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"Pous Johanna II": Eine Frau wird Papst
"Pous Johanna II": Eine Frau wird Papst

"Pous Johanna II": Eine Frau wird Papst

Man stelle sich vor: Eine Amerikanerin, Tochter einer Prostituierten aus den Slums von Los Angeles, Vater unbekannt, wird im Jahr 2033 zur Päpstin gewählt. Von diesem bis dato kaum vorstellbaren Szenario handelt die südafrikanische Theaterinszenierung "Pous Johanna II" ("Die amerikanische Päpstin"), die in der kommenden Woche im Nationaltheater in Windhoek aufgeführt wird.



Man stelle sich vor: Die katholische Kirche, völlig liberalisiert, hat nichts einzuwenden gegen Geburtenkontrolle und Scheidung, gegen Priesterehen oder Homosexualität. Es gibt keine Tabus, keine Todsünden, keine Gebete, keine Liturgie. Die materiellen Schätze der Kirche wurden unter den Armen der Welt verteilt. Vor diesem Szenario wird eine Frau durch demokratische Wahlen zur Päpstin bestimmt. Sie nennt sich Johanna die Zweite. Die TV-Übertragung ihrer Antrittsrede ist finanziert und wird durch Werbepausen unterbrochen.

Das Stück "Die amerikanische Päpstin" stammt ursprünglich aus der Feder der deutschen Dramaturgin Esther Vilar. Im Nationaltheater (NTN) wird es am Freitag und Samstag kommender Woche (21. und 22. Oktober) in einer afrikaansen Bearbeitung von Saartjie Botha inszeniert. "Pous Johanna II" wurde im Jahr 2001 mit großem Erfolg in Johannesburg, Kapstadt und Pretoria aufgeführt. Nicht weniger Beachtung fand diese Inszenierung unter der Regie von Mark Graham beim Aardklop Kulturfestival 2004 in Südafrika. Jetzt bringt die Niederländisch-Reformierte Kirche in Windhoek West anlässlich ihrer 24. Jubiläumsfeier dieses Ein-Personen-Schauspiel ins namibische Nationaltheater.

Laut der Zeitung "Beeld" ist dieses Stück auch für ein nicht-religiöses Publikum hoch aktuell. Autorin Esther Vilar initiiert ein Denkspiel über die Funktion und Zukunft der Religionen; ein Spiel, an dem Christen, Agnostiker und Atheisten gleichermaßen Interesse finden. Es ist ein Dialog mit dem stillen Publikum: zuerst mit den Frauen, dann mit den Männern und schließlich speziell mit jungen Menschen. Vilars polemische Rede wird zu einem Diskurs über das menschliche Bedürfnis, sich einer Autorität zu unterstellen; über die tragische Unfähigkeit des Menschen, eigenständig zu Reife zu gelangen.

"Die amerikanische Päpstin" ist ein höchst kontroverses Theaterstück, schreibt "Beeld", doch es hat durchaus nicht die Absicht, irgendeinen religiösen Glauben zu diskreditieren. Es ist vielmehr ein intelligenter Diskurs über das Wesen der Menschheit und über die Fähigkeit oder Unfähigkeit des Menschen, sich mit den Veränderungen der Welt im 21. Jahrhundert auseinanderzusetzen.

Schauspielerin Jana Cilliers begeisterte die südafrikanische Presse ("Citizen", "The Argus", "The Star") mit ihrer Interpretation. "Cilliers is fascinating to watch", schrieb "Artslink"; "(...) she brings frightening steeliness and aching hollowness to her character."

Karten für "Pous Johanna II" sind im Vorverkauf im Büro der Niederländisch-Reformierten Kirche, bei Bloomsbury's, Porkey's Meat Market, The Bay Leaf und Revive-Us erhältlich. Die Karten kosten N$ 75, die Vorstellungen beginnen um 20 Uhr.

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Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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