass die Betriebsausgaben (nach Angaben der Stadtverwaltung rund elf Millionen Namibia-Dollar im Finanzjahr 2005/06) nicht vorschriftsmäßig geprüft werden konnten. Für Kapitalinvestitionen seien nach Angaben der Stadtverwaltung fast zwei Millionen Namibia-Dollar ausgegeben worden. Auch dieser Betrag konnte wegen fehlender Buchführungsbelege nicht geprüft werden. Die Inventarliste sei so lückenhaft, dass es unmöglich gewesen sei, die Vermögensgegenstände der Verwaltung objektiv zu bewerten.
Das Ergebnis der Revision ist dermaßen negativ ausgefallen, dass Kandjeke in seinem Bericht zu zwei Schlussfolgerungen kommt. Erstens sei es auf Grund vielfältiger Probleme in der Verwaltung Stadtverwaltung unmöglich, ein Revisionsurteil zu fällen. Dies ist die schärfste Kritik, die der Generalbuchprüfer aussprechen kann. Zweitens sei es zweifelhaft, ob die Lokalbehörde am 30. Juni 2006 auf Grund seiner Finanzlage noch als "laufender Betrieb" hätte bezeichnet werden können. Obendrein sei es fortan wichtig, "die Integrität und Qualifikation von Personal in Schlüsselpositionen" besser zu überprüfen.
Klar ist allerdings, dass der Brand zum Zeitpunkt einer im Auftrag des Generalbuchprüfers durchgeführten Revision stattgefunden hat und dass Koen und sein ehemaliger Chef Joseph /Urib zuvor vor einem Parlamentarischen Ausschuss in Windhoek erklären mussten, warum sie jahrelang nicht in der Lage waren, vorschriftsmäßig Bilanzen vorzulegen (drei Monaten nach Abschluss des jeweiligen Finanzjahres). Die Zahlen der Finanzjahre 2004, 2005 und 2006 wurden dem Generalbuchprüfer erst Ende März 2009 zur Verfügung gestellt.
Junias Kandjeke hat nun das Ergebnis der Revision dieser Finanzjahre im Parlament vorgelegt. Der im Januar 2010 fertiggestellte Bericht zeichnet ein verheerendes Bild der Verwaltung und Finanzen von Outjo und zeigt, dass der Brand wohl als vorläufiger Tiefpunkt jahrelanger Schlamperei und Versagens der Verantwortlichen zu werten ist.
Der aufgehäufte Verlust der Stadtverwaltung habe zum 1. Juli 2006 rund 3,15 Millionen Namibia-Dollar betragen. Die Stadtverwaltung sei nicht mehr im Stande gewesen, als laufender Betrieb zu funktionieren. "Sie muss dringend etwas unternehmen, um wieder finanziell auf die Beine zu kommen. Die betrieblichen Aktivitäten müssen rentabel gemacht werden, finanzielle Unterstützung muss gesichert werden und die Außenstände müssen besser eingetrieben werden", rät der Generalbuchprüfer. Im Juni 2006 betrugen die Außenstände 9,8 Millionen Namibia-Dollar. Sie machten 99 Prozent des gesamten Umlaufvermögens (current assets) der Stadtverwaltung aus. Im betreffenden Finanzjahr seien rund 500000 N$ der Forderungen als "uneinbringlich" abgeschrieben worden. Viel zu wenig, meint der Generalbuchprüfer. Die Abschreibung hätte weit über vier Millionen Namibia-Dollar betragen müssen.
Das Bankkonto der Stadtverwaltung sei Ende Juni 2006 um fast 1,8 Millionen Namibia-Dollar überzogen gewesen. Aufgrund mangelnder Buchhaltungsunterlagen sei es für die Wirtschaftsprüfer unmöglich gewesen, eine externe Abstimmung vorzunehmen. Fehlende Belege und Rechnungen seien auch dafür verantwortlich gewesen, dass die Betriebsausgaben (nach Angaben der Stadtverwaltung rund elf Millionen Namibia-Dollar im Finanzjahr 2005/06) nicht vorschriftsmäßig geprüft werden konnten. Für Kapitalinvestitionen seien nach Angaben der Stadtverwaltung fast zwei Millionen Namibia-Dollar ausgegeben worden. Auch dieser Betrag konnte wegen fehlender Buchführungsbelege nicht geprüft werden. Die Inventarliste sei so lückenhaft, dass es unmöglich gewesen sei, die Vermögensgegenstände der Verwaltung objektiv zu bewerten.
Das Ergebnis der Revision ist dermaßen negativ ausgefallen, dass Kandjeke in seinem Bericht zu zwei Schlussfolgerungen kommt. Erstens sei es auf Grund vielfältiger Probleme in der Verwaltung Stadtverwaltung unmöglich, ein Revisionsurteil zu fällen. Dies ist die schärfste Kritik, die der Generalbuchprüfer aussprechen kann. Zweitens sei es zweifelhaft, ob die Lokalbehörde am 30. Juni 2006 auf Grund seiner Finanzlage noch als "laufender Betrieb" hätte bezeichnet werden können. Obendrein sei es fortan wichtig, "die Integrität und Qualifikation von Personal in Schlüsselpositionen" besser zu überprüfen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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