Pio-Teek-Fall ins Obergericht

Windhoek - Richter Pio Teek erschien gestern zum zweiten Mal im Magistratsgericht in Windhoek, nachdem er am 31. Januar dieses Jahres verhaftet worden war. Staatsankläger Helmut Stolze beantragte, dass der Fall auf Entschluss des Generalstaatsanklägers an das Obergericht verwiesen werde und die nächste Verhandlung am 19. April 2005 um 10 Uhr angesetzt sei. Der Angeklagte musste nicht plädieren.

Der inzwischen vom Dienst suspendierte Richter des Obersten Gerichts war am 2. Februar zum ersten Mal vor Gericht erschienen und anschließend gegen N$ 10000 Kaution freigelassen worden. Pio Teek wird vorgeworfen, am 29. Januar zwei minderjährige Mädchen aus dem Wohnviertel Katutura in Windhoek auf seine Kleinsiedlung nördlich der Hauptstadt entführt zu haben. Dort soll er sie angeblich vergewaltigt haben, versucht haben, sie zu vergewaltigen, unsittlich belästigt und die Minderjährigen zum Genuss von Alkohol verführt haben. Am darauf folgenden Tag habe er sie laut Anklage wieder zurück nach Katutura gebracht.

Richter Teeks Kautionsbedingungen wurden bei der gestrigen Verhandlung verlängert. Seine Reisedokumente waren ihm abgenommen worden, auch darf er keinen direkten oder indirekten Kontakt mit den Opfern oder deren Familien aufnehmen. Weiterhin ist dem Beschuldigten untersagt, sich den Wohnungen der Kläger in einem Radius von einem Kilometer zu nähern und die polizeilichen Untersuchungen zu behindern. Teek darf den Distrikt Windhoek nicht ohne polizeiliche Genehmigung verlassen.

Der ehemalige Richter am Obergericht erschien in Begleitung seiner beiden Töchter Pia und Sophia, sowie zahlreicher Familienangehöriger und Freunde. Für die kurze Verhandlung war der Gerichtssaal A voll besetzt.