Prüfungen ein andauernder Prozess
ICAO trachtet nicht nach Sperrung sondern Verbesserung der Systeme
Von Frank Steffen, Windhoek
Zum Ende des vergangenen Jahres bis hinein ins neue Jahr reagierten die vielen Interessenträger des namibischen Tourismussektors einerseits nervös und ängstlich, aber andererseits auch erbost auf die Nachricht, dass ein Besuch des ICAO-Auditkomitees, das im November 2018 die Flughafensicherheit des Internationalen Flughafens Hosea-Kutako prüfte, womöglich zur Schließung des Flughafens für internationalen Flugverkehr führen könnte (AZ berichtete). Inzwischen stellt sich heraus, dass es dabei um die landesweite Flugsicherung ging und der Flughafen nicht ohne weiteres geschlossen wird.
„Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (International Civil Aviation Organization, ICAO) macht den Unterschied zwischen der Flugsicherung und der Flugsicherheit. Bei der Flugsicherheit geht es um die Infrastruktur und derer Zustand, damit die Flugzeuge gesichert abheben und landen können. Dazu gehört im weiteren Sinne nicht nur der Hosea-Kutako-Flughafen, sondern auch die restlichen Flughäfen, wozu natürlich die vielen kleinen Flugplätze im Lande gehören“, erklärte der Vizevorsitzende der Namibischen Zivilluftfahrtbehörde (NCAA), Reinhard Gärtner, unlängst in einem Gespräch. Es gehe dabei nicht um willkürliche Paragrafenreiterei, sondern um einen weltweit geltenden Standard, der den internationalen Reiseveranstaltern und Versicherungsgesellschaften ermöglicht, die Qualität der namibischen Anlagen einzuschätzen.
Prüfung bestanden
„Bekannt als ICAO-Universal Security Audit Programme (USAP-Audit), wurden uns die Prüfungsresultate am 29. Januar 2019 bekanntgemacht. Die gute Nachricht ist, dass keine wesentlichen Sicherheitsrisiken (SSC) festgestellt wurden. Im Falle der effektiven Einführung der kritischen Elemente - bekannt als ‚effective implementation (EI) of the Critical Elements (CE’s)‘ - bekam Namibia die Note 72,06 Prozent - im Jahr 2010 wurden wir noch mit 60,8% benotet. Im Kontext betrachtet: der weltweite Durchschnitt steht momentan auf 72,2% und der Durchschnitt Afrikas beträgt 58,1%“, schrieb Gärtner auf Nachfrage.
Die Prüfung habe sich mit Themen wie Gesetzgebung, Sicherheit der nationalen Zivilluftfahrt, Flughafensicherheit, Sicherheitsprozeduren an den Flughäfen sowie dem Training und der Zulassung von Sicherheitspersonal befasst. Dementsprechend hatte die ICAO bestehende Risiken identifiziert und ausgewiesen, wonach Namibia gemäß Vorschrift zu Anfang April 2019, ein Programm nachgereicht habe, dass sich mit den festgestellten Fehlern auseinandersetzt. Diese sollen nun laut einer Prioritätenrangordnung aus dem Weg geräumt werden. Es sind diese Maßnahmen und Regeln, die nun im weiteren Sinn auf die kleineren Flugplätze des Landes übertragen werden sollen (AZ berichtete).
Flugsicherung als nächstes
Im Februar 2020 soll eine weitere Prüfung folgen: diesmal handelt es sich um das sogenannte „Universal Safety Oversight Audit Programme“ (USOAP-audit), welches sich mit der Flugsicherung befassen wird. Es geht um die Pflicht der verschiedenen Aufsichtsgremien und Organisationen, die die Gesetzgebung und Vorschriften für eine nachhaltige Luftsicherheit beaufsichtigen und umsetzen müssen. Dabei wird die Zivilluftfahrtbehörde NCAA selbst, sowie die Flughafengesellschaft (NCA) und alle Luftfahrtgesellschaften, die namibische Flugplätze anfliegen - inklusive Air Namibia -, geprüft (so sie nicht bereits geprüft wurden). Diese Prüfung beunruhigt Gärtner mehr als die bereits abgeschlossene, weil so viele beteiligte Parteien den Regeln unabhängig voneinander nachkommen müssen: „Im Jahr 2006 bekam Namibia für die Umsetzung seiner Systeme die Benotung 48 Prozent, welches 12% unter dem weltweiten Durchschnitt lag. Im Jahr 2014 bekam Namibia immerhin die Note 59,7% von dem ICAO-Ausschuss für koordinierte Validierung (ICVM).“
Staaten, derer Systeme die USOAP-Prüfung nicht bestehen, können laut Gärtner tatsächlich gesperrt werden - Beispiele sind Länder wie Bhutan, Eritrea, Haiti und Kirgisistan, die auf der ICAO-Internetseite „https://www.icao.int/safety/pages/usoap-results.aspx“ aufgeführt sind. Als Unterzeichner des Chicagoer Abkommens und Mitglied der ICAO, wird Namibia die Unterstützung des Büros für Technische Zusammenarbeit (TCB) angeboten. Ab Mai 2019 bis zur amtlichen Prüfung im kommenden Jahr wird das TCB vorbereitende Revisionen vornehmen, so Gärtner.
