Polizist bleibt in U-Haft

Von L. Louw und E. Leuschner, Swakopmund/Walvis Bay/Windhoek

Der 31 Jahre alte Polizist Herman Abed bleibt nach seinem gestrigen Haftprüfungstermin vor dem Magistratsgericht Walvis Bay in Untersuchungshaft. Das ordnete Magistratsrichterin Rhivermo Williams an, nachdem sich Abed am vergangenen Donnerstag der Polizei gestellt hatte. Er soll kurz zuvor mit seiner Dienstwaffe mehrfach auf seine Ex-Freundin geschossen haben.

„Wir waren drei Jahre zusammen und nicht ein einziges Mal war er mir gegenüber gewalttätig“, sagte das Opfer Selma Uupindi im Gespräch mit der AZ-Schwesterzeitung Erongo. Uupindi befindet sich noch im Staatskrankenhaus in Windhoek, wo sie sich von ihren Verletzungen erholt. Sie gestand allerdings ein: „Vor einigen Monaten hat er mir gedroht, dass er mich erschießen wird. Ich habe aber nur einem Freund und meinem Cousin davon erzählt.“

Laut Uupindi hat sie die Beziehung im August beendet, weil Abed ihr gesagt habe, dass er eine Freundin in Swakopmund habe. Nach der Trennung habe Abed sie dennoch ständig angerufen. Er habe mehrfach um Vergebung gebeten und behauptet, dass er lediglich „wütend“ sei. Die Anrufe habe sie aber nicht entgegengenommen.

Anfang vergangene Woche habe er 900 Namibia-Dollar von ihr verlangt. Am vergangenen Mittwoch habe er ihr dann gedroht, dass er sie und ihren Freund erschießen werde, wenn sie den Betrag nicht zahlen würde. „Ich hatte aber keinen Freund“, so Uupindi. Sie habe am Donnerstag bei der Polizei Anzeige erstattet, allerdings hätten sich die Beamten bei der Wache zunächst geweigert jene aufzunehmen. Erst am Nachmittag habe sie mit der Anzeige Erfolg gehabt.

Wenige Stunden später soll Abed auf sie geschossen haben. Nach dem ersten Schuss sei er davon gerannt, dabei habe allerdings ihr ehemaliger Geliebter weiter auf sie geschossen. „Ich lag am Boden, als die dritte Kugel mich traf“, sagte sie.

Abed muss sich wegen versuchten Mordes verantworten. Der Fall wurde zwecks weiterer polizeilicher Ermittlungen auf den 4. November vertagt.

„Axt steckte im Genick“

Indes fahndet die Polizei in der zentralen Khomas-Region nach dem Freund von Katrina Silas, die am Sonntag in den frühen Morgenstunden in ihrer Hütte im Windhoeker Stadtteil Wanaheda bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sei. „Im Genick des Opfers steckte eine Axt“, berichtete die zuständige Pressesprecherin der Polizei, Kauna Shikwambi. „Es wird davon ausgegangen, dass ihr Freund der Mörder ist und die Hütte auch entfacht hat.“ Ferner vermuten die Behörden, dass es kurz vor der Tat zum Streit zwischen dem mutmaßlichen Täter und dem Opfer gekommen sei.

Indes befindet sich eine Führungskraft aus der Personalabteilung der Rössing-Uranmine wegen einer angeblichen Morddrohung in Untersuchungshaft. Der 39-jährige Beschuldigte, Germano Ernesto Musili, wurde vor knapp zwei Wochen auf dem Minengelände festgenommen. Die Polizei habe ihn in seinem Büro aufgesucht, berichtete eine zuverlässige Quelle. Musili soll seiner Frau mit dem Tod gedroht haben, bestätigte derweil Erastus Iikuyu, Polizeisprecher der Erongo-Region. Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Musili ist in der vergangenen Woche mit einem Kautionsantrag am Magistratsgericht Swakopmund gescheitert.