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Phosphat-Kritik unberechtigt

Maritime Baggerförderung entspricht der der Diamanten-Gewinnung
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

“Wir verlangen keine Sonderbehandlung. Es sollte doch aber möglich sein, eine mögliche Entwicklung, die dem Land einige Devisen einbringen sowie Arbeitsstellen schaffen kann, nüchtern zu betrachten. Fakten sollten in Acht genommen werden ohne Beeinflussung durch emotionelle Meinungsmache“, erklärte Mike Woodborne, der Betriebsleiter für das Sandpiper-Projekt des Bergbauunternehmens Namibian Marine Phosphate (NMP). Es würden nach wie vor keine wesentlichen oder überzeugenden Argumente gegen die Inbetriebnahme der maritimen Baggerförderung von Phosphat vor der namibischen Küste im Explorationsgebiet ML 170 sprechen.

In einem Pressegespräch am Freitag forderten Woodborne und NMP-Geschäftsführer Chris Jordinson eine kritische Betrachtung dessen, was in Medienberichten und von Umweltaktivisten als „toxische“ oder auch als „katastrophale Auswirkungen auf den Fischereisektor“ beschrieben werde. Ihnen liege nicht daran, irgendwelche Gerichtsverfahren zu beeinflussen, sie würden lediglich auf den Tatsachenstand hinweisen wollen.

Demnach hätten etliche unabhängige Umweltexperten die Fakten und Studien hinsichtlich eines maritimen Phosphat-Abbaus im Atlantik betrachtet und seien zu dem Schluss gekommen, dass das Minenvorhaben keine wesentlich-nachteiligen Auswirkungen auf den Meeresboden oder den Fischbestand vor der Küste Namibias haben würden (auf der Höhe der Meob- und Conception-Buchten). Insgesamt 14 Umweltverträglichkeitsprüfungen seien ausgeführt worden und bereits vier Mal dem Umweltkommissar vorgelegt worden.

Nach vorigen Beschwerden seitens der Öffentlichkeit, sind alle Studien nach wie vor zur Einsicht auf der Internetseite des Unternehmens abgespeichert. Darin bestätigt Dr Sam Mafwila von der Universität Namibia (UNAM), dass die Prüfungen mit Umsicht ausgeführt worden seien und er keinen Grund erkenne, warum die Baggerförderung nicht aufgenommen werden könne.

Ähnlich sieht es der Naturwissenschaftler Patrick Morant (Pr.Sci.Nat.) vom südafrikanischen Rat für wissenschaftliche und industrielle Forschung (Council for Scientific and Industrial Research, CSIR): „Meiner Meinung nach gibt es infolge dieser Studien keine objektiven wissenschaftlichen Gründe, warum eine Unbedenklichkeitsbescheinigung nicht ausgestellt und das Projekt nicht weitergeführt werden sollte.“ Diese Meinungen entsprechen der Schlussfolgerung des Geschäftsführers der Namibischen Umweltkammer (NCE), Dr. Chris Brown, qualifizierter Ökologe und Umweltfachkraft, während verschiedener Auftritte im Vorjahr.

„Was erwartet man von uns? Wir haben immer wieder jeder Forderung entsprochen, Forschungen betrieben, die keinen weiteren Instanzen, die momentan vor der namibischen Küste fischen oder die Baggerförderung wie NamDeb betreiben, abverlangt werden. Darüber hinaus ist momentan kein bestehendes Moratorium gegen den Phosphatabbau in Kraft, trotzdem wird uns die Genehmigung vorenthalten. Und jetzt werden wir auch noch als ausländisches Unternehmen angefeindet“, wundert sich Woodborne.

Ihm sei unverständlich, warum „die Dauer einer Baggerförderung von 18 Stunden drei Mal in der Woche auf einem Areal von 2,5 km² (60 km² in 20 Jahren), das unterhalb der geschützten Laichzone in 200 Meter Tiefe liegt, das Meeresleben zerstören soll, während das Baggern nach Diamanten auf einem Gebiet von 50 km² in nur 10 Jahren, die Fischerei nicht zerstört hat“.

NMP gehört mittlerweile zur Mawarid-Mining-Gruppe, die über das Unternehmen MB Holdings Company dem omanischen Geschäftsmann Dr. Mohammed Al Barwani gehört. Dieser ist als Gründer und Vorsitzender der MB Holding an verschiedenen Unternehmen in den Bereichen Öl und Gas, Bergbau, Ingenieurwesen, Finanzdienstleistungen und Immobilien beteiligt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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