Preisschock für Autofahrer
Sprit trotz staatlicher Subvention um 40 Cent pro Liter teurer
Von Clemens von Alten
Windhoek
Seit Mitternacht sind die namibischen Preise für sowohl Benzin als auch Diesel um 40 namibische Cent angehoben worden. Somit kostet jeder Liter Benzin (95 Oktan) künftig 12,95 Namibia-Dollar, während für die Dieselsorten 500ppm und 50ppm künftig 13,28 bzw. 13,33 N$ pro Liter fällig werden. Diese Preisangaben beziehen sich auf die Hafenstadt Walvis Bay – in anderen Landesteilen werden die Preise den Transportkosten angepasst und fallen somit entsprechend höher aus. Das teilte das Ministerium für Bergbau und Energie am späten Montagabend in Windhoek mit.
Stütze für Verbraucher
Zusätzlich hatte das Ministerium gestern zu einer Pressekonferenz eingeladen, um die jüngsten Spritpreisentwicklungen näher zu erklären. „Allein im September lagen die Importkosten mehr als 80 Cents pro Liter über den hierzulande fälligen Spritpreisen“, sagte Vizeministerin Kornelia Shilunga bei dem Termin. Dass die Regierung den Preis für Benzin und Diesel allerdings nur um 40 Cent pro Liter anhebe, bedeute, dass der Nationale Energiefonds (NEF) die restlichen Kostenunterdeckungen auffange und die Verbraucher aktuell mit einer Summe von 59 Millionen N$ subventioniere.
Somit gewährleiste der staatliche Energiefonds, dass namibische Spritverbraucher nicht komplett für die Importkosten aufkommen müssen. Anders ist es im Nachbarland Südafrika, wo die Treibstoffpreise in der Regel ohne Subventionen an Verbraucher weitergegeben werden, die inzwischen teilweise mehr als 16 Rand bzw. N$ bezahlen müssen.
Wie die stellvertretende NEF-Direktorin Anna Libana auf AZ-Nachfrage erklärte, müsse der Spritpreis von Monat zu Monat genau beobachtet werden, um die Nachhaltigkeit des Energiefonds zu gewährleisten. Der Fonds finanziere sich aus Spritausgaben und von gelegentlichen Kostenüberdeckungen – wenn Treibstoff billiger importiert als hierzulande verkauft wird. „Zurzeit beläuft sich der NEF-Kontostand auf rund 900 Millionen N$, was momentan ausreichend ist“, so Libana. Allerdings habe der Energiefonds von April bis Juli Verbraucher mit insgesamt mehr als 320 Millionen N$ subventionieren müssen.
Wechselkurs ist schuld
Das Energieministerium begründet den jüngsten 40-Cent-Anstieg mit einem ungünstigeren Wechselkurs zwischen dem Namibia-Dollar und der US-amerikanischen Währung, in der Rohöl gehandelt wird. „Während ein US-Dollar im Juli durchschnittlich 13,37 N$ kostete, belief sich im August der Preis eines US-Dollars im Schnitt auf 13,90 N$“, erklärt das Ministerium in der Mitteilung, in der ausdrücklich betont wird, dass sich weder die Regierung, noch die Spritimporteure oder Tankstellen durch die Erhöhung bereichern wollen.
Indes betonte die Vizeministerin gestern, dass auch andere Faktoren wie die Rohölpreise selbst, das Spiel von Angebot und Nachfrage sowie politische Unruhen in Öl-produzierenden Ländern die namibischen Treibstoffpreise erheblich beeinflussen können. „So hat die aktuelle Krise in dem Ölförderland Libyen zu einem Rückgang des Angebots geführt, was zu Preisdruck bei Rohölpreisen geführt hat“, so Shilunga.
Alternative Pläne
Namibia importiert seinen kompletten Kraftstoffbedarf vor allem aus Südafrika sowie anderen internationalen Märkten. „Die Einfuhr aus dem benachbarten Ölförderer Angola ist aufgrund unterschiedlicher Spritvorgaben nicht möglich“, so die Vizeministerin. Beispielsweise sei jenseits der nördlichen Grenze Diesel mit einem Schwefelanteil von 2000ppm im Angebot, was hierzulande nicht erhältlich sei. Ganz im Gegenteil: Namibia versuche die schwefelärmere Variante (500ppm) allmählich aus dem Verkehr zu ziehen und nur als sauber geltendes Diesel (50ppm) zum Verkauf anzubieten.
Auch Pläne, eine Ölraffinerie in Namibia zu errichten und eigens importiertes Rohöl zu Treibstoff zu verarbeiten, seien bereits im Gespräch gewesen. Doch derzeit sei ein solches Vorhaben nicht realisierbar bzw. nicht lukrativ – jedenfalls für den Staat. Das könnte sich allerdings ändern, sollten Bergbaufirmen in Namibia auf Öl stoßen. „Wir können mit Freude berichten, dass die Firma Tullow Oil und ihre Partner heute Morgen (gestern) im Cormorant-Gebiet vor der namibischen Küste mit Explorationsbohrungen begonnen haben“, kündigte die Vizeministerin an. „Wir hoffen auf ein realisierbares Vorkommen.“ Die Bohrungen sollen 34 Tage dauern.
