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Parlamentsdebatte zum Kahlschlag

Kommerzielles Holzfällen ist in Namibia nicht nachhaltig
Frank Steffen
Von Ogone Tlhage & Frank Steffen, Windhoek

Das Abholzen von Rosenholz und ähnlicher, schwerer Holzarten ist in Namibia nicht nachhaltig und sollte laut Teofilus Nghitila, dem Staatssekretär des Umweltministeriums, nicht erlaubt werden. Dies stellte er während einer öffentlich-privaten Debatte im namibischen Parlament fest und betonte: „Das Umweltministerium unterstützt keine kommerziellen Holzernte-Aktivitäten, dies sollte in Namibia verboten werden.“

Unterstützt wurde die Initiative von der Hanns-Seidel-Stiftung und schaffte es das Thema des Kahlschlags im Nordosten Namibias erstmals, im Parlament genauer beleuchtet zu werden. Im Rahmen der Debatte befassten sich die Teilnehmer mit dem nachhaltigen Forstmanagement in Namibia. Der aktuelle Baumbestand im Nordosten des Landes wurde betrachtet und die Gefahr eines Kahlschlags besprochen, welcher seltene und langsam-wachsende Holzsorten in Gefahr bringt.

Das Ministerium für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft (MAWF) äußerte sich zu der Wichtigkeit eines zunehmenden Baumbestands in Namibia, während Dr. Simon Angombe, der Dekan der Abteilung für Landwirtschaft und natürliche Ressourcen von der Universität von Namibia (UNAM), eine wissenschaftliche Meinung dazu abgab. Ferner äußerten sich auch seine Kollegin von der Namibischen Universität für Wissenschaft und Technik (NUST), Ailla Iiyambula, sowie Dr. Chris Brown von der Namibischen Umweltkammer NCE. Ferner kamen der Volkswirt Dr. Michael Humavindu und Willem Odendaal vom Rechtsbeistandszentrum LAC zu Wort.

Odendaal hatte im Dezember 2018 moniert, dass die Regierung (gemäß namibischer Verfassung) und der Direktor des Forstamts (gemäß Forstverordnung) in der Pflicht gestanden hätten, die vorgeschriebenen Gremien und Kontrollräte zum Schutz der Umwelt ins Leben zu rufen (AZ berichtete).

Limitierte Ressource

Nachdem die Meinung des Umweltministeriums zuerst kritisch schien, räumte Nghitila bereits kurz darauf ein, dass das Landwirtschaftsministerium am besten in der Lage sei, die Gesamtsituation einzuschätzen und Richtlinien für eine kommerzielle Ernte zu erstellen. Allerdings könne eine kommerzielle Ernte von Palisanderholz zu einer Erschöpfung der Ressource führen: „Es gibt Werte, die man nicht quantifizieren kann. Das trifft auf diesen Fall zu und ist es besser, wenn unsere Wälder und biologische Vielfalt erhalten bleiben.“

Die Redner waren sich einig, dass das Holz zum Nachteil des Landes zu billig verkauft worden war. So unterstützte Brown die Forderung Nghitilas, alles Holz, das bereits geerntet, aber noch nicht exportiert sei, vor Ort zu verarbeiten und einen Mehrwert zu schaffen.



Hatte Landwirtschafts- und Forstminister Alpheus !Naruseb noch vor knapp drei Monaten der Presse erklärt, dass es sich bei der Ausstellung von Genehmigungen um eine fehlerhafte Auslegung des Gesetzes gehandelt habe und die Bäume bestimmt nachwachsen würden, stellte die NUST nun fest, dass momentan keiner genau weiß, wie lange die Bäume zum Nachwachsen brauchen. Allerdings soll die Regeneration schwerer Hölzer wie Rosenholz nicht länger als 25 Jahre dauern. Laut einer Nust-Studie wurden rund 30 000 Kubikmeter Holz, bzw. 60 000 Stämme geerntet.

Brown stellte als Geschäftsführer der NEC fest: „Namibias Baumbestand ist zu marginal, als dass eine kommerzielle Ernte von Rosenholz möglich ist. Ohne überprüfbare Bewertung ist eine Ernte unsinnig.“ Er schlug die Einführung strengerer Gesetze vor, die die kommerzielle Abholzung verbieten.

Jetzt wo ein erstes Bewusstsein geschaffen worden ist, soll eine weitere Runde auf Parlamentsebene im September stattfinden. Dann soll das natürliche Ressourcenmanagement genauer besprochen werden. Außerdem soll ein Forum entstehen, das sich näher mit der Materie befasst.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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