Park-Pläne bereits seit 1994
Angesichts der Furore die einige Swakopmunder wegen des Dorob-Nationalparks machen, fühle ich mich verpflichtet, einige Tatsachen zu klären. Der Dorob-Nationalpark erstreckt sich vom Ugab-Rivier im Norden bis zum Kuiseb-Rivier im Süden und deckt ein Areal von ca. 8500 km" ab. Davon beansprucht das Damaraseeschwalben-Brutgebiet südlich des Swakop-Riviers wahrscheinlich nicht mehr als 20 km". Es ist also reiner Schwachsinn, das Seeschwalben-Projekt für die Entstehung des Parks verantwortlich zu machen.
Die Idee, den Park zu gründen, entsprang 1994 (!) mit der Einverleibung von Walvis Bay und den Inseln in den unabhängigen Staat Namibia. Durch ein legales Versehen wurde das damalige Walvis Bay Nature Reserve nicht mit übernommen und der Status des Parks verfiel deshalb. Schon damals hatten Naturschützer große Sorgen über z.B. die Flechtenfelder bei Wlotzkasbaken, die Schotterflächen nördlich von Swakopmund und natürlich die Lagune bei Walvis Bay. Ein Komitee wurde im Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) gegründet und damit beauftragt, die Möglichkeit eines neuen Parks zu untersuchen. Die ersten Vorschläge für einen Park, der die West Coast Recreation Area und Teile der Walvis-Bay-Enklave abdeckte, wurden schon 1996 dem Minister vorgelegt.
Als 2007 in Südafrika Fahrzeuge an allen Stränden verboten wurden, erfuhren wir in Namibia plötzlich einen riesen Anlauf an "Vaalies", die mit ihren Allradwagen und Motorrädern jetzt an unseren Stränden und den angrenzenden Gebieten Unfug trieben. Der angerichtete Schaden nach der Saison 2006/07 sorgte dafür, dass die Proklamation des Dorob-Nationalparks als Priorität im MET angesehen wurde; aber bis alle Protokolle und Rechtswege abgehandelt waren, um den Park zu proklamieren, war es schon 2010. Als Teil der Vorbereitungen fanden öffentliche Versammlungen in allen Küstenstädten statt. Dabei äußerte sich keiner gegen den Park; der Name Dorob wurde sogar von den lokalen Gemeinden vorgeschlagen.
Die Damaraseeschwalbe ist eine von nur 18 endemischen Vogelarten in Namibia, d.h. diesen Vogel bekommt man nur in Namibia und nirgendwo anders in der Welt zu sehen. Die Swakopmunder sollten stolz darauf sein, dass man solch eine seltene (und bedrohte) Vogelart regelrecht vor der Türschwelle beobachten kann und dass sie dort erfolgreich brütet, weil man ihren Lebensraum beschützt hat. Wir haben es Projekten wie dem Damaraseeschwalben-Projekt, Save the Rhino Trust, Kunene Lion Project usw. zu verdanken, dass Namibia heute weltweit als eines der führenden Länder in Sachen Naturschutz, vor allem auf der kommunalen Ebene, angesehen wird.
Es wird niemanden der Zugang zum neuen Park verweigert. Der Park ist in der Tat einmalig in Namibia, weil Pferde und Hunde zugelassen werden und man in bestimmten Teilen mit dem Auto die Straße verlassen darf. Die Regeln sind nur noch nicht gesetzlich verabschiedet und das führte zu einiger Verwirrung bei den Kollegen im MET, da sie die generellen Parkregeln angewendet haben. Ganz ohne Regeln geht es natürlich auch nicht - man braucht sich nur mal die Schweinerei an der Swakop-Mündung nach Neujahr anzusehen um zu erkennen, dass bestimmte Regeln da sein müssen, um so etwas in Zukunft zu vermeiden.
