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Prekäre Lage in Lüderitzbucht

Windhoek/Lüderitzbucht - Um dieser Herausforderung zu begegnen, bedarf es einer soliden, gut organisierten Verwaltung. Lüderitzbucht hat das Gegenteil: die wohl chaotischste Lokalbehörde aller größeren Ortschaften Namibias.

Zumindest war dies bis Juni 2003 so. Auf dieses Datum bezieht sich nämlich ein Revisionsbericht des Generalbuchprüfers, der zur Wochenmitte im Parlament vorgelegt wurde. In seinem Revisionsurteil lehnt Junias Kandjeke es ab, eine Meinung über die Finanzen des Ortsrates von Lüderitzbucht abzugeben. Dies ist die schärfste Rüge, die er erteilen kann und bedeutet im Klartext: "Die Buchführung ist derart chaotisch, lückenhaft und ordnungswidrig, dass es unmöglich festzustellen ist, wie es um die wahre Finanzlage des Ortsrates bestellt ist."

In dem Revisionsbericht folgt eine Beschwerde der anderen. Zunächst stellt Kandjeke fest, dass der Ortsrat trotz dringender Mahnungen in vorigen Berichten bis zum Juni 2003 immer noch kein Inventarregister und keine Dokumentationen über den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten vorliegen hatte. "Wir empfehlen erneut, dass der Rat sofort Maßnahmen zur besseren Kontrolle seines Betriebs- und Sachvermögens ergreift."

Zudem habe das verantwortliche Personal offensichtlich bei der Eintreibung von Außenständen versagt, die vor Abschreibung von uneinbringlichen Forderungen nach eigenen Angaben 23,5 Millionen Namibia-Dollar betrugen. Schlimmer noch: Kandjeke geht davon aus, dass der Ortsrat die uneinbringlichen Forderungen um über zwei Millionen Namibia-Dollar unterschätzt hat (was die Gesamtziffer auf rund acht Millionen Namibia-Dollar oder 35 Prozent der Außenstände bringen würde).

Die Bilanz für Zuliefererschulden im betreffenden Finanzjahr ist nach Angaben von Kandjeke unklar, weil sie auf einem damals neu eingeführten EDV-System mit 58200 Namibia-Dollar angegeben wurde, während in den Büchern ein Saldo von 1,3 Millionen Namibia-Dollar erscheint. Zu den Verbindlichkeiten zählen auch Mehrwertsteuerlasten in Höhe von 3,46 Millionen Namibia-Dollar. Von diesem Betrag müssten dem Rat zufolge noch Gutschriften abgezogen werden. Belege hierfür konnte der Generalbuchprüfer aber nicht finden.

Weil die Buchhaltung es versäumt habe, das Bankkonto mit getätigten Transaktionen abzustimmen, sei es für seine Wirtschaftsprüfer nicht möglich gewesen festzustellen, ob die angegeben Barreserven in Höhe von 14,9 Millionen Namibia-Dollar auch der Wirklichkeit entsprochen haben.

Dass der Rat in seiner eigenen Gewinn- und Verlustrechnung ein positives operatives Ergebnis in Höhe von 11,3 Millionen Namibia-Dollar ausweist und einen aufgehäuften Überschuss von 14,5 Millionen Namibia-Dollar angibt, spielt angesichts der oben genannten Faktoren keine große Rolle. Diese Zahlen sind wahrscheinlich so real wie eine Fata Morgana in der angrenzenden Wüste.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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