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Politiker als Wilderer entlarvt

Windhoek/Otavi - Anfang vergangener Woche ist der SWAPO-Politiker bereits im Magistratsgericht Grootfontein erschienen und konnte dieses nach Zahlung einer Kaution in Höhe von 2000 Namibia-Dollar wieder verlassen. Die Polizei ermittelt gegen Shangheta wegen "illegalen Jagens von geschütztem Wild" (Aktenzeichen CR 06/08/2008). Polizeisprecher Phillus Willem aus Windhoek bestätigte diese Angaben, konnte aber keine weiteren Details nennen. So konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, wann die Verhandlung beginnt.Dem Gerichtstermin vorausgegangen war eine polizeiliche Untersuchung, die am Freitag zuvor auf Shanghetas Grundstück in Otavi stattgefunden hat. Dort wurde ein Sack mit vier toten Antilopen der Art Damara-Dik-Dik gefunden. Die Polizei ist dabei einem Hinweis des Farmers Bernhard Sack von der Rinder- und Jagdfarm Maroela, ca. 32 km nordwestlich von Otavi, nachgegangen. Dieser hatte Shangheta am Nachmittag des 8. August auf einer öffentlichen Straße, die durch seine Farm führt, beobachtet. "Ich war unterwegs zu einem Posten, als ich ein parkendes Auto bemerkte. Durchs Fernglas habe ich dann beobachtet, wie ein Mann aus dem Busch kommt und einen Tierkörper zu dem Fahrzeug trägt", erklärte Sack im AZ-Gespräch. Und weiter: "Als ich zu der Stelle fuhr, habe ich das Auto von Shangheta, ein beigefarbener Toyota Hilux mit dem Kennzeichen N 2205 OV, erkannt. Er war am Steuer, auf dem Beifahrersitz saß ein weiterer Mann."

Der Farmer habe daraufhin mit einem Angestellten den Busch an dieser Stelle untersucht und dabei ca. 30 Meter von der Straße entfernt Blutspuren sowie Haare entdeckt - letztere habe er einem Damara-Dik-Dik zuordnen können. Anschließend sei Sack zur Polizei gefahren, habe seine Beobachtungen gemeldet und Anzeige erstattet. Gemeinsam mit dem Polizeichef des Ortes, Inspektor Shipepe, und einem weiteren Beamten habe man Shanghetas Haus in Otavi aufgesucht. Nach einem langen Wortwechsel hätten die Polizisten zunächst das Wohnhaus inspiziert, jedoch nichts gefunden. In der Garage schließlich sei ein Sack entdeckt worden, in dem sich vier tote Antilopen befunden hätten. Erneut habe es lange Diskussionen zwischen den Polizisten und dem Regionalrat gegeben, in denen Shangheta behauptet habe, dass er die Tiere auf der Straße mit dem Auto angefahren hätte. "Dann hat er mich gefragt: ,Wie viel wollen Sie für die Tiere haben?' Ich habe geantwortet, dass ich kein Geld möchte, sondern Gerechtigkeit", so Sack.
Am Samstagvormittag seien die Tierkörper auf der Polizeiwache in Anwesenheit eines zur Unterstützung gerufenen Polizisten aus Otjiwarongo gehäutet und untersucht worden. "Die Verletzungen und Projektile, die wir gefunden haben, stammen von einem Schrotgewehr", berichtet der Farmer. Danach hätten die Polizisten Fotos am Fundort der Haare und Blutspuren gemacht.

Die Damara-Dik-Dik-Antilopen gehören zu den geschützten Wildarten in Namibia und dürfen nur mit Sondergenehmigung gejagt werden. "Meine Quote liegt bei vier Tieren pro Jahr, die auf der Farm Maroela gejagt werden dürfen", erklärte Sack. Der Preis, den ein Jäger im Rahmen der Trophäenjagd für ein Damara-Dik-Dik zahlen müsse, liegt seinen Angaben zufolge bei ca. 11500 Namibia-Dollar. Wie der Farmer weiter erzählte, habe er große Anerkennung von den Einwohnern Otavis für seine Entschlossenheit erhalten. "Die Farmer und auch die schwarze Bevölkerung finden es toll, dass ich nicht auf das Angebot von Shangheta, mir Geld zu zahlen, eingegangen bin. Ich will Gerechtigkeit und das Ende der Wilderei, denn das ist eine große Sauerei", sagte er abschließend.

Der SWAPO-Politiker Shangheta war bis gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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