Fazit: Die "alten" Swakopmunder sollten erstmal ihre Fakten überprüfen, bevor Anschuldigungen gemacht werden, und: Seid froh, dass Ihr nicht in Lüderitzbucht oder Oranjemund lebt, denn dort sind die Einwohner schon mehr als 100 Jahre eingeengt!
Holger Kolberg (Principal Conservation Scientist, Ministry of Environment and Tourism), Windhoek
Die Idee, den Park zu gründen, entsprang 1994 (!) mit der Einverleibung von Walvis Bay und den Inseln in den unabhängigen Staat Namibia. Durch ein legales Versehen wurde das damalige Walvis Bay Nature Reserve nicht mit übernommen und der Status des Parks verfiel deshalb. Schon damals hatten Naturschützer große Sorgen über z.B. die Flechtenfelder bei Wlotzkasbaken, die Schotterflächen nördlich von Swakopmund und natürlich die Lagune bei Walvis Bay. Ein Komitee wurde im Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET) gegründet und damit beauftragt, die Möglichkeit eines neuen Parks zu untersuchen. Die ersten Vorschläge für einen Park, der die West Coast Recreation Area und Teile der Walvis-Bay-Enklave abdeckte, wurden schon 1996 dem Minister vorgelegt.
Als 2007 in Südafrika Fahrzeuge an allen Stränden verboten wurden, erfuhren wir in Namibia plötzlich einen riesen Anlauf an "Vaalies", die mit ihren Allradwagen und Motorrädern jetzt an unseren Stränden und den angrenzenden Gebieten Unfug trieben. Der angerichtete Schaden nach der Saison 2006/07 sorgte dafür, dass die Proklamation des Dorob-Nationalparks als Priorität im MET angesehen wurde; aber bis alle Protokolle und Rechtswege abgehandelt waren, um den Park zu proklamieren, war es schon 2010. Als Teil der Vorbereitungen fanden öffentliche Versammlungen in allen Küstenstädten statt. Dabei äußerte sich keiner gegen den Park; der Name Dorob wurde sogar von den lokalen Gemeinden vorgeschlagen.
Die Damaraseeschwalbe ist eine von nur 18 endemischen Vogelarten in Namibia, d.h. diesen Vogel bekommt man nur in Namibia und nirgendwo anders in der Welt zu sehen. Die Swakopmunder sollten stolz darauf sein, dass man solch eine seltene (und bedrohte) Vogelart regelrecht vor der Türschwelle beobachten kann und dass sie dort erfolgreich brütet, weil man ihren Lebensraum beschützt hat. Wir haben es Projekten wie dem Damaraseeschwalben-Projekt, Save the Rhino Trust, Kunene Lion Project usw. zu verdanken, dass Namibia heute weltweit als eines der führenden Länder in Sachen Naturschutz, vor allem auf der kommunalen Ebene, angesehen wird.
Es wird niemanden der Zugang zum neuen Park verweigert. Der Park ist in der Tat einmalig in Namibia, weil Pferde und Hunde zugelassen werden und man in bestimmten Teilen mit dem Auto die Straße verlassen darf. Die Regeln sind nur noch nicht gesetzlich verabschiedet und das führte zu einiger Verwirrung bei den Kollegen im MET, da sie die generellen Parkregeln angewendet haben. Ganz ohne Regeln geht es natürlich auch nicht - man braucht sich nur mal die Schweinerei an der Swakop-Mündung nach Neujahr anzusehen um zu erkennen, dass bestimmte Regeln da sein müssen, um so etwas in Zukunft zu vermeiden.
Fazit: Die "alten" Swakopmunder sollten erstmal ihre Fakten überprüfen, bevor Anschuldigungen gemacht werden, und: Seid froh, dass Ihr nicht in Lüderitzbucht oder Oranjemund lebt, denn dort sind die Einwohner schon mehr als 100 Jahre eingeengt!
Holger Kolberg (Principal Conservation Scientist, Ministry of Environment and Tourism), Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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