Oxford ehrt namibischen Anwalt
ReconAfrica ignoriert Wasserrecht – Anwalt Ndeunyema achtet es
Von Frank Steffen, Windhoek
Am vergangenen Freitag gab die Rechtsfakultät der Universität von Oxford erfreut die erste Vergabe des Dr.-Surya-Subedi-Preises an Doktoranden der Rechtswissenschaft bekannt. Der Preis ging an den Namibier, Dr. Ndjodi Ndeunyema, der die beste Doktorarbeit für das Jahr 2019-20 geschrieben hatte – die Verleihung fand infolge der COVID-19-Pandemie verspätet statt. Die These von Dr. Ndeunyema lautet: „Interpreting Water: The Human Right to Water in the Namibian Constitution (Interpretation des Wassers: Das in der namibischen Verfassung verbriefte Recht des Menschen auf Wasser).“
Der Preis geht an die Dissertation, die den spannendsten und originellsten Beitrag zu dem relevanten Wissenschaftsgebiet leistet und ferner am besten ausgerichtet ist, was den Textaufbau, den Stil und die Darstellung anbetrifft, gab die Universität bekannt. Der Preis zeichne sich dadurch aus, dass alle Doktoranden der Rechtswissenschaftlichen Fakultät – inklusive Kriminologie und Sozialrechtswissenschaft – für eine mögliche Verleihung in Frage kommen. Dies sei einer von zwei Preisen, die der renommierte Professor, Anwalt und Völkerrechtler, Surya Subedi, als Alumnus von Oxford, gespendet habe.
Wasser ist in Namibia nicht erst neuerdings ein hochwertiges Gut und darum betonen Lokalpolitiker und vor allem auch die Vertreter der UN in Namibia immer wieder die Wichtigkeit des sechsten nachhaltigen Entwicklungszieles der UN: „SDG6 – Die Sicherstellung des Zugangs zu Wasser und sanitären Einrichtungen für alle.“
Der Geologe und Umweltfachmann Jan Arkert befasste sich gestern in einem Interview auf der NMH-Morgenshow „Africa Good Morning“ mit diesem Thema. „Es ist schier unglaublich wie weit die namibische Regierung dem kanadischen Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) entgegenkommt und dem Unternehmen erlaubt, sich über die namibische Gesetzgebung hinwegzusetzen.“
Er wies auf die Entsorgung des Bohrschlamms bei den Bohrstandorten Kawe und Mbambi in den Kavango-Regionen, wo Bohrschlammgruben ohne Verkleidung und Abdichtung sich selbst überlassen worden waren: „Dieser Schlamm enthält natürliches, radioaktives Material und die Chemikalien, die für den Prozess angewandt wurden, sind entweder verdunstet oder versickert. Wir wissen inzwischen, dass keine Feststoffe entsorgt wurden und somit ist das Grundwasser sehr wahrscheinlich verschmutzt worden.“ Grundsätzlich solle jetzt eine unabhängige Wissenschaftsstudie ausgeführt werden.
Ferner sei es ihm unverständlich wieso ReconAfrica mittlerweile seine seismischen Vermessungen entgegen der genehmigten Umweltverträglichkeitsstudie (EIA) doch in den Forstgebieten ausführen durfte. „Anfangs hieß es, man würde nur entlang bestehender Wege seismische Messungen vornehmen. Dann hieß es, nur fünf Prozent der geplanten Messungen und Routen würden durch die Wälder führen – laut meiner Berechnung ist die totale Distanz etwa zehn Kilometer. Davon abgesehen wurden jetzt massive Schneisen als angebliche Feuerschneisen geschoben. Und man will 2022 die nächsten Bohrlöcher schlagen. Das geschieht alles ohne gesetzlich festgelegte EIA, während der namibische Umweltminister, Pohamba Shifeta, bei der COP26-Klimakonferenz versprochen hatte, keine weiteren Bohrungen zuzulassen!“
ReconAfrica habe von massiven Ölfeldern in einer Tiefe von 9000 Metern geträumt. „Dieses Vorkommen existiert nicht und die bisher bekanntgemachten Seismik-Ergebnisse deuten darauf hin, dass in einer viel geringeren Tiefe etwas Öl vorkommt, aber von einem Ölfeld kann keine Rede sein“, behauptet Arkert, der sich vor allem um die Ökologie und das Grundwasser sorgt.
