Pretorius gewürdigt
Geingob ehrt Verstorbenen als "Gentleman"
Windhoek (fis) – Nach dem Tod des Politikveterans Jacobus Willem „Kosie“ Pretorius vor gut einer Woche hat Staatsoberhaupt Hage Geingob öffentlich kondoliert und das Wirken des Verstorbenen gewürdigt.
In einer schriftlichen und sehr persönlichen Beileidsbekundung vom Wochenende erinnerte das Staatsoberhaupt daran, dass der Verstorbene an der Ausarbeitung der Verfassung beteiligt gewesen sei und deshalb als ein Gründer des unabhängigen Namibias gelte.
Geingob wies auf die Differenzen und das „Misstrauen“ hin, die zwischen Pretorius als Kind und Nutznießer der Apartheid sowie den aus dem Exil zurückgekehrten (SWAPO-)Funktionären geherrscht hätten. Dies sei angesichts der Unterschiede „keine Überraschung“ gewesen. Er verwies auf eine Begegnung kurz vor der Unabhängigkeit, bei der man sich „einig war, uneinig zu sein”, aber vereinbart habe, „sich als Namibier verschiedener Glaubensrichtigen die Hände zu reichen“. „Ich war beeindruckt von seinem gemäßigten Auftreten und seinem Gentleman-Naturell“, führte Geingob aus und erinnerte auch an die „ausgezeichneten persönlichen Qualitäten“, die Pretorius auf einer gemeinsame Reise nach London mit Besuch der Königin gezeigt habe. „Ich war beeindruckt von dem Respekt, der er gezeigt hat, vor allem gegenüber den weiblichen Mitgliedern der Delegation, unabhängig von deren Rasse und Volkszugehörigkeit“. Er sei zudem „überrascht“ gewesen, „dass solch ein Gentleman in die Apartheid-Architektur vor der Unabhängigkeit passt“.
Pretorius sei nicht nur eine „respektvolle Person“, sondern auch „standfest in seinen Ansichten“ gewesen. So habe er bei der Ausarbeitung der Verfassung stets Bedenken gehabt.
Nach der Unabhängigkeit habe er „zu Namibias Demokratie beigetragen“, so Geingob mit Verweis auf dessen Tätigkeit als Parlamentsabgeordneter. „Er hat immer gut recherchierte Fragen gestellt und ein Höchstmaß an Respekt gegenüber denjenigen gezeigt, denen er die Frage gestellt hat.“ Seine Fragen seien überdies niemals darauf ausgerichtet gewesen, politisch zu punkten, sondern „um Klarheit zu kritischen Angelegenheiten bei nationalen Bedenken zu schaffen“.
„Obwohl er aus einer gespaltenen Gesellschaft kam, hat ihm sein innerer Charakter erlaubt, ein Einiger im unabhängigen Namibia zu werden“, lobte Geingob abschließend.
Pretorius war am 14. Juli im Alter von 81 Jahren in Walvis Bay gestorben. Nachdem er an der Ausarbeitung der Verfassung mitgewirkt hatte, war er Abgeordneter der Nationalversammlung von 1990 bis 2005, zuerst für die Action Christian National und später für die Monitor Action Group (MAG).
In einer schriftlichen und sehr persönlichen Beileidsbekundung vom Wochenende erinnerte das Staatsoberhaupt daran, dass der Verstorbene an der Ausarbeitung der Verfassung beteiligt gewesen sei und deshalb als ein Gründer des unabhängigen Namibias gelte.
Geingob wies auf die Differenzen und das „Misstrauen“ hin, die zwischen Pretorius als Kind und Nutznießer der Apartheid sowie den aus dem Exil zurückgekehrten (SWAPO-)Funktionären geherrscht hätten. Dies sei angesichts der Unterschiede „keine Überraschung“ gewesen. Er verwies auf eine Begegnung kurz vor der Unabhängigkeit, bei der man sich „einig war, uneinig zu sein”, aber vereinbart habe, „sich als Namibier verschiedener Glaubensrichtigen die Hände zu reichen“. „Ich war beeindruckt von seinem gemäßigten Auftreten und seinem Gentleman-Naturell“, führte Geingob aus und erinnerte auch an die „ausgezeichneten persönlichen Qualitäten“, die Pretorius auf einer gemeinsame Reise nach London mit Besuch der Königin gezeigt habe. „Ich war beeindruckt von dem Respekt, der er gezeigt hat, vor allem gegenüber den weiblichen Mitgliedern der Delegation, unabhängig von deren Rasse und Volkszugehörigkeit“. Er sei zudem „überrascht“ gewesen, „dass solch ein Gentleman in die Apartheid-Architektur vor der Unabhängigkeit passt“.
Pretorius sei nicht nur eine „respektvolle Person“, sondern auch „standfest in seinen Ansichten“ gewesen. So habe er bei der Ausarbeitung der Verfassung stets Bedenken gehabt.
Nach der Unabhängigkeit habe er „zu Namibias Demokratie beigetragen“, so Geingob mit Verweis auf dessen Tätigkeit als Parlamentsabgeordneter. „Er hat immer gut recherchierte Fragen gestellt und ein Höchstmaß an Respekt gegenüber denjenigen gezeigt, denen er die Frage gestellt hat.“ Seine Fragen seien überdies niemals darauf ausgerichtet gewesen, politisch zu punkten, sondern „um Klarheit zu kritischen Angelegenheiten bei nationalen Bedenken zu schaffen“.
„Obwohl er aus einer gespaltenen Gesellschaft kam, hat ihm sein innerer Charakter erlaubt, ein Einiger im unabhängigen Namibia zu werden“, lobte Geingob abschließend.
Pretorius war am 14. Juli im Alter von 81 Jahren in Walvis Bay gestorben. Nachdem er an der Ausarbeitung der Verfassung mitgewirkt hatte, war er Abgeordneter der Nationalversammlung von 1990 bis 2005, zuerst für die Action Christian National und später für die Monitor Action Group (MAG).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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