Pinkfarbige Tauben über Windhoek
Schüsse hallen über Luiperdsvalley. Dutzendfach wehen rosa Farbfahnen über den Schießplatz. Unzählige Tontauben zerbersten in der Luft. Die meisten davon gehen auf das Konto von Tobie de Wet. Der Südafrikaner hatte bereits in Kapstadt zwei Wochen zuvor die offene Meisterschaft im Trapschießen gewonnen. Südlich von Windhoek hatte das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Angolaner Paulo Silva eine zweite Auflage erhalten.
Die beiden Schützen lieferten sich ein spannendes Finale um die mit 5000 N$ dotierte Goldmedaille. Der Druck vom Kap war dem Angolaner anzumerken. Kurzzeitig verlor Silva Konzentration und Fassung und unterlag dem Südafrikaner schließlich bei zwei Fehlschüssen. „Es ist eine großartige Meisterschaft auf einem extrem hohen Niveau gewesen“, bemerkte de Wet danach. Im Finale sei das Blatt gänzlich neu verteilt, resümiert der Meisterschütze. Die im Vorentscheid gesammelten Punkte seien nur eine Eintrittskarte.
Von den 31 Anmeldungen waren letztlich 24 Teilnehmer zum Wettkampf erschienen. Auch ein Schütze aus Botswana beteiligte sich am 8. African Grand Prix, konnte jedoch nicht in die Finalrunde der Top 6 einziehen. Ebenfalls verpasste Gaby Ahrens mit nur zwei Fehlschüssen den Einzug in das Sextett der Besten. Wie schon am Kap erfüllte die zweifache Olympionikin und Bronzegewinnerin der Commonwealth-Spiele 2010 die obligatorische Frauenquote. Nur fünf Tage habe sie mit ihrem neuen Gewehr aus der Krieghoff’schen Werkstatt in Ulm geprobt. „Ich bin sehr zufrieden, einige gute Treffer während des Wettkampfes gelandet zu haben“, sagte die 32-Jährige nach dem Grand Prix.
Der Kampf um die Bronzemedaille zeichnete sich ab, als sowohl die beiden Gastgeber Sven Ahrens und Gielie van Wyk als auch Mike Nicholson aus Simbabwe mit der gleichen Trefferzahl das Sechserschießen beendeten. Nach einem Entscheidungsschießen stritten nur noch Ahrens und Nicholson um ein Preisgeld in Höhe von 2000 N$. Das hohe Leistungsniveau bestätigend, trafen die beiden Schützen die gleiche Anzahl pinkfarbiger Tontauben. Ein Entscheidungsschuss beendete die Knallerei schließlich zu Gunsten Ahrens’. „Dieser African Grand Prix war einer der besten“, resümierte der frisch gekürte Bronzegewinner.
Von Armin Höhling
Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen