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Privat, politisch und persönlich – ein Buchdebüt mit Herz und Hirn

Claudia Reiter
Windhoek (nve) - Wer schon mit 25 Jahren seine eigene Lebensgeschichte in Buchform publiziert, der hat was zu sagen: Ndiilokelwa Nthengwe, die sich in Namibia als Aktivistin für LGBTQIA+-Belange und Frauenrechte hervorgetan hat und sich mitunter mit dem Hashtag #SaveTheOkavango positioniert, beschreibt auf knappen 91 Seiten ihre persönliche Geschichte, die gleichermaßen eine politische Stellungnahme ist.

Das Werk „The Chronicles of a Non-Binary Black Lesbian Namibian ... In Love” (zu Deutsch: Die Chroniken einer nicht-binären schwarzen Lesbe aus Namibia ... die verliebt ist) erzählt von familiären Verhältnissen, vom Fußballspielen als Mädchen, vom ersten Verliebtsein, von emotionalem Missbrauch, Straßendemonstrationen, Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen und Treffen mit Präsident Hage G. Geingob im Zuge des politischen Aktivismus. Ein Themenmix, der junge Mädchen, Frauen, queere (alle nicht heterosexuellen) Personen und marginalisierte Randgruppen in ihrer Selbstbestimmtheit bestärken soll. Nthengewe erweitert die Zielgruppe noch um „Regierungsbeamte, Führungskräfte der Zivilgesellschaft, alle Leser und Aktivisten“, es gehe darum, Verständnis für diverse Lebensweisen zu schaffen, Geschlechterrollen als einengende soziale Grenzen vorzustellen und geschlechtsspezifische Gewalt als strukturelles Problem zu thematisieren.

Als Universitätsabsolventin nähert sich die Autorin kritisch und mit wissenschaftlicher Genauigkeit der eigenen Lebensrealität und macht daraus ein politisches Manifest, das von Unterstützern als erstes seiner Art in Namibia gefeiert wird. Die AZ hat im Interview mit Ndiilokelwa Nthengwe, die sich im Positive Vibes Trust für soziale Gleichberechtigung engagiert, mehr über die Hintergründe erfahren.

AZ: Was hat Sie auf den Gedanken gebracht, alles genau jetzt aufschreiben?

Angesichts des aktuellen politischen Klimas, das die Handlungsfähigkeit und die Würde von intersektionalen Randgruppen einschränkt bzw. angreift, war es an der Zeit, ein Werk zu schreiben, das sich mit dieser Tortur befasst und dabei meine eigenen persönlichen Chroniken miteinbezieht.

AZ: Inwiefern trägt Ihre Arbeit zum Entstehen einer offenen Gesellschaft bei?

Das Buch selbst ist einer der wichtigsten Beiträge zu einer inklusiven Gesellschaft, denn es ist ein Meilenstein für die LGBTQIA+-Gemeinschaft. Da es in Namibia wenig bis gar keine Literatur über queere, marginalisierte Identitäten gibt, ist es ein aufregender Moment und ein Buch für das Land.

AZ: “Das Private ist politisch“ – wie sehen Sie das?

Ich würde dem zustimmen, meine Erfahrungen spiegeln demnach die nationale Identitätspolitik wider.

AZ: Was sind wichtige Errungenschaften der LGBTQIA+-Gemeinde in Namibia in den letzten Jahren?

Es gab große Erfolge zwischen den Organisationen und in der Gemeinschaft - aber das betrifft nur den internen Zusammenhalt. In rechtlicher, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht hat sich nicht so viel getan.

AZ: Wie war es, persönliche Gefühle aufzuschreiben, wohl wissend, dass Sie sich damit angreifbar machen?

Ich habe mich bereits angreifbar gemacht, als ich anfing, öffentlich für intersektionale Inklusion einzutreten, also fühle ich mich in diesem Sinne nicht entblößt, sondern nur umso mehr bestätigt. Ich plane, mein nächstes Buch in zwei Jahren zu veröffentlichen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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