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Peter Pan wehrt sich
Peter Pan wehrt sich

Peter Pan wehrt sich

Die Betreiberin des Sozialprojektes Farm Peter Pan bei Omaruru hat sich jetzt gegen die erhobenen Vorwürfe gewehrt. In einem persönlichen Gespräch mit der AZ legte Marieta Schouw ihre Sicht der Vorgänge dar.

Windhoek - Schouw erklärte, die Aussagen der Augenzeugen Christopher Gulde sowie einem weiteren, der AZ namentlich bekannten Jugendlichen, seien nicht beweisbar und falsch. Beide hatten Rassismus, Gewaltanwendung, Verwahrlosung der drei aus Deutschland vermittelten Jugendlichen und Drogenkonsum auf Peter Pan angeprangert (AZ berichtete).

Auf Peter Pan gebe es keinen Rassismus, so Schouw, die Familie esse "sogar an einem Tisch mit Schwarzen". Dem widerspricht der Augenzeuge Gulde allerdings. Nur ein schwarzer Junge, der gelegentlich auf der Farm gewesen sei, habe mit am Tisch sitzen dürfen. Auch eine Verehrung von Adolf Hitler bestritt Schouw genauso wie den mutmaßlichen Drogenkonsum ihres Mannes. Diese Angabe sei falsch "und kann nicht bewiesen werden", so Schouw. Ihr Mann werde sich aber freiwillig einem Drogentest unterziehen.

Schouw bestätigte allerdings, dass sie den Jugendlichen im Unterricht gelegentlich "Klapse" gegeben habe. "Sie hatten dann die Wahl: Entweder sie schreiben einen Fehler tausendmal ab oder entscheiden sich für hundert Mal abschreiben und zwei Schläge auf die Hände", berichtete sie. Bei Christopher Gulde, der Schouw vorgeworfen hatte, ihm nicht wie angekündigt eine Aufenthaltsgenehmigung für Namibia besorgt zu haben, habe nach Aussagen der Peter-Pan-Betreiberin lediglich ein behördliches Problem mit der Bereitstellung vorgelegen. Sie widersprach auch dessen Vorwurf, ihre Familie habe ihn des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, man habe ihm lediglich verboten, mit den Jugendlichen in einem Bett zu schlafen.

Des Weiteren legte Schouw der AZ drei gleich lautende, schriftliche Aussagen der schwer erziehbaren Jugendlichen aus Deutschland vor, in der die Anschuldigungen von Christopher Gulde vor der Polizei in Omaruru als unwahr bezeichnet werden. Gulde sagte hingegen, dass die Jungen gezwungen worden sein, zur Polizei zu gehen und eine vorgegeben Aussage zu machen. Außerdem präsentierte sie den schriftlichen Bericht eines Jugendlichen an das zuständige Jugendamt Neu-Ulm, worin dieser die Lebensbedingungen sowie seine persönliche Entwicklung auf Peter Pan positiv bewertete. Zukünftig werde die Einrichtung aber auf Grund damit verbundenen Anstrengungen keine weiteren schwer erziehbaren Jugendlichen aus Deutschland mehr aufnehmen. Die AZ überprüft diese Aussage derzeit bei der deutschen Behörde. Gulde berichtete, das Jugendamt habe die Entsendung weiterer Jugendlicher eingestellt, nachdem die Behörde durch seine Darstellung der Zustände vorsichtig geworden sei. Gegenüber der AZ kündigte Schouw außerdem an, dass sie juristische Schritte gegen Gulde in Erwägung ziehe.



Zu den Vorwürfen von Ralph Mertens, des Deutschen, der mit einer Fahrradtour von München nach Omaruru für das Projekt Spenden sammeln wollte, dies aber einstellte, nachdem er die seiner Meinung nach untragbaren Zustände auf Peter Pan gesehen hatte, sagte Schouw, Mertens habe als Europäer von Beginn an falsche Vorstellungen gehabt und sich vorab nicht genügend informiert.



Auf Grund der bisherigen AZ-Veröffentlichungen hat das Bundesamt für Zivildienst in Köln nun eigene Überprüfungen in die Wege geleitet: Das Jugend- und Familienministerium wird den deutschen Trägerverein von Peter Pan, Miteinander neue Wege gehen e.V., mit den Vorwürfen konfrontieren und zur Stellungnahme auffordern.

Peter Pan beschreibt sich selbst als eine Einrichtung, die unversorgten Kindern aller Rassen im Rahmen von Schulunterricht, Freizeitgestaltung und Betreuung hilft. Finanziert wird dies laut Schouw noch immer aus dem Geld, dass das deutsche Jugendamt für die Betreuung der schwer erziehbaren Jugendlichen gezahlt hat.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-17

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