Polizeiermittlung ist „wertlos“
Anwälte der mutmaßlichen Drogendealer wettern gegen Arbeit der Beamten
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Walvis Bay
Der brisante Fall über die größte Drogenrazzia in Namibia im Juni dieses Jahres, bei der die Polizei insgesamt 412 Kilogramm Kokain sicherstellen konnte, wird gemäß des Anwalts der beiden mutmaßlichen Drogenhändler von schlampiger Polizeiarbeit überschattet: „Ihre Ermittlungen sind überhaupt wertlos. Ihr (die Polizei) habt nichts gegen unsere Mandanten in der Hand“, wetterte Verteidiger Sisa Namandje gestern vor dem Magistratsgericht in Walvis Bay.
Die beiden Angeklagten Noble und Azhar müssen sich wegen Drogenhandels verantworten. Unter dem Vorwand Fotokopierpapier importiert haben zu wollen, sollen sie versucht haben, das Kokain ins Land zu schmuggeln. Der Wert der gesamten Drogen wird von der Polizei auf 206 Millionen Namibia-Dollar beziffert. Die Kautionsverhandlung wurde gestern am Magistratsgericht fortgesetzt. In den Zeugenstand gerufen wurde auch der leitende Ermittler Charles Goagoseb.
Dieser beteuerte, dass er einen Hinweis über eine mögliche Drogensendung erhalten und daraufhin einen entsprechenden Durchsuchungsbefehl eingeholt habe. Im Kreuzverhör von Namandje, der Azhar vertritt, stellte sich allerdings heraus, dass der Durchsuchungsbefehl erst dann erteilt worden sei, als der Container bereits durchsucht und die Drogen sichergestellt worden seien. „Dies zeigt einen fatalen Fehler in der Befehlsabfolge“, sagte Namandje.
Goagoseb erklärte ferner, dass dies ein grenzüberschreitender Fall sei und daher noch viele weitere Aspekte untersucht werden müssten. Inzwischen habe er zudem festgestellt, dass die brasilianische Firma Safety Commercial Import & Export, bei der das Duo das Fotokopierpapier gekauft haben will, eigentlich Lebensmittel verkaufe.
Merkwürdig in diesem Fall sei außerdem, so Goagoseb, dass kurz vor der Razzia „vier weiße Männer“ eine Import & Export Firma in Walvis Bay aufgesucht hätten und den Inhaber der Firma aufgefordert hätten, diesen einen bestimmten Container „durch den Zoll zu kriegen“. „Die Männer haben der Person dafür eine Million Namibia-Dolllar in bar angeboten. Die Person hat das Angebot aber abgelehnt“, so Goagoseb. Um wen es sich dabei handle, blieb bislang unbekannt.
Ferner habe der Ermittler drei Mobiltelefone der zwei Angeklagten beschlagnahmt. Es handele sich um ein LG und ein Blackberry-Gerät, die beide Azhar gehören, sowie Nobles iPhone. Das Blackberry habe Azhar nach eigener Aussage „in einer Moschee gefunden“, das Telefon verfüge aber über eine „militärische Verschlüsselung“. Außerdem soll Azhar versucht haben, Botschaften zu löschen, als die Polizei ihm das Telefon habe abnehmen wollen. Noble weigere sich indes, das Passwort für das iPhone herauszugeben. „Das liegt lediglich daran, da auf dem Gerät Fotos von nackten Frauen gespeichert sind. Mein Mandant will diese Fotos löschen und dann sein Passwort der Polizei geben“, sagte Nobles Anwalt Jan Wessels dazu.
Während seiner Beweisaufnahme nannte Goagoseb mehrere Gründe, warum die Angeklagten nicht gegen Kaution auf freiem Fuß kommen sollten. Unter anderem meinte er, dass dies zur ihrer eigenen Sicherheit diene. „Die Drogenwelt ist sehr gefährlich. Ich glaube es gibt noch mehr Personen, die in diesen Fall verwickelt sind. Diese könnten ihnen Leid zufügen“, sagte der Ermittler.
Beide Angeklagten, Noble und Azhar, hatten im Zeugenstand behauptet, sie könnten sich lediglich einen Kautionsbetrag in Höhe von 50000 N$ leisten. Sie beteuern außerdem, dass sie lediglich Fotokopierpapier importieren wollten und von den Drogen nichts gewusst hätten.
Staatsadvokat Salomon Kanyemba versucht vor Gericht vorzuweisen, dass die Angeklagten wegen mehrerer Gründe nicht gegen Kaution auf freien Fuß kommen sollten. Die Verhandlung vor Richterin Ilge Rheent wird am 3. September fortgesetzt. Bis dann bleibt das Duo in Haft.