Am vergangenen Freitag gab die Rechtsfakultät der Universität von Oxford erfreut die erste Vergabe des Dr.-Surya-Subedi-Preises an Doktoranden der Rechtswissenschaft bekannt. Der Preis ging an den Namibier, Dr. Ndjodi Ndeunyema, der die beste Doktorarbeit für das Jahr 2019-20 geschrieben hatte – die Verleihung fand infolge der COVID-19-Pandemie verspätet statt. Die These von Dr. Ndeunyema lautet: „Interpreting Water: The Human Right to Water in the Namibian Constitution (Interpretation des Wassers: Das in der namibischen Verfassung verbriefte Recht des Menschen auf Wasser).“
Der Preis geht an die Dissertation, die den spannendsten und originellsten Beitrag zu dem relevanten Wissenschaftsgebiet leistet und ferner am besten ausgerichtet ist, was den Textaufbau, den Stil und die Darstellung anbetrifft, gab die Universität bekannt. Der Preis zeichne sich dadurch aus, dass alle Doktoranden der Rechtswissenschaftlichen Fakultät – inklusive Kriminologie und Sozialrechtswissenschaft – für eine mögliche Verleihung in Frage kommen. Dies sei einer von zwei Preisen, die der renommierte Professor, Anwalt und Völkerrechtler, Surya Subedi, als Alumnus von Oxford, gespendet habe.
Wasser ist in Namibia nicht erst neuerdings ein hochwertiges Gut und darum betonen Lokalpolitiker und vor allem auch die Vertreter der UN in Namibia immer wieder die Wichtigkeit des sechsten nachhaltigen Entwicklungszieles der UN: „SDG6 – Die Sicherstellung des Zugangs zu Wasser und sanitären Einrichtungen für alle.“
Der Geologe und Umweltfachmann Jan Arkert befasste sich gestern in einem Interview auf der NMH-Morgenshow „Africa Good Morning“ mit diesem Thema. „Es ist schier unglaublich wie weit die namibische Regierung dem kanadischen Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) entgegenkommt und dem Unternehmen erlaubt, sich über die namibische Gesetzgebung hinwegzusetzen.“
Er wies auf die Entsorgung des Bohrschlamms bei den Bohrstandorten Kawe und Mbambi in den Kavango-Regionen, wo Bohrschlammgruben ohne Verkleidung und Abdichtung sich selbst überlassen worden waren: „Dieser Schlamm enthält natürliches, radioaktives Material und die Chemikalien, die für den Prozess angewandt wurden, sind entweder verdunstet oder versickert. Wir wissen inzwischen, dass keine Feststoffe entsorgt wurden und somit ist das Grundwasser sehr wahrscheinlich verschmutzt worden.“ Grundsätzlich solle jetzt eine unabhängige Wissenschaftsstudie ausgeführt werden.
Ferner sei es ihm unverständlich wieso ReconAfrica mittlerweile seine seismischen Vermessungen entgegen der genehmigten Umweltverträglichkeitsstudie (EIA) doch in den Forstgebieten ausführen durfte. „Anfangs hieß es, man würde nur entlang bestehender Wege seismische Messungen vornehmen. Dann hieß es, nur fünf Prozent der geplanten Messungen und Routen würden durch die Wälder führen – laut meiner Berechnung ist die totale Distanz etwa zehn Kilometer. Davon abgesehen wurden jetzt massive Schneisen als angebliche Feuerschneisen geschoben. Und man will 2022 die nächsten Bohrlöcher schlagen. Das geschieht alles ohne gesetzlich festgelegte EIA, während der namibische Umweltminister, Pohamba Shifeta, bei der COP26-Klimakonferenz versprochen hatte, keine weiteren Bohrungen zuzulassen!“
ReconAfrica habe von massiven Ölfeldern in einer Tiefe von 9000 Metern geträumt. „Dieses Vorkommen existiert nicht und die bisher bekanntgemachten Seismik-Ergebnisse deuten darauf hin, dass in einer viel geringeren Tiefe etwas Öl vorkommt, aber von einem Ölfeld kann keine Rede sein“, behauptet Arkert, der sich vor allem um die Ökologie und das Grundwasser sorgt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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