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Paulus "The Rock" Ambunda verteidigt WBO-Afrika-Titel

Schon vor dem Kampf runzelten einige Zuschauer die Stirn: So richtig einschätzen konnten wohl viele nicht das Können des südafrikanischen Herausforderers. Äußerlich eher dem amerikanischen Boxrüpel Mike Tyson ähnelnd, konnte sein Kampfrekord keinen Boxexperten beeindrucken. In 21 Kämpfen verließ Mboyane nur zwölfmal als Sieger den Ring.
Und so gestaltete sich dann auch der Kampf ab der ersten Minute: Der Muskelbepackte und mit Tätowierungen plakatierte Südafrikaner stapfte wie ein schnaufenden Büffel durch den Ring, während "The Rock" Ambunda im Stile Muhammed Alis leichtfüßig durch den Ring tänzelte und Mboyane mit gezielten Schlägen zum Kopf bearbeitete. Der Herausforderer ließ sich davon nicht wirklich beeindrucken - zu wenige Schlagkraft steckte hinter den zaghaften Ansätzen des Titelverteidigers.
So nahm der WBO-Titelkampf im Windhoeker Countryclub seinen unspektakulären Lauf: Runde für Runde schwirrte Ambunda wie eine Fliege um den behäbigen Mboyane, der mehrfach versuchte, seinen flinken Gegner vor allem zu Beginn der Runden zu stellen. Doch diese nicht wirklich brenzligen Situationen meisterte der Titelverteidiger gekonnt mit einer soliden Deckung. Je länger der Kampf dauerte, umso ratloser wirkte Mboyane, zumal er seinem muskulösen Körper Tribut zahlen musste und konditionell abbaute. Im Gegenzug wurde Ambunda immer leichtfüßiger. Einzig zahlreiche überhebliche und respektlose Gestiken seitens Ambundas gegenüber seinem Herausforderer warfen ein schlechtes Licht auf den ansonsten fehlerfrei auftretenden Namibier, der diesen Sieg nach Punkten souverän nach Hause boxte.
Weiterhin ungeschlagen blieb am vorgestrigen Abend Immanuel Naidjala, der sich im Bantam-Gewicht gegen den Simbabwer Alfred Kashiri durch K.o. in der zweiten Runde durchsetzte. So bleibt er als Profi auch im sechsten Kampf weiterhin ungeschlagen.
Mit einem Paukenschlag meldete sich Wilbeforce Shihepo in der namibischen Boxwelt zurück. Nachdem er sich eine zweijährige Auszeit genommen hatte, sollte der Sambier Kamaushi seine erste Hürde sein - doch hoch war diese nicht. Bereits in der vierten Runde erwischte Shihepo den Sambier während eines Clinches in den Ringseilen mit einem Schlag am Kopf, von dem sich Kamaushi nicht mehr erholte.
Alles in allem war die Veranstaltung im Country Club gut organisiert. Wie üblich, war der Saal bis auf den letzten Platz ausverkauft, die Stimmung Phasenweise euphorisch. Doch eins steht fest nach diesem unspektakulärem Boxabend: Namibia lechzt nach einem neuen Boxhelden, der endlich wieder internationales Flair ins Land bringt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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