"Plan B" für Kudugas
Windhoek - Laut Medienberichten hat sich das russische Staatsunternehmen Gazprom International aus dem Kudugas-Projekt zurückgezogen, nachdem es Ende 2009 an Bord gekommen war. Immanuel Mulunga, Mineralölkommissar im Bergbau- und Energieministerium, wollte sich dazu am Freitag auf AZ-Nachfrage nicht äußern und verwies lediglich auf den am gleichen Tag herausgegebenen Newsletter der Informationsplattform "African Energy".
Darin wird Mulunga mit der Aussage zitiert, dass die Anteile von Gazprom International nun von GPB Neftegaz Services BV übernommen würden, einer 100%-igen Tochter der Gazprom-Bank des gleichnamigen Konzerns. Am 18. Mai, so heißt es weiter, habe Bergbau- und Energieminister Isak Katali einen Brief von Alexander Medwedev, Vizevorsitzender des Gazprom-Managementkomitees, bekommen, in dem dieser ausführt, dass das Kudugas-Projekt "vom Investitionskomitee von OJSC Gazprom nicht verabschiedet wurde" und es deshalb "kein formelles Engagement" mehr gebe.
Einer vertraulichen Quelle zufolge bedeutet der Anteilswechsel keineswegs das Ende des russischen Engagements; der Gazprom-Konzern habe weiterhin großes Interesse an dem Projekt. Minister Katali könnte das weitere Vorgehen eventuell demnächst mit dem neuen Hauptanteilseigner an dessen Firmensitz besprechen.
Das Kudugas-Feld, dessen Volumen im Hauptfeld vor der Südküste (ca. 170 km vor Oranjemund) mit 1,3 Trillionen Kubikfuß (TCF) angegeben wird, soll Namibia bei der Energieversorgung helfen. Im Mai 2010 kündigte Katali an, dass Gazprom beim Elektrizitätskontrollrat eine Lizenz als Unabhängiger Stromerzeuger (IPP), an dem auch NamPower beteiligt sein soll, beantragen werde, "um ein 800-Megawatt-Kraftwerk zu bauen und somit Namibias Energiebedarf zu decken und den Stromüberschuss zu exportieren". Im Dezember 2010 führte der Minister aus, dass man die "ersten Preisvorstellungen" im Oktober 2011 erwarte, wonach die Verhandlungen mit potenziellen Abnehmern beginnen könnten.
Ungeachtet der aktuellen Entwicklungen bleibt Namibias Stromversorger NamPower gelassen. "Neben Kudugas haben wir noch andere Projekte, es gibt also noch einen Plan B", sagte Firmensprecher John Kaimu zur AZ auf die Frage der Versorgungssicherheit im Falle von weiteren Verzögerungen oder eines Scheiterns von Kudugas. "Es wird keinen Totalausfall geben", fügte er hinzu. Neben dem Einsetzen einer 4. Turbine im Ruacana-Wasserkraftwerk (+ 90 MW) und dem Bau des Anixas-Dieselkraftwerks in Walvis Bay (22 MW) sei man weiterhin mit den Planungen für zwei Wasserkraftwerke (Baynes und am Oranje) sowie eines Großkraftwerks (250 bis 450 MW, wahrscheinlich auf Kohlebasis, Standort bei Walvis Bay) beschäftigt. Namibias Stromverbrauch liegt derzeit bei durchschnittlich 450 MW.
Darin wird Mulunga mit der Aussage zitiert, dass die Anteile von Gazprom International nun von GPB Neftegaz Services BV übernommen würden, einer 100%-igen Tochter der Gazprom-Bank des gleichnamigen Konzerns. Am 18. Mai, so heißt es weiter, habe Bergbau- und Energieminister Isak Katali einen Brief von Alexander Medwedev, Vizevorsitzender des Gazprom-Managementkomitees, bekommen, in dem dieser ausführt, dass das Kudugas-Projekt "vom Investitionskomitee von OJSC Gazprom nicht verabschiedet wurde" und es deshalb "kein formelles Engagement" mehr gebe.
Einer vertraulichen Quelle zufolge bedeutet der Anteilswechsel keineswegs das Ende des russischen Engagements; der Gazprom-Konzern habe weiterhin großes Interesse an dem Projekt. Minister Katali könnte das weitere Vorgehen eventuell demnächst mit dem neuen Hauptanteilseigner an dessen Firmensitz besprechen.
Das Kudugas-Feld, dessen Volumen im Hauptfeld vor der Südküste (ca. 170 km vor Oranjemund) mit 1,3 Trillionen Kubikfuß (TCF) angegeben wird, soll Namibia bei der Energieversorgung helfen. Im Mai 2010 kündigte Katali an, dass Gazprom beim Elektrizitätskontrollrat eine Lizenz als Unabhängiger Stromerzeuger (IPP), an dem auch NamPower beteiligt sein soll, beantragen werde, "um ein 800-Megawatt-Kraftwerk zu bauen und somit Namibias Energiebedarf zu decken und den Stromüberschuss zu exportieren". Im Dezember 2010 führte der Minister aus, dass man die "ersten Preisvorstellungen" im Oktober 2011 erwarte, wonach die Verhandlungen mit potenziellen Abnehmern beginnen könnten.
Ungeachtet der aktuellen Entwicklungen bleibt Namibias Stromversorger NamPower gelassen. "Neben Kudugas haben wir noch andere Projekte, es gibt also noch einen Plan B", sagte Firmensprecher John Kaimu zur AZ auf die Frage der Versorgungssicherheit im Falle von weiteren Verzögerungen oder eines Scheiterns von Kudugas. "Es wird keinen Totalausfall geben", fügte er hinzu. Neben dem Einsetzen einer 4. Turbine im Ruacana-Wasserkraftwerk (+ 90 MW) und dem Bau des Anixas-Dieselkraftwerks in Walvis Bay (22 MW) sei man weiterhin mit den Planungen für zwei Wasserkraftwerke (Baynes und am Oranje) sowie eines Großkraftwerks (250 bis 450 MW, wahrscheinlich auf Kohlebasis, Standort bei Walvis Bay) beschäftigt. Namibias Stromverbrauch liegt derzeit bei durchschnittlich 450 MW.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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