Pater weicht erneut aus
Nach wochenlangem Schweigen hat der katholische Priester Johannes Neudegger jetzt auf einen Fragenkatalog der AZ reagiert. Konkrete Antworten bleibt der Initiator des sozialen Projekts Farm Peter Pan bei Omaruru jedoch auch weiterhin größtenteils schuldig.
Windhoek - Von 14 Fragen der AZ, unter anderem zur Finanzierung des Kaufs von und der Arbeit auf Peter Pan, zu Neudeggers Engagement in anderen Projekten in Omaruru, zur Registrierung der Projekte oder zu persönlichen Vorwürfen gegen den Geistlichen (Falschinformation der deutschen Öffentlichkeit, Fehlverhalten bei der Vermittlung deutscher Jugendlicher, mutmaßlicher Geldschmuggel, Kontakt mit zwielichtigen Personen), beantwortete Pater Johannes nur eine Frage und die nicht schlüssig. Die Registrierung von Peter Pan als soziale Einrichtung, so schreibt der Pater, sei auf ihrem "langen Weg", jedoch handele es sich rechtlich gesehen noch immer um eine Privatfamilie, die allerdings die Genehmigung habe, Kinder aufzunehmen. Belege dafür blieb Neudegger jedoch schuldig.
Zum Peter-Pan-Trust, der ebenfalls Gegenstand einer Frage war und in Namibia gemäß AZ-Recherchen nicht registriert ist, obwohl Neudegger dies in Deutschland behauptet hatte, schreibt der Geistliche: Die Namen der Trustees könne er auf Grund des Datenschutzgesetzes nicht preisgeben. AZ-Recherchen haben aber ergeben, dass Namen von Trustees von der Öffentlichkeit eingesehen werden können.
Neudegger erklärt in seinen Ausführungen weiterhin den Einkauf von mehreren Tonnen Steinen in Karibib. Diese flössen in die in Deutschland etablierte "Edelsteinaktion" und seien rechtmäßig verzollt worden. Im Rahmen der Aktion werden Halbedelsteine aus Namibia gegen eine Spende von einem Euro pro Stein abgegeben, der Erlös geht an Catholic Aids Action in Windhoek. Seltsam mutet in diesem Zusammenhang an, dass in Deutschland verbreitet wird, dass Aidswaisen die Steine in der Wüste und an Stränden Namibias aufsammeln würden, wie eine Mitarbeiterin der katholischen Organisation "Sternsinger" in Aachen auf AZ-Nachfrage erklärte - von einem Ankauf der Steine durch Neudegger in Namibia ist nicht die Rede.
Der AZ wirft der Geistliche in seinen Ausführungen immer wieder Respektlosigkeit und falsche Berichterstattung vor. Den beiden Jugendlichen Matthias Meyer und Simon Kutzner, die nach drei Monaten ihren Aufenthalt auf der Missionsstation Waldfrieden bei Omaruru auf Grund einer unzureichenden Arbeitsgenehmigung geflohen waren und nach ihrer Rückkehr eine eidesstattliche Erklärung verfasst hatten (AZ berichtete), unterstellt Neudegger 32-fachen Meineid und vermutet hinter den gegen ihn erhobenen Vorwürfen ein Komplott. Er selber habe mit der Beantragung des Visums für die beiden Jugendlichen bei der Botschaft in Berlin nichts zu tun gehabt. Der Namibische Botschafter Hanno Rumpf hatte der AZ jedoch kürzlich den wortgetreuen Inhalt eines formellen Schreibens wiedergegeben, in dem der Pater Meyer und Kutzner zu einem 12-monatigen Praktikum auf Peter Pan einlädt. Dass beide in Namibia Arbeit verrichtet hätten, was mit ihrem Study Permit nicht zulässig ist, sei auf eigenen Wunsch geschehen, so der Pater. Beide hatten darüber hinaus in ihrer eidesstattlichen Erklärung ausgesagt, Neudegger habe ihnen geraten, als Aufenthaltsgrund anzugeben, dass sie den Umgang und die Arbeit mit Kindern erlernen wollten.
Unterdessen hat der für Pater Johannes zuständige Erzabt der Abtei St. Ottilien in Bayern, Jeremias Schröder, auf Fragen der AZ zu dem Geistlichen reagiert. Er distanziert sich in seinem Schreiben nochmals von den durch Pater Johannes in Omaruru initiierten Projekten. Er beschreibt den Priester als tüchtig, sozial engagiert und kreativ, jedoch habe er eine "erbärmliche Menschenkenntnis und geringen Respekt für formale Vorgehensweisen". Oftmals verlasse er sich in seiner Gutmütigkeit und seinem "grenzenlosen und recht naiven Glauben an das Gute im Menschen" auf Personen, die ihn ausnutzten. Angesichts des Alters und der zu beklagenden Missstände werde "sein Engagement in diesem Bereich nach einer kirchlichen Prüfung beendet".
