Phosphat-Freigabe zurückgezogen
Shifeta annulliert Unbedenklichkeitsbescheinigung – fordert mehr Forschung
Von Marc Springer, Windhoek
Der Teilerfolg für Naturschützer ergibt sich aus der gestern von Shifeta verkündeten Entscheidung, eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für den rund 120 km südwestlich von Walvis Bay geplanten Abbau von Phosphat wieder aufzuheben. Diese war dem Unternehmen Namibia Marine Phosphat (NMP) am 5. September 2016 erteilt, aber acht Wochen später wieder entzogen worden, nachdem bei einer öffentlichen Anhörung erhebliche Vorbehalte gegen die angeblich umweltschädliche Phosphat-Gewinnung am Meeresboden laut wurden.
Nachdem NMP erfolgreich gegen die Aberkennung der Freigabe geklagt und diese durch ein Urteil von Richter Harald Geier zurückerlangt hatte, wurde auf Antrag des Aktivisten Michael Gawaseb am Montag eine weitere Anhörung unter Vorsitz von Shifeta abgehalten. Dabei trug dessen unentgeltlich verpflichtete Anwältin Uno Katjipuka die Sorge vor, dass der bisher in keinem dafür geeigneten Land der Welt erlaubte Phosphat-Abbau unabsehbare Folgen für die Meeresökologie haben könnte und die befürchteten Schäden erst sichtbar werden würden, wenn sie sich nicht mehr rückgängig machen ließen (AZ berichtete).
Dieser Argumentation folgte Shifeta bei seiner gestrigen Ankündigung mit Hinweis darauf, dass das rund 60 Kilometer vor der Küste gelegenen und 2233 Quadratkilometer umfassende Minengebiet ökologisch besonders sensibel sei. Obwohl NMP zuvor eine Freigabe erteilt worden sei und die damit verbundenen Rechte der Firma respektiert werden müssten, sei deshalb weiter Forschung notwendig und zusätzliche Befragungen beispielsweise von Vertretern der Fischerei-Industrie erforderlich.
Der Arbeitsrechtler Herbert Jauch vom Economic & Social Justice Trust begrüßte die Entscheidung als Sieg des Gemeinwohls über private Profitinteressen. Schließlich könne nicht sein, „dass sich NMP an den Bodenschätzen Namibias bereichert und dann verschwindet, während die Einwohner die ökologischen Folgen ausbaden müssen“. Dies sei bereits zuvor im Falle des Unternehmens Ramatex geschehen, das in Windhoek eine Textilfabrik eröffnet, dort aber entgegen eigener Versprechen nur relativ wenige, schlecht bezahlte Jobs geschaffen und nach einigen Jahren den Betrieb wieder eingestellt habe.
Zurückgeblieben seien zahlreiche durch die Arbeit erkrankte Angestellte, sowie erhebliche Umweltschäden aufgrund der Freisetzung giftiger Chemikalien. Ähnliches drohe im Falle eines Phosphat-Abbaus, der zwar einige neue Arbeitsplätze schaffen, dafür aber rund 16000 bestehende Jobs in der Fischerei-Industrie gefährden würde. Schließlich sei anzunehmen, dass durch den Phosphat-Abbau nicht nur das Habitat von Fischen zerstört, sondern auch Giftstoffe freigesetzt würden, die in die Nahrungskette gelangen könnten.
Demnach begrüßte Jauch, das zusätzlich zu der von NMP angefertigten Umweltstudie noch andere unabhängige Experten und Interessenträger befragt werden sollen, weil „die Firma NMP ein Eigeninteresse an für sie vorteilhaften Forschungsergebnissen hat und deshalb nicht als unabhängig gelten kann.“
Der Teilerfolg für Naturschützer ergibt sich aus der gestern von Shifeta verkündeten Entscheidung, eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für den rund 120 km südwestlich von Walvis Bay geplanten Abbau von Phosphat wieder aufzuheben. Diese war dem Unternehmen Namibia Marine Phosphat (NMP) am 5. September 2016 erteilt, aber acht Wochen später wieder entzogen worden, nachdem bei einer öffentlichen Anhörung erhebliche Vorbehalte gegen die angeblich umweltschädliche Phosphat-Gewinnung am Meeresboden laut wurden.
Nachdem NMP erfolgreich gegen die Aberkennung der Freigabe geklagt und diese durch ein Urteil von Richter Harald Geier zurückerlangt hatte, wurde auf Antrag des Aktivisten Michael Gawaseb am Montag eine weitere Anhörung unter Vorsitz von Shifeta abgehalten. Dabei trug dessen unentgeltlich verpflichtete Anwältin Uno Katjipuka die Sorge vor, dass der bisher in keinem dafür geeigneten Land der Welt erlaubte Phosphat-Abbau unabsehbare Folgen für die Meeresökologie haben könnte und die befürchteten Schäden erst sichtbar werden würden, wenn sie sich nicht mehr rückgängig machen ließen (AZ berichtete).
Dieser Argumentation folgte Shifeta bei seiner gestrigen Ankündigung mit Hinweis darauf, dass das rund 60 Kilometer vor der Küste gelegenen und 2233 Quadratkilometer umfassende Minengebiet ökologisch besonders sensibel sei. Obwohl NMP zuvor eine Freigabe erteilt worden sei und die damit verbundenen Rechte der Firma respektiert werden müssten, sei deshalb weiter Forschung notwendig und zusätzliche Befragungen beispielsweise von Vertretern der Fischerei-Industrie erforderlich.
Der Arbeitsrechtler Herbert Jauch vom Economic & Social Justice Trust begrüßte die Entscheidung als Sieg des Gemeinwohls über private Profitinteressen. Schließlich könne nicht sein, „dass sich NMP an den Bodenschätzen Namibias bereichert und dann verschwindet, während die Einwohner die ökologischen Folgen ausbaden müssen“. Dies sei bereits zuvor im Falle des Unternehmens Ramatex geschehen, das in Windhoek eine Textilfabrik eröffnet, dort aber entgegen eigener Versprechen nur relativ wenige, schlecht bezahlte Jobs geschaffen und nach einigen Jahren den Betrieb wieder eingestellt habe.
Zurückgeblieben seien zahlreiche durch die Arbeit erkrankte Angestellte, sowie erhebliche Umweltschäden aufgrund der Freisetzung giftiger Chemikalien. Ähnliches drohe im Falle eines Phosphat-Abbaus, der zwar einige neue Arbeitsplätze schaffen, dafür aber rund 16000 bestehende Jobs in der Fischerei-Industrie gefährden würde. Schließlich sei anzunehmen, dass durch den Phosphat-Abbau nicht nur das Habitat von Fischen zerstört, sondern auch Giftstoffe freigesetzt würden, die in die Nahrungskette gelangen könnten.
Demnach begrüßte Jauch, das zusätzlich zu der von NMP angefertigten Umweltstudie noch andere unabhängige Experten und Interessenträger befragt werden sollen, weil „die Firma NMP ein Eigeninteresse an für sie vorteilhaften Forschungsergebnissen hat und deshalb nicht als unabhängig gelten kann.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen