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Polizei als Freund und Helfer

Oshakati - Zwei Männer werden seid einigen Tagen in der Oshana-Region im zentralen Norden des Landes vermisst. Hauptinspektor Moses Kashala sagte gegenüber der AZ, dass die beiden Personen "höchstwahrscheinlich ertrunken sind und die Suche nach ihren Leichen fortgesetzt wird". Hubschrauberpiloten sind aufgefordert worden in der Umgebung nach den Opfern Ausschau zu halten, wenn sie das Gebiet überfliegen. "Wir haben bis jetzt (Donnerstag) seit Beginn des Hochwassers schon 35 Personen zu beklagen, die ertrunken sind. Die meisten waren Männer", sagte der Polizeioffizier. In den vergangenen Wochen mussten die Polizisten der Oshana-Region unzählige Menschen aus überfluteten Gebieten evakuieren und sie entweder zu Verwandten oder Freunden bringen oder in den Zeltlagern unterbringen. Hauptinspektor Kashala, der von 1981 bis 1984 in der damaligen DDR weilte und ein Diplom als Facharbeiter für Holztechnik erhielt, sagte, dass die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Oshakatis ausgezeichnet sei und die zusätzliche Arbeit der Polizei erleichtert habe.
Außerdem mussten seine Männer und Frauen in Uniform Ertrunkene suchen und nach Oshakati bringen, Personen in vom Hochwasser abgeschlossenen Gebieten mit Medikamenten versorgen oder zur Behandlung in eine Klinik bringen. "Vier Mal haben Polizisten schwangere Frauen, deren Wehen eingesetzt hatten, mit einem Boot geholt und in ein Krankenhaus gebracht. Eine Frau war ein besonders ernster Fall, da es Komplikationen gab", sagte der Polizist. Täglich koordinieren seine Leute die Flüge mit Hubschraubern von Krankenschwestern in die von der Außenwelt abgeschlossenen Gebiete, damit die Patienten in ländlichen Gebieten weiterhin medizinisch versorgt werden. Morgens werde das Krankenhauspersonal mit seinen Vorräten von Oshakati aus in die Einsatzgebiete geflogen und am Nachmittag wieder abgeholt. Der Polizei stehe ein Hubschrauber des Typs Squirrel von der Regierung zur Verfügung, aber auch Hubschrauber der Luftwaffe können in Zusammenarbeit mit der NDF genutzt werden.
"Seit dem vergangenen Montag sind die Notrufe und Einsätze weniger geworden, da es aufgehört hat zu regnen und weil der Pegel des Hochwassers mit zwei bis drei Zentimeter pro Tag sinkt", sagte Kashala. Erstaunlicherweise habe die normale Kriminalität in den vergangenen Wochen abgenommen, weil die Kriminellen möglicherweise nicht mehr überall wegen des Wassers hingekommen seien oder weil mehr Polizisten wegen der zusätzlichen Einsätze präsent waren, so der Befehlshaber. Dank der Mobiltelefone hätten Menschen in Not die Polizei informieren können. "Der Mobiltelefonempfang reicht bis etwa 60 Kilometer von Oshakati, dass selbst in abgelegenen Gegenden die Nutzung der Handys möglich ist, auch wenn die Personen in der völlig flachen Landschaft teilweise auf Bäume oder Dächer klettern mussten", sage der Polizeioffizier. Eine Herausforderung sei augenblicklich das Eigentum jener Menschen zu schützen, die umgesiedelt wurden, weil ihre Unterkünfte im Wasser stehen. Dies sei manchmal nicht sehr einfach, da auch die Polizisten Schwierigkeiten haben auf ihren Patrouillen zu den Orten zu gelangen.
Hauptinspektor Kashala fordert die vom Hochwasser betroffene Bevölkerung auf, nicht wieder in die tiefliegenden Gebiete zurückzukehren, da viele Personen nun schon ein zweites Mal von der Polizei evakuiert werden mussten, nachdem sie während der Flut im vergangenen Jahr schon einmal die Hilfe der Männer und Frauen in Uniform in Anspruch nehmen mussten.
Auf das Problem angesprochen, dass viele Personen die Moskitonetze, die sie als Spende erhalten, nicht dazu nutzen sich vor den kleinen Insekten und vor der Gefahr der Malariaerkrankung zu schützen, sondern die Moskitonetze zum Fischfang gebrauchen, sagte Kashala, dass die Polizei machtlos sei, da viele behaupten die Netze selbst gekauft zu haben und das Gegenteil schwer zu beweisen sei. Würde das Fischereiministerium die Polizei auffordern die Inspektoren zu unterstützen, um die Binnenfischereigesetze durchzusetzen, die eine bestimmte Maschengröße vorschreiben, sei es kein Problem die Schuldigen zu bestrafen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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