Produktion nicht nachhaltig
Betr.: Kommentar: Eine nachhaltige Ressource (AZ, 16.8.2018)
Sehr geehrter Herr Steffen, ich habe mit großem Interesse Ihren Kommentar AZ gelesen. Es ist absolut richtig: Die Nachhaltigkeit der Holzkohleproduktion muss bezweifelt werden und es ist noch nicht abzusehen, welchen negativen Einfluss die Nutzung vor allem der alten Mopane-Bäume auf die Umwelt haben wird.
Wir hatten hier im Ugab-Tal zeitweise z.B. 15 Farmen, die gleichzeitig produzierten und nicht einen einzelnen sogenannten Eindringerbusch nutzten, sondern ausschließlich Mopane kappten. Hier waren 500 oder mehr Kilns (Holzkohleöfen) im Einsatz und täglich wurden tausende Mopane gekappt. Nachweislich wurde auf einigen Farmen produziert, ohne dass man dort ein Permit hatte. Das war auch dem Bezirksbüro des Forstamts bekannt. Unternommen hat dieses Amt aber nichts.
Das Büro des Ombudsmannes wurde eingeschaltet und hat bestätigt, dass diese Art der Nutzung gegen das namibische Grundgesetz verstößt. Das Ministerium bestätigt eine Produzentenanzahl von mehr als 600. Dazu kommt noch eine erhebliche Anzahl nicht-registrierter Produzenten. Ein wichtiges Marketingargument der NCA ist, dass Namibias Holzkohle FSC-zertifiziert ist. Von den rund 600 Produzenten sind aktuell nur 67 FSC-zertifiziert und auch das Flaggschiff des NCA und ihr Vorsitzender sind NICHT zertifiziert.
Die von der NCA publizierten Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen: 2017 wurde ein Jahresumsatz/Export von 200000 Tonnen und ein Umsatz von mehr als 100 Mio. N$ angegeben. Jetzt gibt man den Umsatz mit 80000 bis 100000 Tonnen an. Allein drei der großen Produzenten liefern nach eigenen Angaben schon 40000t. Haben die restlichen 597 Hersteller und die unbekannten Produzenten zusammen nur 40000t geliefert? Das glaubt doch keiner!
Namibia ist eines der trokkensten Länder südlich der Sahara. Jeder Baum, der gekappt wird, ist einer zu viel. Es gibt bis heute – nach mehr als 20 Jahren andauernder Produktion – keine EIA-Zertifikate (Umweltverträglichkeitsprüfung, Red.), keine Luftverschmutzungsuntersuchungen, keine Management-Pläne für jede einzelne Farm usw., usw. Die Bundesregierung Deutschland unterstützt das angebliche Entbuschungs-Programm in den letzten beiden Jahren mit 4 Mio. Euro und bis 2020 mit weiteren 10 Mio. Euro. Nach Landeswährung sind das dann etwa 220 Mio. N$ und davon werden Versammlungen der NCA, Büro- und Personalkosten der NCA, Autos, neue Öfen, etc. finanziert. Wenn das der deutsche Steuerzahler wüsste.
Abgewickelt wird fast alles über die GIZ, die offenbar relativ ungeprüft handeln kann. Ein Beispiel: Die GIZ hat an der Entwicklung neuer Kilns mitgearbeitet und es ist gelungen, das Rad neu zu erfinden! Solche Öfen werden von der Firma ECO-Consult in Deutschland angeboten. ECO arbeitet mit der GIZ zusammen!
In Namibia sind wahrscheinlich mehr als 10000 Holzkohleöfen im Einsatz. Wer will die jemals ersetzen – wenn nicht die dummen Deutschen? Die deutsche Bundesregierung erklärt u.a., dass nach ihrer Ansicht das Fällen von Mopane unbedenklich ist. Phantastisch!
Weitere „Probleme“, an denen die GIZ mit der NCA dreht: (1) Die Vorschriften des Forest Acts, was die 500 cbm Holz pro Farm pro Jahr anbetrifft, sollen aufgehoben werden! (2) Viele, wenn nicht sogar die meisten Arbeiter sind Angolaner. (3) Feuerstreifen will man reduzieren, obwohl es genug Buschfeuer gab – in der Vergangenheit verbrannten ca. 30 Rhinos und etliche Elefanten infolge von Charcoal Production und der damalige Vorsitzende der NCA berichtete von bis zu 5 Veld-Feuern pro Woche. (4) Man versucht die bestehenden FSC-Regularien an die „Verhältnisse in Namibia“ anzupassen.
Sieht man sich die Lohnpolitik der Industrie an, kommt man leicht ins Grübeln, es ist Sklavenarbeit! Bin gespannt, was die NAU dazu sagt.