Windhoek
Seit Mitternacht sind die namibischen Preise für sowohl Benzin als auch Diesel um 40 namibische Cent angehoben worden. Somit kostet jeder Liter Benzin (95 Oktan) künftig 12,95 Namibia-Dollar, während für die Dieselsorten 500ppm und 50ppm künftig 13,28 bzw. 13,33 N$ pro Liter fällig werden. Diese Preisangaben beziehen sich auf die Hafenstadt Walvis Bay – in anderen Landesteilen werden die Preise den Transportkosten angepasst und fallen somit entsprechend höher aus. Das teilte das Ministerium für Bergbau und Energie am späten Montagabend in Windhoek mit.
Stütze für Verbraucher
Zusätzlich hatte das Ministerium gestern zu einer Pressekonferenz eingeladen, um die jüngsten Spritpreisentwicklungen näher zu erklären. „Allein im September lagen die Importkosten mehr als 80 Cents pro Liter über den hierzulande fälligen Spritpreisen“, sagte Vizeministerin Kornelia Shilunga bei dem Termin. Dass die Regierung den Preis für Benzin und Diesel allerdings nur um 40 Cent pro Liter anhebe, bedeute, dass der Nationale Energiefonds (NEF) die restlichen Kostenunterdeckungen auffange und die Verbraucher aktuell mit einer Summe von 59 Millionen N$ subventioniere.
Somit gewährleiste der staatliche Energiefonds, dass namibische Spritverbraucher nicht komplett für die Importkosten aufkommen müssen. Anders ist es im Nachbarland Südafrika, wo die Treibstoffpreise in der Regel ohne Subventionen an Verbraucher weitergegeben werden, die inzwischen teilweise mehr als 16 Rand bzw. N$ bezahlen müssen.
Wie die stellvertretende NEF-Direktorin Anna Libana auf AZ-Nachfrage erklärte, müsse der Spritpreis von Monat zu Monat genau beobachtet werden, um die Nachhaltigkeit des Energiefonds zu gewährleisten. Der Fonds finanziere sich aus Spritausgaben und von gelegentlichen Kostenüberdeckungen – wenn Treibstoff billiger importiert als hierzulande verkauft wird. „Zurzeit beläuft sich der NEF-Kontostand auf rund 900 Millionen N$, was momentan ausreichend ist“, so Libana. Allerdings habe der Energiefonds von April bis Juli Verbraucher mit insgesamt mehr als 320 Millionen N$ subventionieren müssen.
Wechselkurs ist schuld
Das Energieministerium begründet den jüngsten 40-Cent-Anstieg mit einem ungünstigeren Wechselkurs zwischen dem Namibia-Dollar und der US-amerikanischen Währung, in der Rohöl gehandelt wird. „Während ein US-Dollar im Juli durchschnittlich 13,37 N$ kostete, belief sich im August der Preis eines US-Dollars im Schnitt auf 13,90 N$“, erklärt das Ministerium in der Mitteilung, in der ausdrücklich betont wird, dass sich weder die Regierung, noch die Spritimporteure oder Tankstellen durch die Erhöhung bereichern wollen.
Indes betonte die Vizeministerin gestern, dass auch andere Faktoren wie die Rohölpreise selbst, das Spiel von Angebot und Nachfrage sowie politische Unruhen in Öl-produzierenden Ländern die namibischen Treibstoffpreise erheblich beeinflussen können. „So hat die aktuelle Krise in dem Ölförderland Libyen zu einem Rückgang des Angebots geführt, was zu Preisdruck bei Rohölpreisen geführt hat“, so Shilunga.
Alternative Pläne
Namibia importiert seinen kompletten Kraftstoffbedarf vor allem aus Südafrika sowie anderen internationalen Märkten. „Die Einfuhr aus dem benachbarten Ölförderer Angola ist aufgrund unterschiedlicher Spritvorgaben nicht möglich“, so die Vizeministerin. Beispielsweise sei jenseits der nördlichen Grenze Diesel mit einem Schwefelanteil von 2000ppm im Angebot, was hierzulande nicht erhältlich sei. Ganz im Gegenteil: Namibia versuche die schwefelärmere Variante (500ppm) allmählich aus dem Verkehr zu ziehen und nur als sauber geltendes Diesel (50ppm) zum Verkauf anzubieten.
Auch Pläne, eine Ölraffinerie in Namibia zu errichten und eigens importiertes Rohöl zu Treibstoff zu verarbeiten, seien bereits im Gespräch gewesen. Doch derzeit sei ein solches Vorhaben nicht realisierbar bzw. nicht lukrativ – jedenfalls für den Staat. Das könnte sich allerdings ändern, sollten Bergbaufirmen in Namibia auf Öl stoßen. „Wir können mit Freude berichten, dass die Firma Tullow Oil und ihre Partner heute Morgen (gestern) im Cormorant-Gebiet vor der namibischen Küste mit Explorationsbohrungen begonnen haben“, kündigte die Vizeministerin an. „Wir hoffen auf ein realisierbares Vorkommen.“ Die Bohrungen sollen 34 Tage dauern.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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