Phoenix aus der Asche
Windhoek - Die nationale Fluggesellschaft Air Namibia, in ihrer jetzigen Struktur, wird am 30. Juni in eine Scheingesellschaft umgewandelt. Aus ihrer Asche soll eine neue, schuldenfreie Airline entstehen mit Privatsektorbeteiligung.
Die marode nationale Fluggesellschaft Air Namibia ist derart stark verschuldet und ineffizient, dass sie am 30. Juni dieses Jahres total umstrukturiert werden muss. Dies teilte der Vorstandsvorsitzende der Airline, Advokat Vekuii Rukoro, gestern bei einer Pressekonferenz mit. "In Anbetracht der Tatsache, dass Air Namibia mit 1,4 Milliarden Namibia-Dollar verschuldet ist und in diesem Finanzjahr einen Verlust von 521 Millionen Namibia-Dollar erwirtschaftet hat, ist es klar, dass eine umfangreiche Umstrukturierung stattfinden muss. Dies bedeutet, dass Experten aus der Luftfahrtindustrie mit einbezogen werden müssen, um finanzielle Stabilität und betriebliche Zuverlässigkeit wieder herzustellen", sagte Rukoro gestern.
Zu diesem Zwecke soll Air Namibia, in ihrer jetzigen Form, aufgelöst und am 30. Juni in eine Scheingesellschaft umgewandelt werden. Diese Scheingesellschaft, die zu 100 Prozent dem jetzigen Eigentümer von Air Namibia, der Regierung, gehören wird, werde Rukoro zufolge die gesamten Schulden der Airline übernehmen. Mit diesem Datum soll auch die "neue, schuldenfreie Air Namibia" aus der Taufe gehoben werden. "Die Regierung wird für sämtliche Schulden der Scheingesellschaft aufkommen und schon in diesem Monat mit der Tilgung kurzfristiger Verbindlichkeiten beginnen", so Rukoro.
Dieser geplante Neubeginn sei von dem Kabinett am Dienstag abgesegnet worden und wird nach Rukoros Worten eine breitgefächerte Umstrukturierung mit sich bringen. So soll der Staat seine Alleinbeteiligung an der Airline verlieren und nur noch "strategische" 25 Prozent des Aktienkapitals halten.
Als neue Anteilhaber nannte Rukoro die folgenden Institutionen, Unternehmen und Interessenträger: die private namibische Chartergesellschaft Comav (Beteiligung: 15 Prozent), die gewerkschaftsnahe Investitionsgesellschaft Labour Investment Holdings, LIH (Beteiligung: 10 Prozent), die private südafrikanische Fluggesellschaft SA Airlink (Beteiligung: 40 Prozent) und die Angestellten von Air Namibia (Beteiligung 10 Prozent).
Diese Kapitalstruktur wurde gestern von Vertretern der vier zukünftigen Aktionäre in einer Absichtserklärung schriftlich bestätigt. Für die Regierung unterzeichnete Dr. Leake Hangala (Vorstandsmitglied von Air Namibia), für Comav Andr" Compion (Geschäftsführer), für LHI Ranga Haikali (Generalsekretär NUNW) und für SA Airlink Rodger Foster (geschäftsführender Direktor).
Privatsektorinteressen werden somit über das Mehrheitskapital (55 Prozent) in der neuen Air Namibia verfügen. Comav und SA Airlink werden ihre Kapitalbeteiligungen bar bezahlen, das gleiche gilt für LIH. Namibische Interessen werden insgesamt 60 Prozent des Aktienkapitals halten.
Die Gesellschaft soll ihren "namibischen Charakter" behalten, indem mehrheitlich Namibier noch vor dem 30. Juni in einen neuen zehnköpfigen Vorstand aufgenommen werden sollen. Auch der zukünftige Geschäftsführer der Airline soll namibischer Staatsbürger sein.
Rukoro zufolge werde auch die neue Air Namibia weiterhin lokale, regionale und internationale Flugrouten bedienen. Auf internationaler Ebene soll jedoch ein erfahrener, etablierter Partner an Land gezogen werden. "Unsere internationalen Flüge dürfen nicht mehr das Einkommen aus lokalen und regionalen Strecken vernichten." Zudem soll die Boeing 747-700 (Welwitschia) , die sich als Fehlinvestition für Air Namiba erwiesen habe, an eine andere Fluggesellschaft geleast werden. So soll zumindest die monatliche Finanzierung des Jumbos von 1,4 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 16,5 Millionen Namibia-Dollar) gesichert werden. Für Langstreckenflüge werde man künftig "zwei besser geeignete Flugzeuge" einsetzen.
Bis zum 30. Juni soll der namibische Luftfahrtexperte Gernot Riedel im Namen des Vorstandes die Geschicke von Air Namibia lenken. Er wird dabei von Compion und Haikali unterstützt. Riedel übernimmt die Unternehmensführung von Peter Chikumba, der im vergangenen November das Ruder der Air Namibia von Dr. Jafaar bin Ahmad vorübergehend übernommen hatte.
Rukoro beschuldigte Ahmad gestern öffentlich, eine große Mitschuld an dem Verfall der Airline gehabt zu haben. Wegen Ahmad "blutet die Air Namibia bis zum heutigen Tag." Chikumba habe im Gegensatz zu seinem Vorgänger seinen Job gut gemacht. Unter seiner Leitung habe Air Namiba in den vergangenen drei Monaten Betriebskosten in Höhe von 3 957 732 Dollar gespart.
Air Namibias neue Vision ist laut Rukoro von dem jetzigen Vorstand der Airline in über 40 Sitzungen seit Anfang November erarbeitet worden. Diese Arbeit sei von den Vorstandsmitgliedern auf freiwilligem Verzicht von Vergütung verrichtet worden. Der jetzige Vorstand besteht aus: Rukoro, Riedel, Hangala und Inge Zamwaani (Namdeb).
