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Pleitegeier legt Prozess lahm

Swakopmund - Das Verfahren gegen Günter Berndt hätte gestern im Regionalgericht in Swakopmund weiter verhandelt werden sollen. Berndt wird vorgeworfen, am 9. Januar 2006 den damals 21-jährigen Richard Kurz in seinem Haus zu Sex-Spielen gezwungen zu haben. Staatsanwältin Tanya Tait teilte jedoch der Verteidigung mit, das Verfahren könne nicht fortgesetzt werden, da kein Regionalrichter anwesend sei. Als Grund habe sie angeben, den Regionalrichtern könnten derzeit die Reisekosten nicht gezahlt werden. Ein neuer Gerichtstermin wurde im Magistratsgericht auf den 12. Oktober festgesetzt, jedoch lediglich, um dann, möglichst im Beisein eines Regionalrichters, einen weiteren Termin für die tatsächliche Verhandlung abzustimmen.

Der Verteidiger Stephen Kenny gab vor Magistratsrichterin Johanna Prinsloo zu Protokoll, dass er in seiner gesamten Anwaltskarriere solch eine Argumentation noch nicht gehört habe. "Dass ein Prozess nicht beginnen kann, weil dem Regionalrichter die Reisekosten nicht gezahlt werden können, ist inakzeptabel", sagte er. Er habe einen Tag zuvor den Bescheid von Staatsanwältin Tait erhalten, dass er sich die Reise, die Zeit und das Geld seines Mandanten sparen könne, weil kein Regionalrichter zum Prozess anreisen werde. Auf Nachfrage beim Justizministerium in Windhoek habe eine zuverlässige Quelle ihm bestätigt, was er gestern im AZ-Gespräch zitierte: "Wegen unzureichender Reisegelder mussten inzwischen zwei Verfahren vertagt werden, die Justiz ist pleite".

Die Grundrechte des Menschen würden hier aufs Gröbste verletzt, so Kenny. Er werde sich schriftlich an das Justizministerium wenden und auf das Freiheitsrecht in der Verfassung aufmerksam machen.

"Ich bin inzwischen wegen eines psychosomatischen Zusammenbruchs in ärztlicher Behandlung", erwähnte Berndt. Er glaubt mittlerweile an eine Verschwörung. "Ich habe mich vor ein paar Jahren mal geweigert, mein Haus zu verkaufen", sagte er, "erst hatte ich Drohbriefe erhalten, jetzt muss ich mich dieser unbegreiflichen Situation stellen". Das sei Absicht, so Berndt.

Zuletzt war der Fall im Juli vertagt worden, da Regionalrichter Gert Retief den Vorsitz nicht mehr übernehmen konnte. Er hatte für Ende Juli seinen Ruhestand angekündigt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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