Der brisante Fall über die größte Drogenrazzia in Namibia im Juni dieses Jahres, bei der die Polizei insgesamt 412 Kilogramm Kokain sicherstellen konnte, wird gemäß des Anwalts der beiden mutmaßlichen Drogenhändler von schlampiger Polizeiarbeit überschattet: „Ihre Ermittlungen sind überhaupt wertlos. Ihr (die Polizei) habt nichts gegen unsere Mandanten in der Hand“, wetterte Verteidiger Sisa Namandje gestern vor dem Magistratsgericht in Walvis Bay.
Die beiden Angeklagten Noble und Azhar müssen sich wegen Drogenhandels verantworten. Unter dem Vorwand Fotokopierpapier importiert haben zu wollen, sollen sie versucht haben, das Kokain ins Land zu schmuggeln. Der Wert der gesamten Drogen wird von der Polizei auf 206 Millionen Namibia-Dollar beziffert. Die Kautionsverhandlung wurde gestern am Magistratsgericht fortgesetzt. In den Zeugenstand gerufen wurde auch der leitende Ermittler Charles Goagoseb.
Dieser beteuerte, dass er einen Hinweis über eine mögliche Drogensendung erhalten und daraufhin einen entsprechenden Durchsuchungsbefehl eingeholt habe. Im Kreuzverhör von Namandje, der Azhar vertritt, stellte sich allerdings heraus, dass der Durchsuchungsbefehl erst dann erteilt worden sei, als der Container bereits durchsucht und die Drogen sichergestellt worden seien. „Dies zeigt einen fatalen Fehler in der Befehlsabfolge“, sagte Namandje.
Goagoseb erklärte ferner, dass dies ein grenzüberschreitender Fall sei und daher noch viele weitere Aspekte untersucht werden müssten. Inzwischen habe er zudem festgestellt, dass die brasilianische Firma Safety Commercial Import & Export, bei der das Duo das Fotokopierpapier gekauft haben will, eigentlich Lebensmittel verkaufe.
Merkwürdig in diesem Fall sei außerdem, so Goagoseb, dass kurz vor der Razzia „vier weiße Männer“ eine Import & Export Firma in Walvis Bay aufgesucht hätten und den Inhaber der Firma aufgefordert hätten, diesen einen bestimmten Container „durch den Zoll zu kriegen“. „Die Männer haben der Person dafür eine Million Namibia-Dolllar in bar angeboten. Die Person hat das Angebot aber abgelehnt“, so Goagoseb. Um wen es sich dabei handle, blieb bislang unbekannt.
Ferner habe der Ermittler drei Mobiltelefone der zwei Angeklagten beschlagnahmt. Es handele sich um ein LG und ein Blackberry-Gerät, die beide Azhar gehören, sowie Nobles iPhone. Das Blackberry habe Azhar nach eigener Aussage „in einer Moschee gefunden“, das Telefon verfüge aber über eine „militärische Verschlüsselung“. Außerdem soll Azhar versucht haben, Botschaften zu löschen, als die Polizei ihm das Telefon habe abnehmen wollen. Noble weigere sich indes, das Passwort für das iPhone herauszugeben. „Das liegt lediglich daran, da auf dem Gerät Fotos von nackten Frauen gespeichert sind. Mein Mandant will diese Fotos löschen und dann sein Passwort der Polizei geben“, sagte Nobles Anwalt Jan Wessels dazu.
Während seiner Beweisaufnahme nannte Goagoseb mehrere Gründe, warum die Angeklagten nicht gegen Kaution auf freiem Fuß kommen sollten. Unter anderem meinte er, dass dies zur ihrer eigenen Sicherheit diene. „Die Drogenwelt ist sehr gefährlich. Ich glaube es gibt noch mehr Personen, die in diesen Fall verwickelt sind. Diese könnten ihnen Leid zufügen“, sagte der Ermittler.
Beide Angeklagten, Noble und Azhar, hatten im Zeugenstand behauptet, sie könnten sich lediglich einen Kautionsbetrag in Höhe von 50000 N$ leisten. Sie beteuern außerdem, dass sie lediglich Fotokopierpapier importieren wollten und von den Drogen nichts gewusst hätten.
Staatsadvokat Salomon Kanyemba versucht vor Gericht vorzuweisen, dass die Angeklagten wegen mehrerer Gründe nicht gegen Kaution auf freien Fuß kommen sollten. Die Verhandlung vor Richterin Ilge Rheent wird am 3. September fortgesetzt. Bis dann bleibt das Duo in Haft.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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