Die marode nationale Fluggesellschaft Air Namibia ist derart stark verschuldet und ineffizient, dass sie am 30. Juni dieses Jahres total umstrukturiert werden muss. Dies teilte der Vorstandsvorsitzende der Airline, Advokat Vekuii Rukoro, gestern bei einer Pressekonferenz mit. "In Anbetracht der Tatsache, dass Air Namibia mit 1,4 Milliarden Namibia-Dollar verschuldet ist und in diesem Finanzjahr einen Verlust von 521 Millionen Namibia-Dollar erwirtschaftet hat, ist es klar, dass eine umfangreiche Umstrukturierung stattfinden muss. Dies bedeutet, dass Experten aus der Luftfahrtindustrie mit einbezogen werden müssen, um finanzielle Stabilität und betriebliche Zuverlässigkeit wieder herzustellen", sagte Rukoro gestern.
Zu diesem Zwecke soll Air Namibia, in ihrer jetzigen Form, aufgelöst und am 30. Juni in eine Scheingesellschaft umgewandelt werden. Diese Scheingesellschaft, die zu 100 Prozent dem jetzigen Eigentümer von Air Namibia, der Regierung, gehören wird, werde Rukoro zufolge die gesamten Schulden der Airline übernehmen. Mit diesem Datum soll auch die "neue, schuldenfreie Air Namibia" aus der Taufe gehoben werden. "Die Regierung wird für sämtliche Schulden der Scheingesellschaft aufkommen und schon in diesem Monat mit der Tilgung kurzfristiger Verbindlichkeiten beginnen", so Rukoro.
Dieser geplante Neubeginn sei von dem Kabinett am Dienstag abgesegnet worden und wird nach Rukoros Worten eine breitgefächerte Umstrukturierung mit sich bringen. So soll der Staat seine Alleinbeteiligung an der Airline verlieren und nur noch "strategische" 25 Prozent des Aktienkapitals halten.
Als neue Anteilhaber nannte Rukoro die folgenden Institutionen, Unternehmen und Interessenträger: die private namibische Chartergesellschaft Comav (Beteiligung: 15 Prozent), die gewerkschaftsnahe Investitionsgesellschaft Labour Investment Holdings, LIH (Beteiligung: 10 Prozent), die private südafrikanische Fluggesellschaft SA Airlink (Beteiligung: 40 Prozent) und die Angestellten von Air Namibia (Beteiligung 10 Prozent).
Diese Kapitalstruktur wurde gestern von Vertretern der vier zukünftigen Aktionäre in einer Absichtserklärung schriftlich bestätigt. Für die Regierung unterzeichnete Dr. Leake Hangala (Vorstandsmitglied von Air Namibia), für Comav Andr" Compion (Geschäftsführer), für LHI Ranga Haikali (Generalsekretär NUNW) und für SA Airlink Rodger Foster (geschäftsführender Direktor).
Privatsektorinteressen werden somit über das Mehrheitskapital (55 Prozent) in der neuen Air Namibia verfügen. Comav und SA Airlink werden ihre Kapitalbeteiligungen bar bezahlen, das gleiche gilt für LIH. Namibische Interessen werden insgesamt 60 Prozent des Aktienkapitals halten.
Die Gesellschaft soll ihren "namibischen Charakter" behalten, indem mehrheitlich Namibier noch vor dem 30. Juni in einen neuen zehnköpfigen Vorstand aufgenommen werden sollen. Auch der zukünftige Geschäftsführer der Airline soll namibischer Staatsbürger sein.
Rukoro zufolge werde auch die neue Air Namibia weiterhin lokale, regionale und internationale Flugrouten bedienen. Auf internationaler Ebene soll jedoch ein erfahrener, etablierter Partner an Land gezogen werden. "Unsere internationalen Flüge dürfen nicht mehr das Einkommen aus lokalen und regionalen Strecken vernichten." Zudem soll die Boeing 747-700 (Welwitschia) , die sich als Fehlinvestition für Air Namiba erwiesen habe, an eine andere Fluggesellschaft geleast werden. So soll zumindest die monatliche Finanzierung des Jumbos von 1,4 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 16,5 Millionen Namibia-Dollar) gesichert werden. Für Langstreckenflüge werde man künftig "zwei besser geeignete Flugzeuge" einsetzen.
Bis zum 30. Juni soll der namibische Luftfahrtexperte Gernot Riedel im Namen des Vorstandes die Geschicke von Air Namibia lenken. Er wird dabei von Compion und Haikali unterstützt. Riedel übernimmt die Unternehmensführung von Peter Chikumba, der im vergangenen November das Ruder der Air Namibia von Dr. Jafaar bin Ahmad vorübergehend übernommen hatte.
Rukoro beschuldigte Ahmad gestern öffentlich, eine große Mitschuld an dem Verfall der Airline gehabt zu haben. Wegen Ahmad "blutet die Air Namibia bis zum heutigen Tag." Chikumba habe im Gegensatz zu seinem Vorgänger seinen Job gut gemacht. Unter seiner Leitung habe Air Namiba in den vergangenen drei Monaten Betriebskosten in Höhe von 3 957 732 Dollar gespart.
Air Namibias neue Vision ist laut Rukoro von dem jetzigen Vorstand der Airline in über 40 Sitzungen seit Anfang November erarbeitet worden. Diese Arbeit sei von den Vorstandsmitgliedern auf freiwilligem Verzicht von Vergütung verrichtet worden. Der jetzige Vorstand besteht aus: Rukoro, Riedel, Hangala und Inge Zamwaani (Namdeb).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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