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Patienten müssen Tage warten

Windhoek - Lange Warteschlangen und chronisches Gedränge sind bei den Staatskrankenhäusern keine Ausnahmen sondern normaler Alltag. So lautet der Befund einer Untersuchung, die die Oppositionspartei Rally for Democracy and Progress (RDP) mit ihren Führungskräften unternommen hat. So seien vor allem auch Arbeitnehmer betroffen, die - anstatt einen Arzttermin und Behandlung zu erhalten - des Öfteren zwei Tage in den Warteschlangen verbringen müssten, bevor sie zu einer Untersuchung drankämen.

Der Befund der RDP-Untersuchung wurde vor dem Afrika-Tag herausgegeben: "Seit der Unabhängigkeit Namibias reißen häufige Beschwerden über miserable Dienstleistung und Abfertigung an den Staatskrankenhäusern, Kliniken und medizinischen Zentren nicht ab." Mit Bildung und Verteidigung gehört das Gesundheitsministerium zu den Ressorts, die vom Parlament den größten Anteil am namibischen Finanzhaushalt zugeteilt bekommen. Das Gesundheitsressort wird in diesem Geschäftsjahr mit 2,6 Milliarden N$ bedacht.

An erste Stelle ihrer Kritik setzt die RDP den Mangel an Motivierung des Personals, mangelnde Vergütung und fehlendes Verständnis, was Dienstleistung bedeutet, weil schon die Schalterkräfte die Zeitnot arbeitender Patienten nicht begriffen hätten. "Was Staatspatienten derzeit an Dienstleistung erfahren, ist plump und armselig", resümiert der RDP-Sprecher Jeremiah Nambinga und geht dann ins Detail.

An vielen Krankenhäusern arbeitet Personal, das nicht mit den Sprachen der Umgebung vertraut ist. Dadurch entstehen Kommunikationsbarrieren und die Diagnose wird erschwert. An den großen Krankenhäusern bedienen zudem nur ein oder zwei Ärzte die langen Warteschlangen. Weil die Ärzte unter ständigem Druck arbeiten, vermutet Nambinga, dass die Patienten nicht die rechte Aufmerksamkeit erhalten. Als völlig unhaltbar schildert die RDP den Zustand an den Staatsapotheken, wo vier Stunden Wartezeit als Regel gelten und die Medikamente häufig ausgehen.

"Nach 21 Jahren Unabhängigkeit gibt es keine Ausreden mehr", so Nambinga.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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