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Pause im Dippenaar-Fall
Pause im Dippenaar-Fall

Pause im Dippenaar-Fall

Zeuge droht, geladenem Experten „das Genick zu brechen“
Clemens von Alten
Von Erwin Leuschner

Swakopmund

Anders als in der Vergangenheit wurden für die Verhandlung im kommenden Jahr gleich mehrere Gerichtstermine festgelegt. Die Verhandlung ist in diesem Jahr nur schleppend vorangekommen, da das Kreuzverhör von mindestens zwei Zeugen mehrere Tage in Anspruch genommen hatte und es somit kaum Zeit für die Vernehmung anderer Zeugen gab.

Gemäß einer Vereinbarung zwischen der Verteidigung, Staatsanwaltschaft sowie den verschiedenen Unfallexperten vertagte Richterin Gaynor Poulten den Fall auf den 8. Juli 2019. Die Verhandlung soll bis zum 12. Juli andauern. Als weitere Termine für den Fall wurden außerdem die Tage 12. bis 16. August und 16. bis 20. September kommenden Jahres festgelegt. Dippenaar bleibt bis zum nächsten Termin nach einer Verwarnung auf freiem Fuß – er musste bis dato keine Kaution zahlen.

Dem mutmaßlichen Unfallfahrer wird sechsfacher Mord, rücksichtsloses Fahrverhalten, Betrug sowie Fahren ohne gültigen Führerschein vorgeworfen. Er soll vor knapp vier Jahren, am 29. Dezember 2014, zwischen Henties Bay und Swakopmund einen Frontalzusammenstoß verursacht haben. Bei dem Unfall sind Jan Carel Horn, Dinah Pretorius, Charlene Schoombee und drei deutsche Touristen, Markus, Stephanie und Alexandra Joschko, ums Leben gekommen. Das jüngste Joschko-Mitglied, Antonia, überlebte den Unfall, war aber bei der Verhandlung im Oktober und November nicht anwesend.

Indes gab es vergangene Woche eine Wendung im Fall: Der von der Staatsanwaltschaft geladene Zeuge, der Unfallrekonstruktionsexperte Johan Joubert, hatte gegen den Hauptzeugen der Verteidigung, dessen Name nicht veröffentlicht werden darf, Strafanzeige wegen Androhung von Gewalt erstattet. Zu dieser Entwicklung nannte Erongo-Polizeisprecher Erastus Iikuyu nun mehr Details.

Demnach soll der anonyme Hauptzeuge der Verteidigung, Joubert zwischen dem 8. und 12. Oktober außerhalb des Gerichts in Swakopmund verbal angegriffen haben. Er soll gedroht haben, ihm „das Genick zu brechen“, sagte Iikuyu. Der Grund für die Drohung sei offenbar eine Anmerkung, die der als Zeuge geladene Unfallexperte im Gericht gemacht habe.

So soll Joubert während seines Kreuzverhörs im Oktober darauf Aufmerksam gemacht haben, dass sich der Hauptzeuge der Verteidigung zwar nicht im Gerichtsaal befinde, allerdings in unmittelbarer Nähe von der Tür sitze und daher die Verhandlung mitverfolgen könne. Anschließend ordnete Richterin Poulton an, dass der Zeuge sich weiter vom Gerichtssaal entfernen müsse. Während einer Verhandlungspause soll der anonyme Zeuge den von der Staatsanwaltschaft geladenen Fachmann vor dem Gerichtssaal darauf angesprochen und ihm dabei gedroht haben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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