Windhoek - Von 14 Fragen der AZ, unter anderem zur Finanzierung des Kaufs von und der Arbeit auf Peter Pan, zu Neudeggers Engagement in anderen Projekten in Omaruru, zur Registrierung der Projekte oder zu persönlichen Vorwürfen gegen den Geistlichen (Falschinformation der deutschen Öffentlichkeit, Fehlverhalten bei der Vermittlung deutscher Jugendlicher, mutmaßlicher Geldschmuggel, Kontakt mit zwielichtigen Personen), beantwortete Pater Johannes nur eine Frage und die nicht schlüssig. Die Registrierung von Peter Pan als soziale Einrichtung, so schreibt der Pater, sei auf ihrem "langen Weg", jedoch handele es sich rechtlich gesehen noch immer um eine Privatfamilie, die allerdings die Genehmigung habe, Kinder aufzunehmen. Belege dafür blieb Neudegger jedoch schuldig.
Zum Peter-Pan-Trust, der ebenfalls Gegenstand einer Frage war und in Namibia gemäß AZ-Recherchen nicht registriert ist, obwohl Neudegger dies in Deutschland behauptet hatte, schreibt der Geistliche: Die Namen der Trustees könne er auf Grund des Datenschutzgesetzes nicht preisgeben. AZ-Recherchen haben aber ergeben, dass Namen von Trustees von der Öffentlichkeit eingesehen werden können.
Neudegger erklärt in seinen Ausführungen weiterhin den Einkauf von mehreren Tonnen Steinen in Karibib. Diese flössen in die in Deutschland etablierte "Edelsteinaktion" und seien rechtmäßig verzollt worden. Im Rahmen der Aktion werden Halbedelsteine aus Namibia gegen eine Spende von einem Euro pro Stein abgegeben, der Erlös geht an Catholic Aids Action in Windhoek. Seltsam mutet in diesem Zusammenhang an, dass in Deutschland verbreitet wird, dass Aidswaisen die Steine in der Wüste und an Stränden Namibias aufsammeln würden, wie eine Mitarbeiterin der katholischen Organisation "Sternsinger" in Aachen auf AZ-Nachfrage erklärte - von einem Ankauf der Steine durch Neudegger in Namibia ist nicht die Rede.
Der AZ wirft der Geistliche in seinen Ausführungen immer wieder Respektlosigkeit und falsche Berichterstattung vor. Den beiden Jugendlichen Matthias Meyer und Simon Kutzner, die nach drei Monaten ihren Aufenthalt auf der Missionsstation Waldfrieden bei Omaruru auf Grund einer unzureichenden Arbeitsgenehmigung geflohen waren und nach ihrer Rückkehr eine eidesstattliche Erklärung verfasst hatten (AZ berichtete), unterstellt Neudegger 32-fachen Meineid und vermutet hinter den gegen ihn erhobenen Vorwürfen ein Komplott. Er selber habe mit der Beantragung des Visums für die beiden Jugendlichen bei der Botschaft in Berlin nichts zu tun gehabt. Der Namibische Botschafter Hanno Rumpf hatte der AZ jedoch kürzlich den wortgetreuen Inhalt eines formellen Schreibens wiedergegeben, in dem der Pater Meyer und Kutzner zu einem 12-monatigen Praktikum auf Peter Pan einlädt. Dass beide in Namibia Arbeit verrichtet hätten, was mit ihrem Study Permit nicht zulässig ist, sei auf eigenen Wunsch geschehen, so der Pater. Beide hatten darüber hinaus in ihrer eidesstattlichen Erklärung ausgesagt, Neudegger habe ihnen geraten, als Aufenthaltsgrund anzugeben, dass sie den Umgang und die Arbeit mit Kindern erlernen wollten.
Unterdessen hat der für Pater Johannes zuständige Erzabt der Abtei St. Ottilien in Bayern, Jeremias Schröder, auf Fragen der AZ zu dem Geistlichen reagiert. Er distanziert sich in seinem Schreiben nochmals von den durch Pater Johannes in Omaruru initiierten Projekten. Er beschreibt den Priester als tüchtig, sozial engagiert und kreativ, jedoch habe er eine "erbärmliche Menschenkenntnis und geringen Respekt für formale Vorgehensweisen". Oftmals verlasse er sich in seiner Gutmütigkeit und seinem "grenzenlosen und recht naiven Glauben an das Gute im Menschen" auf Personen, die ihn ausnutzten. Angesichts des Alters und der zu beklagenden Missstände werde "sein Engagement in diesem Bereich nach einer kirchlichen Prüfung beendet".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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