Produktionsniveau reduziert
Neues Schichtsystem im Fischereisektor ist nicht nachhaltig
Von Erwin Leuschner
Swakopmund/Walvis Bay
Vor wenigen Monaten wurde in der Fischereiindustrie die Produktion komplett gestoppt, nun liegt der Unternehmensdurchsatz bei nur noch 66 Prozent des normalen Niveaus. „Diese geringe Leistung kann aber schon bald Probleme verursachen“, sagte Ivory Uirab vom Ministerium für Fischerei und Marineressourcen vor kurzem in Swakopmund. Uirab war vom Erongo-Gouverneur Neville Andre eingeladen worden und gab einen kurzen Überblick über diese Branche.
Demnach habe es in der Fischereiindustrie zum Ende des Monats März mehrere Herausforderungen gegeben. „Als zum ersten Mal die landesweite Ausgangs- bzw. Reisebeschränkung eingeführt wurde, wurden alle Fischtrawler zurück zum Hafen gerufen und die Produktion wurde eingestellt“, sagte er. Dies habe gleich mehrere Herausforderungen mit sich gebracht, besonders im Hafen von Walvis Bay, in dem es nicht ausreichend Anlegestellen für alle Trawler gegeben habe, derweil zusätzlich ausländische Schiffe nicht hätten abfahren können. Der Hafen sei derart überlastet gewesen, dass es kaum Platz für namibische Trawler gegeben habe.
Erst nach der Lockerung des strengen Lockdown von Stufe 1 auf Stufe 2 seien Schiffe wieder zur See gefahren und die Fabriken hätten wieder den Betrieb aufgenommen. Allerdings sei in den Fischfabriken ein neues, reduziertes Schichtsystem eingeführt worden, was den Produktionsfluss deutlich beeinträchtigt habe.
„Der reduzierte Betrieb ist langfristig nicht nachhaltig“, sagte Herman Theron, Geschäftsführer des O&L-Tochterunternehmens Hangana Seafood auf Nachfrage der AZ. Ihm zufolge wurde nach dem Produktionsstopp die Fischerei erst Mitte April als wesentlicher Dienstleister eingestuft. Allerdings sei mit der Gewerkschaft vereinbart worden, dass statt zwei Neun-Stunden-Schichten nun drei 6.15-Stunden-Schichten eingeführt werden müssten. Mitarbeiter würden somit sechs Stunden am Stück arbeiten, aber weiterhin für eine neun-Stunden-Schicht vergütet. „Die kürzere Arbeitszeit führte zu einem Rückgang bei der Produktion von rund 33 Prozent“, sagte er und ergänzte: „Das Ergebnis ist ein geringerer Durchsatz bei den gleichen Kosten, was sich erheblich negativ auf den Betrieb auswirkt.“
Diese nicht nachhaltige Situation werde ferner durch die obligatorische Schließung der Fischerei im Oktober verschärft. „Das wird sich zusätzlich negativ auf den Betrieb auswirken. Die Branche ist sich ohnehin auch nicht sicher, wie das neueste Update zur Quotensituation aussieht“, so der Hangana-Geschäftsführer.
Swakopmund/Walvis Bay
Vor wenigen Monaten wurde in der Fischereiindustrie die Produktion komplett gestoppt, nun liegt der Unternehmensdurchsatz bei nur noch 66 Prozent des normalen Niveaus. „Diese geringe Leistung kann aber schon bald Probleme verursachen“, sagte Ivory Uirab vom Ministerium für Fischerei und Marineressourcen vor kurzem in Swakopmund. Uirab war vom Erongo-Gouverneur Neville Andre eingeladen worden und gab einen kurzen Überblick über diese Branche.
Demnach habe es in der Fischereiindustrie zum Ende des Monats März mehrere Herausforderungen gegeben. „Als zum ersten Mal die landesweite Ausgangs- bzw. Reisebeschränkung eingeführt wurde, wurden alle Fischtrawler zurück zum Hafen gerufen und die Produktion wurde eingestellt“, sagte er. Dies habe gleich mehrere Herausforderungen mit sich gebracht, besonders im Hafen von Walvis Bay, in dem es nicht ausreichend Anlegestellen für alle Trawler gegeben habe, derweil zusätzlich ausländische Schiffe nicht hätten abfahren können. Der Hafen sei derart überlastet gewesen, dass es kaum Platz für namibische Trawler gegeben habe.
Erst nach der Lockerung des strengen Lockdown von Stufe 1 auf Stufe 2 seien Schiffe wieder zur See gefahren und die Fabriken hätten wieder den Betrieb aufgenommen. Allerdings sei in den Fischfabriken ein neues, reduziertes Schichtsystem eingeführt worden, was den Produktionsfluss deutlich beeinträchtigt habe.
„Der reduzierte Betrieb ist langfristig nicht nachhaltig“, sagte Herman Theron, Geschäftsführer des O&L-Tochterunternehmens Hangana Seafood auf Nachfrage der AZ. Ihm zufolge wurde nach dem Produktionsstopp die Fischerei erst Mitte April als wesentlicher Dienstleister eingestuft. Allerdings sei mit der Gewerkschaft vereinbart worden, dass statt zwei Neun-Stunden-Schichten nun drei 6.15-Stunden-Schichten eingeführt werden müssten. Mitarbeiter würden somit sechs Stunden am Stück arbeiten, aber weiterhin für eine neun-Stunden-Schicht vergütet. „Die kürzere Arbeitszeit führte zu einem Rückgang bei der Produktion von rund 33 Prozent“, sagte er und ergänzte: „Das Ergebnis ist ein geringerer Durchsatz bei den gleichen Kosten, was sich erheblich negativ auf den Betrieb auswirkt.“
Diese nicht nachhaltige Situation werde ferner durch die obligatorische Schließung der Fischerei im Oktober verschärft. „Das wird sich zusätzlich negativ auf den Betrieb auswirken. Die Branche ist sich ohnehin auch nicht sicher, wie das neueste Update zur Quotensituation aussieht“, so der Hangana-Geschäftsführer.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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