Philharmonischer Kinderchor Dresden zu Besuch in Swakopmund
Auf dem Weg von der Erindi-Wildfarm nach Swakopmund sang der Philharmonische Kinderchor Dresden in Omaruru an einer Tankstelle einige Lieder vor ca. 200 (!) begeisterten Zuhörern, von denen einige dann am Samstag nach Swakopmund reisten, um das ganze Konzert zu erleben. Es gibt also nicht nur Rock- und Vasbyt-Fans in Namibia!
Die Halle in Swakopmund war schon früh ausverkauft, und so beschloss man, am Nachmittag noch eine Matinee anzubieten.
Der Kinderchor unter Leitung von Prof. Jürgen Becker (ca. 50 Sänger und weit überwiegend Sängerinnen, deutlich Jugendchor-verstärkt) widmete sich zunächst ganz der geistlichen Musik großer Meister aller Epochen: von Palestrina über Bach, Mendelssohn, Brahms und Orban bis zum Spiritual. Die zum Teil sehr schwierigen Werke (Bach: "Labt das Herz") wurden souverän gestaltet. Der Chor folgte höchst konzentriert und deshalb wohl etwas statuettenhaft bis ins kleinste Detail der dezent sparsamen und doch energisch animierenden Zeichensprache des Dirigenten. Natürlich klang es a capella sehr Kinderchor-hell und zeitweise etwas sopranlastig, was sich aber mit Klavierbegleitung angenehm balancierte. Der Pianistin Sonnhild Fiebach ein Kompliment für ihre dynamische Begleitung auch im Folgenden.
Schon beim Spiritual deutete sich ein Registerwandel an, und die Folklore verschiedener Kulturen wurde wunderbar interpretiert. Bestens balanciert und mit mehr körperlicher Beteiligung erklangen Lieder aus Deutschland, Russland, Ungarn, Tschechien und China in Originalsprache ("ohne Blatt vorm Mund"). Einfach traumhaft schön die Gestaltung von "La Mer" (Frankreich) und "What a Wonderful World"! Der Chor meistert Coloratur und halsbrecherische Zungenbrecher, baut kräftige Tonsäulen und spinnt hauchzarte Klanggewebe in allen dynamischen Varianten - er zählt nicht unverdient zu den internationalen Spitzenchören.
Als Gastgeber trat dann Ena Venter mit dem Mascato-Chor auf den Plan, stürmisch begrüßt vom einheimischen Publikum und vor allem von den Dresdnern: Man kannte sich ja schon! Der Chor bewies mit vier Liedern, dass er nicht nur traditionell mit viel Gestik und Tam-Tam zur Schau gehen kann, sondern auch ganz profund den Stil der klassischen und romantischen Chormusik beherrscht.
Mit einem kurzen Zwischenspiel leiteten die Marimbas mit drei eigenen Kompositionen das Grande Finale ein. Anton von Wietersheim nutzte die Gelegenheit zur Danksagung an alle, die organisatorisch beteiligt waren, besonders auch an die Gasteltern für vier Tage Herberge.
Und dann war was los auf der Bühne: Bunt gemischt kam es nach "Thank you for the Music" zu einem temperamentvollen volksfestartigen Ausklang. Schön, Blond und Schwarz so harmonisch vereint in Musik zu erleben. Als der riesige gemischte Chor Zeile für Zeile singend den Saal verließ, der Klang immer dünner wurde, fühlte sich der Berichterstatter an Haydns "Abschiedskonzert" erinnert.
Draußen, im Innenhof der Schule, war ein gewaltiger "Potjie" vorbereitet. Das war gut so, denn Singen ist Arbeit und Arbeit macht hungrig - erst recht nach zwei Konzerten an einem Tag.
Die Halle in Swakopmund war schon früh ausverkauft, und so beschloss man, am Nachmittag noch eine Matinee anzubieten.
Der Kinderchor unter Leitung von Prof. Jürgen Becker (ca. 50 Sänger und weit überwiegend Sängerinnen, deutlich Jugendchor-verstärkt) widmete sich zunächst ganz der geistlichen Musik großer Meister aller Epochen: von Palestrina über Bach, Mendelssohn, Brahms und Orban bis zum Spiritual. Die zum Teil sehr schwierigen Werke (Bach: "Labt das Herz") wurden souverän gestaltet. Der Chor folgte höchst konzentriert und deshalb wohl etwas statuettenhaft bis ins kleinste Detail der dezent sparsamen und doch energisch animierenden Zeichensprache des Dirigenten. Natürlich klang es a capella sehr Kinderchor-hell und zeitweise etwas sopranlastig, was sich aber mit Klavierbegleitung angenehm balancierte. Der Pianistin Sonnhild Fiebach ein Kompliment für ihre dynamische Begleitung auch im Folgenden.
Schon beim Spiritual deutete sich ein Registerwandel an, und die Folklore verschiedener Kulturen wurde wunderbar interpretiert. Bestens balanciert und mit mehr körperlicher Beteiligung erklangen Lieder aus Deutschland, Russland, Ungarn, Tschechien und China in Originalsprache ("ohne Blatt vorm Mund"). Einfach traumhaft schön die Gestaltung von "La Mer" (Frankreich) und "What a Wonderful World"! Der Chor meistert Coloratur und halsbrecherische Zungenbrecher, baut kräftige Tonsäulen und spinnt hauchzarte Klanggewebe in allen dynamischen Varianten - er zählt nicht unverdient zu den internationalen Spitzenchören.
Als Gastgeber trat dann Ena Venter mit dem Mascato-Chor auf den Plan, stürmisch begrüßt vom einheimischen Publikum und vor allem von den Dresdnern: Man kannte sich ja schon! Der Chor bewies mit vier Liedern, dass er nicht nur traditionell mit viel Gestik und Tam-Tam zur Schau gehen kann, sondern auch ganz profund den Stil der klassischen und romantischen Chormusik beherrscht.
Mit einem kurzen Zwischenspiel leiteten die Marimbas mit drei eigenen Kompositionen das Grande Finale ein. Anton von Wietersheim nutzte die Gelegenheit zur Danksagung an alle, die organisatorisch beteiligt waren, besonders auch an die Gasteltern für vier Tage Herberge.
Und dann war was los auf der Bühne: Bunt gemischt kam es nach "Thank you for the Music" zu einem temperamentvollen volksfestartigen Ausklang. Schön, Blond und Schwarz so harmonisch vereint in Musik zu erleben. Als der riesige gemischte Chor Zeile für Zeile singend den Saal verließ, der Klang immer dünner wurde, fühlte sich der Berichterstatter an Haydns "Abschiedskonzert" erinnert.
Draußen, im Innenhof der Schule, war ein gewaltiger "Potjie" vorbereitet. Das war gut so, denn Singen ist Arbeit und Arbeit macht hungrig - erst recht nach zwei Konzerten an einem Tag.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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