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Padsperre nach Neujahr 2008

Die Autowaschanlage am Omurambaweg im Stadtteil Eros von Ovenduka boomt, obwohl die Straßen der Hauptstadt so schräg nach Neujahr fast leer sind. Die Regierung kann keinen Krieg erklären, weil sie und ansonsten kaum ein anderer da ist. Aber der Auszug von der Küste hat massiv begonnen. Die Oukies können sich jetzt net nich auf den Regen verlassen, dass der den verkrusteten Brackstaub der Küste von ihren Tjorries abwäscht. Die Karre selbst waschen? Kainatsch, nix da! Erstens ist der Hofgärtner noch nicht aus dem Ovamboland zurückgekehrt. Und zweitens kriegen die Oukies wüst schwer, die gerade aus dem kühlenden Nieselnebel von Tsoaxabmund in die regenlose, brüllende Hitze des Inlands zurückgekehrt sind. Jong, die Anpassung an diesen Klimawechsel verlangt ihr Pfund Fleisch. Die Anpassung schlaucht jeden oder jede, ganz egal welchen Alters. Also das mit Tatendrang, Schaffensfreude und Fleiß mit gutem Neujahrsvorsatz jobbt net nich so im Lande der Braven, wie sich die Tradition das zum Jahreswechsel vorstellt. Aber ein vom Salzdreck belecktes Auto passt nicht ins Weltbild der digitalen Zeitenwende. Also nehmen die Kerls in Kauf, dass sie gleich zu Jahresbeginn in Oshilongo Shakakambe (der Ort, wo der Gaul steht), mit ihrem Otjiauto unter 40 anderen Schlange stehen müssen, weil bei vielen erst das Auto kommt, dann die eigene Bequemlichkeit und dann die Frau. Zu Zeiten der Arbeitslosigkeit und in den Tagen der Anpassung und in die Eingewöhnung, da die, die zwar Arbeit haben, jetzt auch nix tun, um das 'mal milde zu sagen, ist eine schäumende Autowäsche ein Zeichen wirtschaftlichen Aufschwungs.

Das ist ein Anlass, da der Chef der Handelskammer, der in der Sauren-Gurken-Zeit von den Medien langatmig zitiert wird und wüst lange zu Wort kommt, aus dem Vollen schöpfen kann. Der wirtschaftliche Aufschwung für 2008 ist gekommen. Die Autowäscher haben Vollbeschäftigung. Jetzt muss nur noch der Fisch kommen, die Zementfabrik auch, die Ölraffinerie in Usakos, die Hühnergroßfarm bei Karibib, die Giggelbeene von frei laufendem und ökologisch korrekt gehaltenem Federvieh in Großcontainern an alle Kentucky Frys und Wienerwälder weltweit verkauft hätte.

Im Raum zwischen Dichtung und Wahrheit sind da noch die Yoghurt- und Bananenplantagen, die Omupräsidente I uns in Aussicht gestellt hatte. Dazu das Wasser aus dem Kongo, nehmen wir 'mal an, vom Kongo-Oberlauf in den Okavango und von dort fortgeleitet mit dem östlichen Wasserträger des Abschnitts von Rundu bis Otjiwanda, auch Grootfontein genannt. Dieser Abschnitt steht auch schon Jahrzehnte auf dem Papier, aber Du hörst jetzt nix mehr davon, weil NamWater auch ohne die Otjiwanda-Rundu-Verbindung stief Wasser hat oder so meinen die.

Die Minenbosse von Kombat-Weatherly und NamWater haben wüst viel Wasser in der Karstfeldgrube. Angeblich werden sie damit nicht fertig. Die pumpen das aus der Tiefe und lassen das dann mit Unterbrechung sommer so in den Busch laufen. Deshalb bleiben Kongo- und Okavango-Pläne erstmal im Regal. Sobald die Opolifi bei der Pad-Blockade ihren Schirm wieder abgebaut und das letzte Bakkie mit Venterwaentjie nach Ovenduka und Gauteng durchgefahren und die Salzbrack-Kruste von den Autos abgewaschen ist, werden wir wieder Gutachten, Projektpläne und Zukunftsvisionen produzieren und ins Regal stellen. Von geschmiedeten Zukunftsplänen stehen die Regale voll und die Gelder werden auch in diesem Jahr wieder fließen, um noch mehr davon ins Regal zu stellen, wo sie Staub sammeln. In der Praxis machen die Oukies inzwischen einen eignen Plan oder sie machen nach Landesart net nix, um es noch einmal milde auszudrücken.

2008 kann also losgehen, weil wir vieles einfach so weiter machen, wie wir das schon huka gemacht haben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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