Lesen sie mehr unter: https://1drv.ms/f/s!AlSGamFDeOAC4xQGmAaqF2jXiHnq
oder: http://ugabterassen.blogspot.com/ (Brief gekürzt, Red.)
Rolf Wagner, Henties Bay
Wir hatten hier im Ugab-Tal zeitweise z.B. 15 Farmen, die gleichzeitig produzierten und nicht einen einzelnen sogenannten Eindringerbusch nutzten, sondern ausschließlich Mopane kappten. Hier waren 500 oder mehr Kilns (Holzkohleöfen) im Einsatz und täglich wurden tausende Mopane gekappt. Nachweislich wurde auf einigen Farmen produziert, ohne dass man dort ein Permit hatte. Das war auch dem Bezirksbüro des Forstamts bekannt. Unternommen hat dieses Amt aber nichts.
Das Büro des Ombudsmannes wurde eingeschaltet und hat bestätigt, dass diese Art der Nutzung gegen das namibische Grundgesetz verstößt. Das Ministerium bestätigt eine Produzentenanzahl von mehr als 600. Dazu kommt noch eine erhebliche Anzahl nicht-registrierter Produzenten. Ein wichtiges Marketingargument der NCA ist, dass Namibias Holzkohle FSC-zertifiziert ist. Von den rund 600 Produzenten sind aktuell nur 67 FSC-zertifiziert und auch das Flaggschiff des NCA und ihr Vorsitzender sind NICHT zertifiziert.
Die von der NCA publizierten Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen: 2017 wurde ein Jahresumsatz/Export von 200000 Tonnen und ein Umsatz von mehr als 100 Mio. N$ angegeben. Jetzt gibt man den Umsatz mit 80000 bis 100000 Tonnen an. Allein drei der großen Produzenten liefern nach eigenen Angaben schon 40000t. Haben die restlichen 597 Hersteller und die unbekannten Produzenten zusammen nur 40000t geliefert? Das glaubt doch keiner!
Namibia ist eines der trokkensten Länder südlich der Sahara. Jeder Baum, der gekappt wird, ist einer zu viel. Es gibt bis heute – nach mehr als 20 Jahren andauernder Produktion – keine EIA-Zertifikate (Umweltverträglichkeitsprüfung, Red.), keine Luftverschmutzungsuntersuchungen, keine Management-Pläne für jede einzelne Farm usw., usw. Die Bundesregierung Deutschland unterstützt das angebliche Entbuschungs-Programm in den letzten beiden Jahren mit 4 Mio. Euro und bis 2020 mit weiteren 10 Mio. Euro. Nach Landeswährung sind das dann etwa 220 Mio. N$ und davon werden Versammlungen der NCA, Büro- und Personalkosten der NCA, Autos, neue Öfen, etc. finanziert. Wenn das der deutsche Steuerzahler wüsste.
Abgewickelt wird fast alles über die GIZ, die offenbar relativ ungeprüft handeln kann. Ein Beispiel: Die GIZ hat an der Entwicklung neuer Kilns mitgearbeitet und es ist gelungen, das Rad neu zu erfinden! Solche Öfen werden von der Firma ECO-Consult in Deutschland angeboten. ECO arbeitet mit der GIZ zusammen!
In Namibia sind wahrscheinlich mehr als 10000 Holzkohleöfen im Einsatz. Wer will die jemals ersetzen – wenn nicht die dummen Deutschen? Die deutsche Bundesregierung erklärt u.a., dass nach ihrer Ansicht das Fällen von Mopane unbedenklich ist. Phantastisch!
Weitere „Probleme“, an denen die GIZ mit der NCA dreht: (1) Die Vorschriften des Forest Acts, was die 500 cbm Holz pro Farm pro Jahr anbetrifft, sollen aufgehoben werden! (2) Viele, wenn nicht sogar die meisten Arbeiter sind Angolaner. (3) Feuerstreifen will man reduzieren, obwohl es genug Buschfeuer gab – in der Vergangenheit verbrannten ca. 30 Rhinos und etliche Elefanten infolge von Charcoal Production und der damalige Vorsitzende der NCA berichtete von bis zu 5 Veld-Feuern pro Woche. (4) Man versucht die bestehenden FSC-Regularien an die „Verhältnisse in Namibia“ anzupassen.
Sieht man sich die Lohnpolitik der Industrie an, kommt man leicht ins Grübeln, es ist Sklavenarbeit! Bin gespannt, was die NAU dazu sagt.
Lesen sie mehr unter: https://1drv.ms/f/s!AlSGamFDeOAC4xQGmAaqF2jXiHnq
oder: http://ugabterassen.blogspot.com/ (Brief gekürzt, Red.)
Rolf Wagner, Henties Bay
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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