Politisch-unsinnige Forderungen
Vor einigen Monaten forderte Laidlaw Peringanda vom Swakopmunder Karnevalsverein, den diesjährigen Küska abzusagen. Seine Forderung wurde gleich von einer Drohung begleitet, den Küstenkarneval womöglich mit Gewalt zu verhindern, sollten deutschsprachige Namibier aus dem Küstenort nicht seine Fotoausstellung besuchen oder gar bei ihm zuhause den Genozid „erklären“. Seine Forderung sandte er auch an die Stadtverwaltung mit einem Aufruf, den Karnevalisten das Fest zu verbieten. Dass sich die Stadt gegen die Erhebung einer solchen Forderung aussprach, setzte ein Zeichen, zumal sie in einem solchen Schritt die Einschränkung des Rechts auf ein deutsches Kulturgut erkannte.
Jetzt macht der „Aktivist“ wieder von sich sprechen: Diesmal will der Mann landesweit 800000 Häuser und vier Millionen Grundstücke für seine Aktivistengruppe einfordern. In einem Land, das 825615 km² misst, beansprucht er für knapp 15% der Bevölkerung - Herero und Nama - so viele Grundstücke! Ganz abgesehen davon, dass der gute Mann scheinbar mit Zahlen überhaupt nichts anstellen kann - es sind halt nur Zahlen mit denen man glaubt Eindruck heischen zu müssen -, vergisst er scheinbar, dass er genau den Fluch neu heraufbeschwört, der uns als Kolonialerbe beschäftigt.
Entsteht so nicht eine neue Elite, die sich als Großgrundbesitzer versucht das ganze Land anzueignen? Wird aus der multi-million Grundstücksforderung eine neue Form des Kolonialismus aus eigenen Kreisen?
Es sind doch diese grundlegenden Fragen, die auch eine Wiedergutmachung so schwer belasten, denn wer nimmt die Verteilung vor und wie? So fragt sich der Rest der Bevölkerung, wie der Wert eines Menschenlebens berechnet wird, wenn man es nach 100 Jahren so teuer „verkaufen“ kann?
Die Forderungen des Mannes sind natürlich lachhaft, doch wiegelt er mit diesem Unsinn Leute auf, denen eine Zahl auch fremd ist und läuft Namibia durch solche Spinner auf Dauer Gefahr, „draußen“ nicht mehr ernst genommen zu werden.
Von Frank Steffen
Jetzt macht der „Aktivist“ wieder von sich sprechen: Diesmal will der Mann landesweit 800000 Häuser und vier Millionen Grundstücke für seine Aktivistengruppe einfordern. In einem Land, das 825615 km² misst, beansprucht er für knapp 15% der Bevölkerung - Herero und Nama - so viele Grundstücke! Ganz abgesehen davon, dass der gute Mann scheinbar mit Zahlen überhaupt nichts anstellen kann - es sind halt nur Zahlen mit denen man glaubt Eindruck heischen zu müssen -, vergisst er scheinbar, dass er genau den Fluch neu heraufbeschwört, der uns als Kolonialerbe beschäftigt.
Entsteht so nicht eine neue Elite, die sich als Großgrundbesitzer versucht das ganze Land anzueignen? Wird aus der multi-million Grundstücksforderung eine neue Form des Kolonialismus aus eigenen Kreisen?
Es sind doch diese grundlegenden Fragen, die auch eine Wiedergutmachung so schwer belasten, denn wer nimmt die Verteilung vor und wie? So fragt sich der Rest der Bevölkerung, wie der Wert eines Menschenlebens berechnet wird, wenn man es nach 100 Jahren so teuer „verkaufen“ kann?
Die Forderungen des Mannes sind natürlich lachhaft, doch wiegelt er mit diesem Unsinn Leute auf, denen eine Zahl auch fremd ist und läuft Namibia durch solche Spinner auf Dauer Gefahr, „draußen“ nicht mehr ernst genommen zu werden.
Von Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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