Prinzenball mit Tradition – oder: Warum die Reiffs nicht von der Bühne zu kriegen sind
Der Windhoeker Karneval (Wika) feiert seinen 66. Karneval, für das Narrenvolk eine ganz besondere Zahl und deshalb eine ganz besondere Veranstaltung. Mit viel Tradition. Aber auch auf neuen Wegen. Denn weil für den Wika mit 66 noch lange nicht Schluss ist, probiert dieser immer wieder etwas Neues. Diesmal beispielsweise ertönte Kammermusik im Foyer des SKW-Saals zum Sektempfang vor Beginn des Programms. Die Musik der Streichinstrumente passte zwar zur formellen Anzugsordnung der Gäste (Black Tie!), aber nicht zum Anlass; Einstimmung auf den Karneval hört sich anders an.
In der diesmal etwas spärlicher dekorierten Narrhalla hatte sich eine gut gemischte Karnevalsgemeinde versammelt. Unter den Gästen waren Besucher von Karnevalsvereinen aus dem Osten bzw. Witvlei (Oska), aus Stellenbosch (Matieka), aus Swakopmund (Küska) sowie aus Deutschland, genauer aus Mainz und aus Altrip am Rhein (K.G. Die Wasserhinkle). Zudem auf der Bühne das Happy Sound Orchester (HSO-Band) aus Eschweiler, das nun schon musikalischer Dauergast beim Wika ist.
Viel wurde über Tradition geredet. Dass diese durch den Wika aufrecht erhalten wird, lobte Sven Thieme, Vorstandsvorsitzender der Ohlthaver & List-Gruppe, der als Repräsentant des Wika-Hauptsponsors auf die Bühne geholt wurde. „Wir müssen aus diesem Karneval das beste Fest des Jahres machen“, sagte er. Daran wollten auch alle Aktiven auf der Bühne mitwirken, darunter HSO-Frontsänger Oliver Schmitt, Lokalsängerin Meraai Helm, Tänzerin Sascha Olivier-Sampson, Funkenmariechen „Funky Mary“ Mareike Jones, die Jugendgarde, die Prinzengarde und das Showballett.
Und dann war da noch der Auftritt des scheidenden Prinzenpaares: Prinz Pongo und Prinzessin Anni mussten ihre Amtszeit beenden. „Auch mit 66 ist noch lange nicht Schluss – weiter klingt heiter der Wika-Gruß“, sagte Prinz Pongo und hatte wohl Doppeldeutiges im Sinn. Denn abtreten wollte er nicht, selbst als die neuen Regenten schon auf der Bühne standen: Prinz Holly I., der Absolute (Jensen), und Prinzessin Carina I., aus dem Rheinland (Schumacher). „Jetzt ist Schluss“, befahl Sitzungspräsident Holger Mentzel, aber Prinz Pongo wehrte sich. „Wir sind noch nicht fertig.“ Schließlich übergab er das Zepter widerwillig doch an seinen Nachfolger und wurde mit Krokodilstränen von der Bühne geleitet. Dort bleiben aber zwei weitere Reiffs: Nicht weniger als die Prinzessinnen des Jugendkarnevals und des Kinderkarnevals.
Der neue Prinz, oft etwas zu ernst dreinschauend, und seine Prinzessin zeigten mit ihren Reimen Talent. Sie über ihn: „Aus Witvlei ist er, da ist es meistens trocken – aber Holly lässt es rocken.“ Er zu einem Dauerbrenner in Namibia: „Herr Rukoro lass das Kampfbeil ruh´n – um dich mit uns in der Groko zusammenzutun.“ Und beide über sich: „Vom Weißen Nossob bis zum Rhein – das kann doch nur ein Traumpaar sein.“
Seine Premiere hat das Wika-Traumpaar beim Prinzenball bestanden. Nun stehen weitere Abende bevor. Alles ist „absolut“, wie man in Anspielung auf den Prinzennamen hörte. Deshalb bleibt Wika auch absolut in der Familie. Oder andersherum. Bei den Reiffs jedenfalls.
Stefan Fischer
In der diesmal etwas spärlicher dekorierten Narrhalla hatte sich eine gut gemischte Karnevalsgemeinde versammelt. Unter den Gästen waren Besucher von Karnevalsvereinen aus dem Osten bzw. Witvlei (Oska), aus Stellenbosch (Matieka), aus Swakopmund (Küska) sowie aus Deutschland, genauer aus Mainz und aus Altrip am Rhein (K.G. Die Wasserhinkle). Zudem auf der Bühne das Happy Sound Orchester (HSO-Band) aus Eschweiler, das nun schon musikalischer Dauergast beim Wika ist.
Viel wurde über Tradition geredet. Dass diese durch den Wika aufrecht erhalten wird, lobte Sven Thieme, Vorstandsvorsitzender der Ohlthaver & List-Gruppe, der als Repräsentant des Wika-Hauptsponsors auf die Bühne geholt wurde. „Wir müssen aus diesem Karneval das beste Fest des Jahres machen“, sagte er. Daran wollten auch alle Aktiven auf der Bühne mitwirken, darunter HSO-Frontsänger Oliver Schmitt, Lokalsängerin Meraai Helm, Tänzerin Sascha Olivier-Sampson, Funkenmariechen „Funky Mary“ Mareike Jones, die Jugendgarde, die Prinzengarde und das Showballett.
Und dann war da noch der Auftritt des scheidenden Prinzenpaares: Prinz Pongo und Prinzessin Anni mussten ihre Amtszeit beenden. „Auch mit 66 ist noch lange nicht Schluss – weiter klingt heiter der Wika-Gruß“, sagte Prinz Pongo und hatte wohl Doppeldeutiges im Sinn. Denn abtreten wollte er nicht, selbst als die neuen Regenten schon auf der Bühne standen: Prinz Holly I., der Absolute (Jensen), und Prinzessin Carina I., aus dem Rheinland (Schumacher). „Jetzt ist Schluss“, befahl Sitzungspräsident Holger Mentzel, aber Prinz Pongo wehrte sich. „Wir sind noch nicht fertig.“ Schließlich übergab er das Zepter widerwillig doch an seinen Nachfolger und wurde mit Krokodilstränen von der Bühne geleitet. Dort bleiben aber zwei weitere Reiffs: Nicht weniger als die Prinzessinnen des Jugendkarnevals und des Kinderkarnevals.
Der neue Prinz, oft etwas zu ernst dreinschauend, und seine Prinzessin zeigten mit ihren Reimen Talent. Sie über ihn: „Aus Witvlei ist er, da ist es meistens trocken – aber Holly lässt es rocken.“ Er zu einem Dauerbrenner in Namibia: „Herr Rukoro lass das Kampfbeil ruh´n – um dich mit uns in der Groko zusammenzutun.“ Und beide über sich: „Vom Weißen Nossob bis zum Rhein – das kann doch nur ein Traumpaar sein.“
Seine Premiere hat das Wika-Traumpaar beim Prinzenball bestanden. Nun stehen weitere Abende bevor. Alles ist „absolut“, wie man in Anspielung auf den Prinzennamen hörte. Deshalb bleibt Wika auch absolut in der Familie. Oder andersherum. Bei den Reiffs jedenfalls.
Stefan Fischer
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Allgemeine Zeitung
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