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Privater Linienflug im Aufwind

Im Rückgang der Pandemie schmieden Wirtschaft und Tourismus an neuen Impulsen
Eberhard Hofmann
Von Eberhard Hofmann

Windhoek

Keiner der vier Hauptredner, darunter Vizepräsident Nangolo Mbumba, hat den Untergang der staatlichen Luftfahrtgesellschaft Air Namibia mit einem Wörtchen erwähnt. Es liegt auf der Hand, dass die privat geführte Westair-Gruppe Räume besetzt, die von der bankrotten und vom Steuerzahler Jahrzente lang übersunbventionierten Luftlinie hinterlassen wurden. Der Geschäftsführer von Westair Aviation, Henri van Schalkwyk, hat den betrieblichen Wandel mit neuen Angeboten an Passagiere umrissen: Die bisherige Fluglinie von Westair hat am 2. November unter neuem Namen, neuem Logo sowie einem neuen 50-Sitzer-Embraer-Jet gestartet. Sie verbindet Windhoek mit Ondangwa, Rundu und Katima Mulilo sowie Windhoek und Kapstadt.

Ab 2022 bietet Westair laut van Schalkwyk Stipendien für jeweils zehn namibische Anwärter for den Beruf des Flugzeugingenieurs sowie weitere zehn Stipendien für angehende Piloten und Bordpersonal, die in der Firmengruppe zugleich Praktika absolvieren können.

Als dritte Neuerung kündigte van Schalkwyk für April 2022 regelmäßige Touristenflüge auf der beliebten Fremdenverkehrsroute zwischen Windhoek, Sossus Vlei, Swakopmund, Etoscha und Windhoek an. Die Verbindung mit dem Okavango-Delta, den Victoria-Fällen und Kapstadt ist ebenfalls gegeben.

Bei der Begrüßung der Geschäftspartner, Gäste sowie des Westair-Personals ging Grellmann kurz auf die Firmengeschichte der Gruppe ein, die vor der Corona-Pandemie 150 Kräfte beschäftigt hat, aber wie andere Betriebe das Personal auf 85 Stellen „umstrukturieren“ musste. Westair Aviation wurde vor 54 Jahren zur Instandhaltung von Flugzeugen zusammen mit einer kleinen Flugschule gegründet. Westair hat sich später bemüht, in die Branche der Linien- und Charterflüge einzusteigen. 1980 hat sich die Firma erfolglos an die damals zuständige Südafrikanische Transport-Kommission gewandt und nach Namibias Unabhängigkeit an die Nachfolge-Instanz, die Namibische Transportkommission, die 1994 die Flugtransport-Lizenz genehmigte. Grellmann sprach von „14 frustrierenden Jahren“ bis zur Genehmigung.

Nach zehn Jahren auf dem Chartermarkt, nächtlicher Expressfracht nach Südafrika, nach medizinischen Not- und Vermessungsflügen kam der Linienflug unter dem Namen FlyWestair dazu, der nun unter FlyNamibia und dem Sonnenlogo firmiert. Vizepräsident Mbumba und Vizeministerin Heather Sibungo vom Ressort Umwelt, Forsten und Tourismus haben beide die betriebliche Erweiterung von Westair begrüßt. Mbumba erhofft sich dadurch mehr Arbeitsstellen für die Jugend.

Grellmann hat am gleichen Abend die Aktionäre der Westair-Gruppe vorgestellt, die allesamt im physischen Bertriebsablauf engagiert sind: GustavHolz, Henry van Schalkwyk, Wynand Botes, Christo Roets samt dem Vorsitzenden Grellmann.

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Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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