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Polenz gießt reinen Wein ein
Polenz gießt reinen Wein ein

Polenz gießt reinen Wein ein

Namibia kann sich auf ausgehandeltes Versöhnungspaket verlassen
Eberhard Hofmann
Eberhard Hofmann

Windhoek, Berlin, Göttingen

Polenz erklärte, bei den Verhandlungen seien unterschiedliche Blickwinkel aufeinander getroffen, daher die lange Zeit der Unterhandlung. Kernpunkte aus dem Briefing von Polenz:

Deutschland benennt den Kolonialkrieg 1904 - 1908 auch als Völkermord. Das ergibt Folgerungen, Deutschland bittet um Entschuldigung, erhebt aber keinen Anspruch darauf. Man könne nur auf Annahme hoffen.

Die namibische Regierung ist demokratisch gewählt und der legitime Vertreter aller Namibier. In jeder Verhandlung haben Vertreter der Herero und Nama mit am Tisch gesessen. Die Regierung hat vorsätzlich einen Herero als Verhandlungsleiter eingesetzt und über die breit gefächerte Teilnahme entschieden. Dr. Ngavirue hatte ein schweres Los, denn die Herero sind keine homogene Gruppe. „Ich wüsste, was ich als (namibischer) Regierungsvertreter sagen würde, wenn Deutschland mit individuellen Gruppen verhandelt: ,Heute bestimmt Namibia seine Vertreter selbst; die Kolonialzeit ist vorbei.´“ An der namibischen Regierung vorbei Leute auszusuchen sei unmöglich. Das wäre ein Trugschluss. Polenz hat mit beiden Genozidkomitees sowie mit Chef Rukoro und Nama-Häuptlingen gesprochen.

Zur materiellen Zuordnung des Versöhnungspakets: Für die ca 200 000 Nachfahren der betroffenen Gemeinschaften sind die Mittel für machbare Projekte in sieben Regionen unter der Vorgabe der Versöhnung und des Wiederaufbaus/Entwicklung vorgesehen. Die deutsche Seite spricht nicht von Reparation. Die Mittel werden speziell mit Vertretern der Gemeinschaften verwaltet. Persönliche Gelder waren nie vorgesehen. Deutschland hat lediglich übelebende Betroffene aus dem 2. Weltkrieg direkt entschädigt. Die Mittel kommen auf politisch moralischer Ebene und aus freien Stücken, aber nicht auf juristischer Ebene und sind dennoch verbindlich. „Namibia kann sich darauf verlassen.“ Jeder Völkermord ist für sich zu behandeln.

Bei anderen ehemaligen Kolonialmächten gibt es bisher kein vergleichbares Verfahren. Sollte die namibische Nationalversammlung die Vereinbarung ablehnen, landet der Vertrag auf Eis, aber die anderen Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia gehen weiter. Polenz ist am Ende des Webinars auch sachlich auf die hochemotionale Reaktion einiger Anfrufer eingegangen

Die Deutsch-Namibische Gesellschaft (DNG) hatte zusammen mit der Deutschen Afrika-Stiftung (DAS) zu dem Briefing über Verlauf, Ergebnis und weitere Entwicklung der kürzlich abgeschlossenen Verhandlungen eingeladen. Polenz präsentierte vollständige Antworten der deutschen Seite.

Ruprecht Polenz, der Sonderbeauftragte für die Versöhnungsverhandlungen zwischen der deutschen Bundesregierung und der namibischen Regierung ist am Mittwoch dieser Woche der Einladung zu einem sogenannten Webinar, Seminar über das Internet, gefolgt. Die Deutsch-Namibische Gesellschaft (DNG) hatte zusammen mit der Deutschen Afrika-Stiftung (DAS) am Mittwochnachmittag zu dem Briefing über Verlauf, Ergebnis und weitere Entwicklung der kürzlich abgeschlossenen Verhandlungen eingeladen, bei dem Polenz vollständige Antworten der deutschen Seite präsentierte. Die Veranstalter, Klaus Hess, Präsident der DNG, sowie David Schwake, Moderator des Internetreffens und Generalsekretär der DAS, bescheinigten am Ende, dass das über 90 Minuten dauernde Internetbriefing, das simultan auch mit englischer Übersetzung geboten wurde, eine hohe Einschaltquote von mehrals 200 Personen erreicht habe, vor allem aus Namibia. Vor Abschluss ging Polenz noch auf ca sieben Fragen und teils emotionale Statements aus der zugeschalteten Hörerschaft ein, deren getippte Kommentare zuweilen am unterem Rand des Bildschirms erschienen, auf dem Polenz, der Moderator Schwake und Klaus Hess live präsent waren.

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Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-15

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