Polizei: Mehr Feingefühl, bitte
Schön war es sicher nicht, was dem namibischen Polizeichef, Generalleutnant Sebastian Ndeitunga, dieser Tage auf dem Flughafen Frankfurt nach der Landung aus Windhoek passiert ist: Er musste sich noch vor der Passkontrolle einer peinlichst genauen Prüfungen durch Polizisten unterziehen, die auch seinen Diplomatenpass und Polizeiausweis genauestens inspizierten. Nun die Rassismuskeule zu schwingen ist aber ebenso unsinnig wie die unterwürfige Feststellung, dass dies eben so sein muss.
Hand aufs Herz: Grenz- und Einwanderungsbeamte sind weltweit nicht für ihre Freundlichkeit bekannt. Die US-Amerikaner sind etwas paranoider, die Namibier etwas muffeliger und die Deutschen etwas korrekter als normal. Und: Auch (Diplomaten-)Pässe kann man fälschen, das wissen die Deutschen nicht erst seit der jüngsten Flüchtlingswelle. Ein gefälschter Diplomatenpass aus Ghana hatte im Jahr 2010 dazu geführt, dass der damalige Minister Kazenambo Kazenambo, dessen Pass die gleiche Nummer trug, in München genau „durchleuchtet“ und dann in zeitweiligen Gewahrsam genommen wurde, nachdem er die Beamten als Nazis beschimpfte. Damals sprach man von einer „Verkettung sehr unglücklicher Umstände“, doch zum Glück ist Sebastian Ndeitunga etwas besonnener und zeigt sogar Verständnis für die Pflichtausübung der Polizisten.
Hoffentlich wird daraus keine „Staatsaffäre“, wir haben hüben wie drüben wichtigere Themen anzupacken. Eine offizielle Entschuldigung bei Ndeitunga ist nicht notwendig; er muss sich mit der Erkenntnis trösten, dass in seinem Fall das Feingefühl gefehlt hat, wovon auch Polizisten an Flughäfen trotz aller Probleme nicht befreit sind.
Stefan Fischer
Hand aufs Herz: Grenz- und Einwanderungsbeamte sind weltweit nicht für ihre Freundlichkeit bekannt. Die US-Amerikaner sind etwas paranoider, die Namibier etwas muffeliger und die Deutschen etwas korrekter als normal. Und: Auch (Diplomaten-)Pässe kann man fälschen, das wissen die Deutschen nicht erst seit der jüngsten Flüchtlingswelle. Ein gefälschter Diplomatenpass aus Ghana hatte im Jahr 2010 dazu geführt, dass der damalige Minister Kazenambo Kazenambo, dessen Pass die gleiche Nummer trug, in München genau „durchleuchtet“ und dann in zeitweiligen Gewahrsam genommen wurde, nachdem er die Beamten als Nazis beschimpfte. Damals sprach man von einer „Verkettung sehr unglücklicher Umstände“, doch zum Glück ist Sebastian Ndeitunga etwas besonnener und zeigt sogar Verständnis für die Pflichtausübung der Polizisten.
Hoffentlich wird daraus keine „Staatsaffäre“, wir haben hüben wie drüben wichtigere Themen anzupacken. Eine offizielle Entschuldigung bei Ndeitunga ist nicht notwendig; er muss sich mit der Erkenntnis trösten, dass in seinem Fall das Feingefühl gefehlt hat, wovon auch Polizisten an Flughäfen trotz aller Probleme nicht befreit sind.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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