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Phosphat-Zwist spitzt sich zu
Phosphat-Zwist spitzt sich zu

Phosphat-Zwist spitzt sich zu

Offener Schlagabtausch geht weiter – Juristische Schritte eingeleitet
Stefan Fischer
Von Stefan Fischer, Windhoek

Kaum ein Tag vergeht ohne eine Äußerung zum Streit um den gepanten Phosphatabbau vor der Küste. So erklärt die Umweltorganisation Earthlife Namibia, dass das Unbedenklichkeitszertifikat an die Firma NMP „nicht hätte erteilt werden sollen“. Die Organisation zitiert die Vision 2030, wonach die „nachhaltige Nutzung des maritimen Ökosystems für Fischerei und Tourismus ideale Möglichkeiten für Wirtschaftswachstum bietet“. Earthlife habe Angst, dass Namibias Meeresökologie durch Phosphatabbau in Gefahr sei, schreibt die Vorsitzende Bertchen Kohrs und appelliert an die Regierung, eine „weise Entscheidung“ zu treffen.

Auch die Stiftung für wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit (ESJT) „fordert die Rücknahme dieses Zertifikats ohne Verzögerung“. Die Ausstellung dieses Dokuments sei „nicht nur rechtlich, sondern auch moralisch und ökonomisch fehlerhaft“, erklärte der ESJT-Vorsitzende Herbert Jauch.

Indes hat die Firma Namibia Marine Phosphate (NMP) gestern in einer ausführlichen Stellungnahme das Sandpiper-Projekt verteidigt. Das Unternehmen weist darauf hin, dass das Abbaugebiet pro Jahr nur 2,5 bis 3 Quadratkilometer groß sei, wogegen Diamantabbau und Fischerei weitaus größere Gebiete bearbeiteten und auch negativ beeinflussten. Während alle von NMP beauftragten Studien einen „minimalen Einfluss auf die Meeresumwelt“ bescheinigen, gebe es keine wissenschaftlich belegten Erkenntnisse über die befürchteten Schäden, so NMP.

Die Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft (NWG) in Windhoek will zu dem Thema „eine objektive Sicht“ erlangen und lädt am heutigen Mittwoch um 19.30 Uhr in den NWG-Räumen in der Robert-Mugabe-Avenue zum öffentlichen Gespräch über das Phosphatprojekt ein. Als Gastredner sollen Dr. Mary Seely über Umweltaspekte und der Ökonom Namene Kalli über Wirtschaftsbelange sprechen, danach könne auch das Publikum zu Wort kommen, heißt es.

Unbestätigten Angaben von gestern zufolge hat der Fischereiverband CNFA seinen Anwalt Sisa Namandje beauftragt, einen Eilantrag beim Obergericht einzureichen, um juristisch gegen den Phosphatabbau vorzugehen. Der Jurist war gestern für eine Bestätigung nicht zu erreichen und auch der Verband hält sich bedeckt. Es seien einige Dokumente unbeabsichtigt an die Medien gelangt, die „nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren“, er­klärte CNFA-Sekretär Ron Wolters auf AZ-Nachfrage. Bereits kurz nachdem bekannt wurde, dass das Umweltministerium eine Umweltfreigabe für das Projekt erteilt hat, hatte der Verband mitgeteilt, dass er sich erst äußern werde, wenn sich das Kabinett zur neuen Entwicklung bei diesem Thema positioniert hat. Der Standpunkt des Ministerrates wird nun bei der Sitzung am Montag erarbeitet.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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