Zum Ende des vergangenen Jahres bis hinein ins neue Jahr reagierten die vielen Interessenträger des namibischen Tourismussektors einerseits nervös und ängstlich, aber andererseits auch erbost auf die Nachricht, dass ein Besuch des ICAO-Auditkomitees, das im November 2018 die Flughafensicherheit des Internationalen Flughafens Hosea-Kutako prüfte, womöglich zur Schließung des Flughafens für internationalen Flugverkehr führen könnte (AZ berichtete). Inzwischen stellt sich heraus, dass es dabei um die landesweite Flugsicherung ging und der Flughafen nicht ohne weiteres geschlossen wird.
„Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (International Civil Aviation Organization, ICAO) macht den Unterschied zwischen der Flugsicherung und der Flugsicherheit. Bei der Flugsicherheit geht es um die Infrastruktur und derer Zustand, damit die Flugzeuge gesichert abheben und landen können. Dazu gehört im weiteren Sinne nicht nur der Hosea-Kutako-Flughafen, sondern auch die restlichen Flughäfen, wozu natürlich die vielen kleinen Flugplätze im Lande gehören“, erklärte der Vizevorsitzende der Namibischen Zivilluftfahrtbehörde (NCAA), Reinhard Gärtner, unlängst in einem Gespräch. Es gehe dabei nicht um willkürliche Paragrafenreiterei, sondern um einen weltweit geltenden Standard, der den internationalen Reiseveranstaltern und Versicherungsgesellschaften ermöglicht, die Qualität der namibischen Anlagen einzuschätzen.
Prüfung bestanden
„Bekannt als ICAO-Universal Security Audit Programme (USAP-Audit), wurden uns die Prüfungsresultate am 29. Januar 2019 bekanntgemacht. Die gute Nachricht ist, dass keine wesentlichen Sicherheitsrisiken (SSC) festgestellt wurden. Im Falle der effektiven Einführung der kritischen Elemente - bekannt als ‚effective implementation (EI) of the Critical Elements (CE’s)‘ - bekam Namibia die Note 72,06 Prozent - im Jahr 2010 wurden wir noch mit 60,8% benotet. Im Kontext betrachtet: der weltweite Durchschnitt steht momentan auf 72,2% und der Durchschnitt Afrikas beträgt 58,1%“, schrieb Gärtner auf Nachfrage.
Die Prüfung habe sich mit Themen wie Gesetzgebung, Sicherheit der nationalen Zivilluftfahrt, Flughafensicherheit, Sicherheitsprozeduren an den Flughäfen sowie dem Training und der Zulassung von Sicherheitspersonal befasst. Dementsprechend hatte die ICAO bestehende Risiken identifiziert und ausgewiesen, wonach Namibia gemäß Vorschrift zu Anfang April 2019, ein Programm nachgereicht habe, dass sich mit den festgestellten Fehlern auseinandersetzt. Diese sollen nun laut einer Prioritätenrangordnung aus dem Weg geräumt werden. Es sind diese Maßnahmen und Regeln, die nun im weiteren Sinn auf die kleineren Flugplätze des Landes übertragen werden sollen (AZ berichtete).
Flugsicherung als nächstes
Im Februar 2020 soll eine weitere Prüfung folgen: diesmal handelt es sich um das sogenannte „Universal Safety Oversight Audit Programme“ (USOAP-audit), welches sich mit der Flugsicherung befassen wird. Es geht um die Pflicht der verschiedenen Aufsichtsgremien und Organisationen, die die Gesetzgebung und Vorschriften für eine nachhaltige Luftsicherheit beaufsichtigen und umsetzen müssen. Dabei wird die Zivilluftfahrtbehörde NCAA selbst, sowie die Flughafengesellschaft (NCA) und alle Luftfahrtgesellschaften, die namibische Flugplätze anfliegen - inklusive Air Namibia -, geprüft (so sie nicht bereits geprüft wurden). Diese Prüfung beunruhigt Gärtner mehr als die bereits abgeschlossene, weil so viele beteiligte Parteien den Regeln unabhängig voneinander nachkommen müssen: „Im Jahr 2006 bekam Namibia für die Umsetzung seiner Systeme die Benotung 48 Prozent, welches 12% unter dem weltweiten Durchschnitt lag. Im Jahr 2014 bekam Namibia immerhin die Note 59,7% von dem ICAO-Ausschuss für koordinierte Validierung (ICVM).“
Staaten, derer Systeme die USOAP-Prüfung nicht bestehen, können laut Gärtner tatsächlich gesperrt werden - Beispiele sind Länder wie Bhutan, Eritrea, Haiti und Kirgisistan, die auf der ICAO-Internetseite „https://www.icao.int/safety/pages/usoap-results.aspx“ aufgeführt sind. Als Unterzeichner des Chicagoer Abkommens und Mitglied der ICAO, wird Namibia die Unterstützung des Büros für Technische Zusammenarbeit (TCB) angeboten. Ab Mai 2019 bis zur amtlichen Prüfung im kommenden Jahr wird das TCB vorbereitende Revisionen vornehmen, so Gärtner.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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