Peter's Antiques: Voodoozauber und Exponate aus der Kolonialzeit

Das Geschäft ist in fünf miteinander verbundene Räumen aufgeteilt. Ob alte Keksdosen, eine Münz- oder alte Fotosammlung, Bücher, namibische Souvenirs oder mystische Masken aus Zentralafrika, jeder Artikel hat seinen ganz eigenen Platz und dennoch findet in Peter's Antiques eine aparte Vereinigung statt: Es ist die faszinierende Mischung zwischen afrikanischer Kunst und Kultur und Epochalem aus deutscher Kolonialzeit, die sich unter einem Dach wiederfindet. Auf der einen Seite beobachten geheimnisvolle antike Masken aus ganz Afrika den Besucher, auf der anderen Seite locken geschichtliche Erinnerungen zum Erkunden. Alte Degen, der Original-Schutztruppenhut, Tropenhelme, Orden, Fotos und Postkarten zwischen Kalahari-Trüffeln, afrikanischen Musikinstrumenten und anderen ausgestellten Stücken lassen Zeit und Raum für eine Weile in Vergessenheit geraten. Hier können Kauf-Interessenten in eine geheimnisvolle Welt eintauchen, in der einen Hand den "Tschokwe-Wareke", ein Gott aus dem Caprivi, und in der anderen ein historisches Buch über die Schutztruppenzeit. Gucken, genießen und dann kaufen.Einzigartig in Peter's Antiques ist auch der Voodoozauber, der im Geschäft herrscht. Der Laden in der Dr.-Libertine-Amathila-/Ecke Tobias-Hainyeko-Straße wird nämlich durch magische, afrikanische Zauberkraft vor Ladendiebstählen geschützt. Seit 1999 schwört Peter Haller auf diese Methode. "Mein Laden ist mit der afrikanischen Zauberkraft besser geschützt als durch hochmoderne Sicherheitsanlagen", hatte Haller damals gesagt und seine Aussage auch bewiesen. Etliche Briefe von Verfassern, die in seinem Laden mal was haben mitgehen lassen, bitten Haller, sie von einer plötzlich auftretenden Pechsträhne zu befreien. Den Medizinmann hatte Haller damals auf einer Reise durch die Caprivi-Region kennengelernt. Der Magier bot ihm seine Hilfe an - mit Erfolg, wie Haller behauptet.

Hallers Sohn Ludwig hat diesen Brauch übernommen. "Er gehört einfach zu Peter's Antiques dazu", sagt er. Mit seiner Frau Velo Mirana war Haller vor zwei Jahren aus Madagaskar in die Heimat zurückgekehrt und beide haben das Geschäft vom Vater übernommen. Ludwig Haller ist die Sammelbegeisterung seines Vaters für authentische Gegenstände in die Wiege gelegt worden. Als Kind mit den Eltern damals auf Weltreise "habe ich mehr Länder besucht, als ich jetzt alt bin", sagt er.

Was einst in einem kleinen Raum, gefüllt hauptsächlich mit Sammelstücken aus der deutschen Kolonialzeit, begonnen hat, ist inzwischen zu fünf Räumen mit unzähligen ausgefallenen Exponaten herangewachsen. Alles "staubfrei". "Entweder braucht man eine gute Putzfrau oder einen guten Absatz", scherzt Haller. Seine Ware bleibe jedoch nicht lange in den Regalen liegen oder an den Wänden hängen.
"Interessengebiet Nummer 1 ist immer noch der Original-Südwester (Schutztruppenhut)", so der Antiquarist, "besonders der deutsche Tourist fragt nach dieser Rarität". Doch auch nach den wertvollen Mitbringseln aus Afrika werde immer öfter gegriffen und Haller begrüßt inzwischen ein internationales Klientel. Wie weltweit bekannt sein afrikanischer Laden geworden ist, beweisen die Eintragungen im Gästebuch, das zur Feier des Tages am 1. November 2008 für die Gäste ausgelegt war. "Zehn Glückwunscheintragungen waren in der jeweiligen Landessprache des Gastes formuliert worden", so Haller.