Pax Americana abgelehnt
Nach dem Irak-Krieg der US-Amerikaner plädieren Bundestagspräsident Thierse und Premierminister Gurirab für eine Weltordnung, die von verschiedenen Regionen und multipolaren Kräften bestimmt wird.
Windhoek - Bei der ersten Begegnung zwischen dem besuchenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse und Premierminister Theo-Ben Gurirab und beim späteren Besuch der deutschen Delegation im State House bei Präsident Nujoma bestimmte gestern die politische Entwicklung am Ende des Irak-Krieges das Gesprächsthema.
Das offizielle Programm Thierses begann mit seinem Besuch in der Verfassungskammer im Hause von Premierminister Gurirab. Nach der Begrüßung und unter Hinweis auf die gemeinsame Geschichte zwischen Deutschland und Namibia und auf die bisherige Zusammenarbeit erteilte Gurirab seinem Gast das Wort. Thierse misst Namibia nicht nur im Rahmen des Südlichen Afrika sondern des Kontinents eine wichtige Rolle bei. Im Gegensatz zur "einpolaren neuen Weltordnung", die Thierse "Pax Americana" nennt, plädiert er eher für eine multipolare Welt, in der die Regionen ihre Verantwortung selbst übernehmen. Dem Kontinent Afrika mit seiner Staatengemeinschaft der Afrikanischen Union kommt für Thierse dabei eine Schlüsselrolle zu. Während seines dreitägigen Aufenthalts in Namibia will der Bundestagspräsident vor allem mehr über die Rolle Namibias in der Zusammenarbeit mit der AU und der Neuen Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas, Nepad, erfahren. Thierse selbst sieht für Namibia und seine afrikanischen Nachbarn einen Entwicklungspfad in eigener Regie, der nicht durch die USA dominiert werden dürfe, wie er dem Premier zu verstehen gab.
Gurirab erwiderte, dass er die Sorgen um die sogenannte "neue Weltordnung" teile, ein Begriff, den er hasse. "Wir müssen die ,Pax Americana" als neues Paradigma zurückweisen. Es gibt soviele multilaterale Verbindungen. Und wir sind der eigenen Pax Africana verpflichtet", führte Gurirab aus und erwähnte die Bemühung um das panafrikanische Parlament, das parlamentarische Forum der Staatengemeinschaft des Südlichen Afrika, Sadc, sowie die Bemühungen um engere Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und Afrika. Vor dieser Kulisse getraut sich Gurirab mit Zuversicht vorauszuschauen. Das Kapitel der Freiheitskämpfer in Afrika sei nun abgeschlossen. Jetzt gehe es um Frieden und Stabilität zu Hause, in der Region und auf globaler Ebene.
In einem scherzhaften Vergleich rechneten Thierse und Gurirab das Alter ihrer jeweiligen Parteien hoch. Die Swapo hat gerade ihr 24-jähriges Bestehen gefeiert und die SPD will als älteste Partei Deutschlands im nächsten Monat auf ihre 140-jährige Existenz zurückschauen.
Windhoek - Bei der ersten Begegnung zwischen dem besuchenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse und Premierminister Theo-Ben Gurirab und beim späteren Besuch der deutschen Delegation im State House bei Präsident Nujoma bestimmte gestern die politische Entwicklung am Ende des Irak-Krieges das Gesprächsthema.
Das offizielle Programm Thierses begann mit seinem Besuch in der Verfassungskammer im Hause von Premierminister Gurirab. Nach der Begrüßung und unter Hinweis auf die gemeinsame Geschichte zwischen Deutschland und Namibia und auf die bisherige Zusammenarbeit erteilte Gurirab seinem Gast das Wort. Thierse misst Namibia nicht nur im Rahmen des Südlichen Afrika sondern des Kontinents eine wichtige Rolle bei. Im Gegensatz zur "einpolaren neuen Weltordnung", die Thierse "Pax Americana" nennt, plädiert er eher für eine multipolare Welt, in der die Regionen ihre Verantwortung selbst übernehmen. Dem Kontinent Afrika mit seiner Staatengemeinschaft der Afrikanischen Union kommt für Thierse dabei eine Schlüsselrolle zu. Während seines dreitägigen Aufenthalts in Namibia will der Bundestagspräsident vor allem mehr über die Rolle Namibias in der Zusammenarbeit mit der AU und der Neuen Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas, Nepad, erfahren. Thierse selbst sieht für Namibia und seine afrikanischen Nachbarn einen Entwicklungspfad in eigener Regie, der nicht durch die USA dominiert werden dürfe, wie er dem Premier zu verstehen gab.
Gurirab erwiderte, dass er die Sorgen um die sogenannte "neue Weltordnung" teile, ein Begriff, den er hasse. "Wir müssen die ,Pax Americana" als neues Paradigma zurückweisen. Es gibt soviele multilaterale Verbindungen. Und wir sind der eigenen Pax Africana verpflichtet", führte Gurirab aus und erwähnte die Bemühung um das panafrikanische Parlament, das parlamentarische Forum der Staatengemeinschaft des Südlichen Afrika, Sadc, sowie die Bemühungen um engere Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und Afrika. Vor dieser Kulisse getraut sich Gurirab mit Zuversicht vorauszuschauen. Das Kapitel der Freiheitskämpfer in Afrika sei nun abgeschlossen. Jetzt gehe es um Frieden und Stabilität zu Hause, in der Region und auf globaler Ebene.
In einem scherzhaften Vergleich rechneten Thierse und Gurirab das Alter ihrer jeweiligen Parteien hoch. Die Swapo hat gerade ihr 24-jähriges Bestehen gefeiert und die SPD will als älteste Partei Deutschlands im nächsten Monat auf ihre 140-jährige Existenz zurückschauen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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