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Pohamba und Nujoma im Schaukelspiel

Alt- und Parteipräsident Sam Nujoma beherrscht nach wie vor die öffentliche Aufmerksamkeit wie am Samstag in Ondangwa. Das tut er allein schon aus seiner Eigenschaft als Parteiführer der SWAPO, wo ihm Staatspräsident Hifikepunkye Pohamba an zweiter Stelle nachgeordnet ist.

Es steht außer Frage, dass Nujoma auch ohnehin nach seinem aktiven und wiederholten Einsatz für die neue Nordenbahn und nach gebräuchlichen Anstandsregeln auf das Festprogramm auf dem Bahnhof von Ondangwa gehört hätte. Die offen zur Schau getragene Entrüstung seines Nachfolgers im Staatsamt, Pohamba, dass Nujoma in einer ersten Version des Programms ausgelassen war, die in Ondangwa im VIP-Zelt erhältlich war, lässt jedoch auf die Notwendigkeit schließen, die Risse in der Partei zu kitten, die durch das gefährliche Schaukelspiel zwischen dem "ersten Präsidenten und dem Gründungsvater der Nation" - so wird er bei allen Auftritten ausgerufen - und dem jetzigen Staatsoberhaupt entstanden sind. Es gibt ein SWAPO-Lager, das den Einfluss Nujomas eindämmen möchte.

Um die Risse zu verkitten musste Pohamba in Anwesenheit Nujomas noch eine zweite Beteuerung anbieten, die in dem nationalen Festprogramm mit dem Fokus auf Wirtschaft und Transportwesen nicht den geringsten Anlass hatte: Zweimal betonte er, dass es sich bei der Regierung nicht um "die Pohamba-Administration" handle, sondern um die "Regierung der SWAPO-Partei". Pohamba hat diese Zusicherung gelegentlich schon in der Öffentlichkeit gemacht. Am Samstag mutete diese Aussage höchst peinlich an, weil sie offensichtlich aus Gründen der Beschwichtigung gegenüber dem verkrampften Nujoma-Lager von Pohamba an den Haaren herbeigeschleppt wurde. Wieso muss diese Beteuerung häufig und öffentlich wiederholt werden?

Der Grund liegt zunächst in der wachsenden Popularität Pohambas, der aus der orthodoxen, überheblichen Parteilinie "sanft" ausgebrochen ist. Pohamba hört sich auf seine Einladung und Initiative in privater Audienz wiederholt die Meinung von Namibiern an, die für Nujoma mit dem Tabu belegt sind, beziehungsweise von seinem Lager verteufelt werden, zum Beispiel Oppositionsführer, oppositionelle Altpolitiker und Menschenrechtler. Einige dieser Tabu-Leute sind jetzt sogar auf die VIP-Protokoll-Liste gekommen, die zu größeren Anlässen wie der Eröffnung der Ondangwa-Bahn die Reihe geladener Gäste bestimmt.

Die explizite Sprachregelung "SWAPO-Regierung" und nicht "Pohamba-Regierung" stammt aus den ersten Tagen nach dem Antritt Pohambas im Präsidentenamt, als sein Minister der Staatskanzlei, Dr. Albert Kawana, ein von Nujoma eingesetzter Aufpasser Pohambas, vehement und über zwei Vortragsseiten hinweg den "korrekten" Partei- und Regierungston diktiert. Damit versucht Kawana und versuchen orthodoxe SWAPO-Kräfte, die Einheit der Partei als nahtlose Kontinuität von Nujoma zu Pohamba zu beschwören. Die Zeit wird zeigen, ob mit Erfolg.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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