Peking, das neue Mekka für Künstler
Es waren drei Wochen, in denen sie mal Abstand von ihrer administrativen Arbeit für das von ihr gegründete Kulturaustauschprogramm p.art.ners Berlin-Windhoek gewinnen konnte, erzählt Imke Rust. Ein befreundeter schwedischer Künstler hatte sie auf die Idee gebracht: Torsten Jurell mietet sich jedes Jahr ein Studio im Beijing International Art Camp, wo er dann für drei Monate arbeitet und ausstellt. Dieses Mal war Imke mit von der Partie - sie empfand die Auszeit als hoch interessant und produktiv.
Das Beijing International Art Camp (BIAC) ist eine Art Künstlerdorf in einem Migranten-Vorort der chinesischen Metropole - in einem Vorort "vergleichbar mit Katutura in Windhoek", sagt Imke. Weit über 100 Künstler, die meisten von ihnen einheimisch, leben und wirken dort in angemieteten Studios. Im ersten Stock die Schlafräume, im Erdgeschoss das Arbeitsstudio, das gleichzeitig auch immer als Galerie und Ausstellungraum dient. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen im BIAC: Künstler besuchen einander, schauen sich gegenseitig beim Werkeln über die Schulter, kommentieren die fertigen Arbeiten und empfangen andere Künstler in ihren eigenen Studios. Wer allerdings kein Chinesisch spricht, ist auf stumme Betrachtung angewiesen. "Ich konnte mich kaum mit Leuten unterhalten", bedauert Imke. In diesem Armenviertel von Peking beherrschen nur Wenige eine Fremdsprache.
Doch auch Einheimische, die Englisch sprechen, geben sich sehr bedeckt, ist Imkes Erfahrung - vor allem wenn es um politische Themen geht. Die Windhoekerin empfand den von ihr frequentierten Vorort von Peking als subtilen Überwachungsstaat. "Jedes Haus ist von Mauern umgeben - fast so wie in Windhoek - und jedes Dorf hat nur einen Eingang und einen Ausgang, an denen Wachposten patrouillieren", erzählt Rust. "Sie sind alle furchtbar nett, aber wer weiß wie sie reagieren, wenn man plötzlich als Staatsfeind gilt."
Das Arbeiten in den Studios des BIAC empfand die Künstlerin dennoch als äußerst fruchtbar. Sie habe mit chinesischer Tinte und Reispapier experimentiert. Viele ausländische Künstler sind besonders von den chinesischen Schriftzeichen fasziniert und inkorporieren diese in ihre Arbeit. So auch Imke, die sich von den beliebten "Fortune Cookies" zu Kalligraphie auf Reispapierbögen inspirieren ließ. "Hope", "Love", "Peace" und "Happiness", die geläufigen Glückskeks-Botschaften, stehen in chinesisch anmutenden Lettern auf den Dutzenden Bögen, die sie aus Peking mit nach Hause gebracht hat. "In den drei Wochen habe ich genügend geschafft, um mit den Werken jetzt eine eigene Ausstellung planen zu können", freut sich die Künstlerin. Manchmal habe sie bis drei Uhr morgens gemalt, ohne Anzeichen von Müdigkeit zu spüren.
Als "paradiesisch" empfand Imke auch die Preise. Kunstmaterialien seien "spottbillig", Kunstkataloge könne man für den Bruchteil des Geldes drucken, das sie anderswo kosten. Nicht zuletzt deshalb werde Peking unter internationalen Kollegen als das neue Mekka für Künstler angepriesen - natürlich auch, weil die chinesische Metropole über einige der größten Galerie- und Studio-Komplexe der Welt verfügt.
Ob sie seit ihrer Rückkehr nach Windhoek etwas vermisst? "Ja", sagt Imke: "Das leckere und preiswerte Essen! Auch wenn es immer wie ein Lottospiel war, in einem Imbiss etwas zu bestellen: Schließlich konnte ich keine Speisekarten lesen."
Das Beijing International Art Camp (BIAC) ist eine Art Künstlerdorf in einem Migranten-Vorort der chinesischen Metropole - in einem Vorort "vergleichbar mit Katutura in Windhoek", sagt Imke. Weit über 100 Künstler, die meisten von ihnen einheimisch, leben und wirken dort in angemieteten Studios. Im ersten Stock die Schlafräume, im Erdgeschoss das Arbeitsstudio, das gleichzeitig auch immer als Galerie und Ausstellungraum dient. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen im BIAC: Künstler besuchen einander, schauen sich gegenseitig beim Werkeln über die Schulter, kommentieren die fertigen Arbeiten und empfangen andere Künstler in ihren eigenen Studios. Wer allerdings kein Chinesisch spricht, ist auf stumme Betrachtung angewiesen. "Ich konnte mich kaum mit Leuten unterhalten", bedauert Imke. In diesem Armenviertel von Peking beherrschen nur Wenige eine Fremdsprache.
Doch auch Einheimische, die Englisch sprechen, geben sich sehr bedeckt, ist Imkes Erfahrung - vor allem wenn es um politische Themen geht. Die Windhoekerin empfand den von ihr frequentierten Vorort von Peking als subtilen Überwachungsstaat. "Jedes Haus ist von Mauern umgeben - fast so wie in Windhoek - und jedes Dorf hat nur einen Eingang und einen Ausgang, an denen Wachposten patrouillieren", erzählt Rust. "Sie sind alle furchtbar nett, aber wer weiß wie sie reagieren, wenn man plötzlich als Staatsfeind gilt."
Das Arbeiten in den Studios des BIAC empfand die Künstlerin dennoch als äußerst fruchtbar. Sie habe mit chinesischer Tinte und Reispapier experimentiert. Viele ausländische Künstler sind besonders von den chinesischen Schriftzeichen fasziniert und inkorporieren diese in ihre Arbeit. So auch Imke, die sich von den beliebten "Fortune Cookies" zu Kalligraphie auf Reispapierbögen inspirieren ließ. "Hope", "Love", "Peace" und "Happiness", die geläufigen Glückskeks-Botschaften, stehen in chinesisch anmutenden Lettern auf den Dutzenden Bögen, die sie aus Peking mit nach Hause gebracht hat. "In den drei Wochen habe ich genügend geschafft, um mit den Werken jetzt eine eigene Ausstellung planen zu können", freut sich die Künstlerin. Manchmal habe sie bis drei Uhr morgens gemalt, ohne Anzeichen von Müdigkeit zu spüren.
Als "paradiesisch" empfand Imke auch die Preise. Kunstmaterialien seien "spottbillig", Kunstkataloge könne man für den Bruchteil des Geldes drucken, das sie anderswo kosten. Nicht zuletzt deshalb werde Peking unter internationalen Kollegen als das neue Mekka für Künstler angepriesen - natürlich auch, weil die chinesische Metropole über einige der größten Galerie- und Studio-Komplexe der Welt verfügt.
Ob sie seit ihrer Rückkehr nach Windhoek etwas vermisst? "Ja", sagt Imke: "Das leckere und preiswerte Essen! Auch wenn es immer wie ein Lottospiel war, in einem Imbiss etwas zu bestellen: Schließlich konnte ich keine Speisekarten lesen."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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