Polizeiverhöre im Postskandal
Tausende Briefe am Straßenrand: Zusteller bemüht sich um Aufklärung
Von Clemens von Alten, Windhoek
Nachdem vor einer Woche mehrere Säcke nicht zugestellter Post zwischen Windhoek und dem Hosea-Kutako-Flughafen neben der Straße gefunden wurden, hat die Polizei jetzt erste Tatverdächtige verhört. Das erklärte der Zusteller NamPost auf AZ-Nachfrage. Indes haben sich zahlreiche Personen gemeldet, die vor allem Briefe und Weihnachtskarten vermissen. Trotz ähnlicher Vorkommnisse in der Vergangenheit beharrt das Staatsunternehmen darauf, dass es sich bei der zwischen Windhoek und dem Flughafen gefundenen Post um einen Einzelfall handele.
Der NamPost-Abteilungsleiter Harold Akwenye antwortete gestern auf die Fragen der AZ: „Wir gehen von Diebstahl aus“, erklärte er. Dem führenden Mitarbeiter zufolge haben die Behörden im Rahmen ihrer Ermittlung bereits Schlüsselpersonen ins Visier genommen: „Die Polizei hat mögliche Tatverdächtige aufs Revier gebeten und verhört.“ Zwar machte Akwenye keine Angaben zur Identität dieser Personen, erklärte aber, dass Postangestellte durch das Recht auf Privatsphäre gebunden seien und jeder einen entsprechenden Eid ablegen müsse. „Der Diebstahl sowie die Zerstörung von Postzustellungen sind streng verboten und können mit einer Geldstrafe von bis zu 28000 N$ und/oder sieben Jahren Gefängnis bestraft werden“, so NamPost. Dass jemand gesehen haben will, wie ein NamPost-Lkw neben der Straße geparkt und der „Beifahrer irgendetwas rausgeschmissen“ habe, wollte Akwenye angesichts der laufenden Ermittlungen nicht kommentieren.
Laut ersten Reaktionen von AZ-Lesern – in Form von Leserbriefen und Facebook-Kommentaren – sind vermisste Briefe, Karten und Päckchen in Namibia keine Seltenheit: „Meine Karten kommen fast nie an! NamPost sollte sich schämen! Das geht schon Jahre so!“, erklärte eine Leserin. Ein anderer Leser, dem „seit Jahren“ sensible Privatpost abhanden komme, machte seine Empörung in einem Leserbrief deutlich und erklärte, der Bruch des Briefgeheimnisses sei in Namibia so gut wie zur „Normalität“ geworden: „Was heißt hier Einzelfall? Das passiert bei NamPost keinesfalls zum ersten Mal!“ Die AZ hatte beispielsweise Mitte 2010 über Post berichtete, die auf Höhe von Kapps-Farm Richtung Flughafen gefunden wurde, nicht weit von den aktuellen Fundorten.
An diesen Fall von vor sechs Jahren konnte sich Akwenye erinnern. „Aufgrund gewisser Maßnahmen, die wir in Folge der Vorfalls im Jahr 2010 getroffen haben, ist es nicht wieder vorgekommen, dass weggeworfene, nicht zugestellte Post gefunden bzw. gemeldet wurde“, so der NamPost-Marketingleiter. „Wir können nicht erklären, wie jemand diese strengen Kontrollen umgehen kann.“ Zwecks verschollener Post soll man sich an die NamPost wenden (0800 444 444 oder 061 - 201 9311).
Der Windhoeker Kai Gorn hat in den vergangenen Tagen an verschiedenen Stellen insgesamt sieben Müllsäcke voll Luftpost eingesammelt, die er zerstreut neben der Straße zum Flughafen (B6) gefunden hat. Der deutschsprachige Unternehmer ging damit an die Öffentlichkeit, woraufhin NamPost eine Untersuchung in die Wege leitete (AZ berichtete).
Nachdem vor einer Woche mehrere Säcke nicht zugestellter Post zwischen Windhoek und dem Hosea-Kutako-Flughafen neben der Straße gefunden wurden, hat die Polizei jetzt erste Tatverdächtige verhört. Das erklärte der Zusteller NamPost auf AZ-Nachfrage. Indes haben sich zahlreiche Personen gemeldet, die vor allem Briefe und Weihnachtskarten vermissen. Trotz ähnlicher Vorkommnisse in der Vergangenheit beharrt das Staatsunternehmen darauf, dass es sich bei der zwischen Windhoek und dem Flughafen gefundenen Post um einen Einzelfall handele.
Der NamPost-Abteilungsleiter Harold Akwenye antwortete gestern auf die Fragen der AZ: „Wir gehen von Diebstahl aus“, erklärte er. Dem führenden Mitarbeiter zufolge haben die Behörden im Rahmen ihrer Ermittlung bereits Schlüsselpersonen ins Visier genommen: „Die Polizei hat mögliche Tatverdächtige aufs Revier gebeten und verhört.“ Zwar machte Akwenye keine Angaben zur Identität dieser Personen, erklärte aber, dass Postangestellte durch das Recht auf Privatsphäre gebunden seien und jeder einen entsprechenden Eid ablegen müsse. „Der Diebstahl sowie die Zerstörung von Postzustellungen sind streng verboten und können mit einer Geldstrafe von bis zu 28000 N$ und/oder sieben Jahren Gefängnis bestraft werden“, so NamPost. Dass jemand gesehen haben will, wie ein NamPost-Lkw neben der Straße geparkt und der „Beifahrer irgendetwas rausgeschmissen“ habe, wollte Akwenye angesichts der laufenden Ermittlungen nicht kommentieren.
Laut ersten Reaktionen von AZ-Lesern – in Form von Leserbriefen und Facebook-Kommentaren – sind vermisste Briefe, Karten und Päckchen in Namibia keine Seltenheit: „Meine Karten kommen fast nie an! NamPost sollte sich schämen! Das geht schon Jahre so!“, erklärte eine Leserin. Ein anderer Leser, dem „seit Jahren“ sensible Privatpost abhanden komme, machte seine Empörung in einem Leserbrief deutlich und erklärte, der Bruch des Briefgeheimnisses sei in Namibia so gut wie zur „Normalität“ geworden: „Was heißt hier Einzelfall? Das passiert bei NamPost keinesfalls zum ersten Mal!“ Die AZ hatte beispielsweise Mitte 2010 über Post berichtete, die auf Höhe von Kapps-Farm Richtung Flughafen gefunden wurde, nicht weit von den aktuellen Fundorten.
An diesen Fall von vor sechs Jahren konnte sich Akwenye erinnern. „Aufgrund gewisser Maßnahmen, die wir in Folge der Vorfalls im Jahr 2010 getroffen haben, ist es nicht wieder vorgekommen, dass weggeworfene, nicht zugestellte Post gefunden bzw. gemeldet wurde“, so der NamPost-Marketingleiter. „Wir können nicht erklären, wie jemand diese strengen Kontrollen umgehen kann.“ Zwecks verschollener Post soll man sich an die NamPost wenden (0800 444 444 oder 061 - 201 9311).
Der Windhoeker Kai Gorn hat in den vergangenen Tagen an verschiedenen Stellen insgesamt sieben Müllsäcke voll Luftpost eingesammelt, die er zerstreut neben der Straße zum Flughafen (B6) gefunden hat. Der deutschsprachige Unternehmer ging damit an die Öffentlichkeit, woraufhin NamPost eine Untersuchung in die Wege leitete (AZ berichtete).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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