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Premier greift nach den Sternen

Swakopmund - Der Regierungschef hat am vergangenen Freitag bei der feierlichen Eröffnung der neuen Weltraum-Ausstellungshalle, die bei der chinesischen Satellitensteuerung- und Bahnverfolgungsstation (Tracking, Telemetry and Command Station, TT&C) nördlich von Swakopmund errichtet wurde, nach den Sternen gegriffen. "Der erste Astronaut Afrikas soll aus Namibia kommen", formulierte Angula seinen Wunsch. Alsdann stellte der Premier den anwesenden Gästen, unter denen sich auch Gründungspräsident Sam Nujoma befand, die elf Namibier vor, die derzeit an der Aeronautik-Universität in Peking ihr Studium in Luft- und Raumfahrtinformatik absolvieren. "Sechs dieser Studenten streben gegenwärtig ihren Bakkalaureus-Abschluss an", teilte der Premierminister mit. Das sei alles der Volksrepublik China zu verdanken, die nach dem Bündnis im Jahr 2000 das Land Namibia im Streben nach neuester Technologie sowie Personal- und institutioneller Entwicklung ihre Unterstützung zusicherte. Im Gegenzug durfte die Volksrepublik China nördlich von Swakopmund ihre Raumflug-Kontrollstation (TT&C) errichten.

"Ich hatte damals die Gewichtigkeit solch einer Station hinterfragt", so Angula. Schnell sei er jedoch eines Besseren belehrt worden. "Namibia ist ein großes Land und hat wenig Einwohner. Dennoch ist es heutzutage möglich, mit Hilfe von Satelliten selbst in den abgelegenen Plätzen miteinander zu kommunizieren und die neuesten Nachrichten zu empfangen."
Das Abkommen zwischen Namibia und China besagt jedoch auch, dass die TT&C-Station ab 2015 von Namibiern geleitet werden soll. Die elf Anwärter werden ab September an dieser Station ihr Praktikum durchführen.

Unter der chinesischen Delegation hatten sich am Freitag auch zwei Ehrengäste befunden: Die beiden chinesischen Astronauten Yang Liwei und Liu Boming. Liwei war einer von 60 Kandidaten, die im Jahr 1996 aus rund 1500 Bewerbern für das chinesische Raumfahrt-Vorhaben ausgewählt wurden. Mit dem Raumschiff Shenzhou 5 war Liwei als erster chinesischer Astronaut am 15. Oktober 2003 zum ersten bemannten chinesischen Weltraumflug gestartet, der genau 21 Stunden dauerte. Im März 2005 wurde sogar der Asteroid 21064 Yangliwei nach ihm benannt.

Ebenfalls mit dabei war der chinesische Taikonaut Liu Boming. Er war ebenfalls für das Shenzhou-Raumfahrtprogramm ausgewählt und für die Mission Shenzhou 6 ausgebildet worden. Boming war am 25. September 2008 zusammen mit den beiden Taikonauten Zhai Zhigang und Jing Haipeng im Raumschiff Shenzhou 7 ins All geflogen, wo China auch seinen ersten Weltraumausstieg durchführte.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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