Planen, dann intervenieren

Von Eberhard Hofmann, Windhoek Jooste weist eine Schilderung zurück, dass sein Ministerium von Konsulenten geleitet werde. Am vergangenen Freitag hat er den Stand des Aufbaus seines Ressorts erklärt und dabei „die kleine Behauptung“ abgewiesen, die eine „große Auswirkung“ haben könne. Allein sein Amtseid verbiete, dass er die Zügel in seinem Ressort aus der Hand geben könne. Dem Ministerium steht für 2015/16 ein anfänglicher Haushaltsbetrag in Höhe von 26 Mio. N$ zur Verfügung. Es beschäftigt derzeit 21 Beamte. Sein Ressort gründe jetzt eine ständige Fachabteilung: die korporative Reformeinheit CARU (Corporate Advisory Reform Unit), die aus drei bis fünf hochspezialisierten Verwaltungsexperten bestehen solle. Getrennt und von der Vergabekommission (vom Tender Board) angestellt würden noch Fachberater berufen, die sich das Ministerium sonst nicht leisten könne. Die Aufgabe der Konsulenten besteht darin, international bewährte (best practice) Managementpraxis für die 89 namibischen Staatsunternehmen zu formulieren. „Ich betone, dass das Ministerium nicht nur Aufsicht über die Einhaltung von Richtlinien und Regelwerken zu führen hat, sondern es muss auch Dienstleistung zu vermehrter Wertschöpfung bieten“, so Jooste. Auf eine Frage, ob die SOEs denn wie bei Joostes voriger Pressekonferenz am 30. April angesagt, wie verlangt dem Ressort ihre Kernangaben eingereicht hätten, erklärte Jooste, dass sie es nach anfänglichem Widerstand doch getan hätten. Zunächst nur 30 aus den 89 Unternehmen Folge geleistet. Inzwischen habe er jedoch von allen Auskunft erhalten. Zusammen mit der CARU-Abteilung und den Konsulenten hat Jooste zunächst eine kardinale Hausaufgabe zu erledigen, bevor sein Ressort die lang ersehnte Sanierung vor allem der SOEs vornimmt, die sich als bodenlose Fässer erweisen. Er hat dem Präsidenten und dem Kabinett formale Empfehlungen vorzulegen, welche Eigentumsmodelle am praktischsten sind, wie sein Ministerium strukturiert werden soll, wie die SOEs umstrukturiert werden können/sollen und welche Gesetzgebung erforderlich ist.