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In den aufeinanderfolgenden Wahlen seit 1990 hat die regierende Partei bekanntlich erheblichen Machtgewinn erzielt. Der Kampf für die nächsten Kommunal- und Regionalwahlen, hat bereits begonnen, wenn der Fernsehzuschauer die mehrfache Dokumentation von "Überläufern" aus Oppositionsparteien zur Swapo zur Kenntnis nimmt, die sorgfältig und ausführlich landesweit ausgestrahlt wird.

Die DTA hat als Oppositionspartei das staatliche NBC-Fernsehen ebenfalls zur Dokumentation von "Überläufern" aus der Swapo und aus anderen Parteien eingeladen. Das Fernsehen hat die Einladung laut DTA-Aussage offensichtlich ignoriert, so dass der Zuschauer bei der Wahrnehmung bleibt, dass allein die regierende Swapo im Stande sei, neues Parteivolk zu werben.


Im Vorfeld der für Dezember 2003 anberaumten Wahl der Regional- und Kommunalräte, die noch durch Verfassungsgerangel zwischen den beiden Kammern des Parlaments gefährdet wird - ist der Kampf um die Wähler auf jeden Fall schon entbrannt. Es ist auch deutlich, dass die Swapo nach ihrer knappen Niederlage bei den kürzlichen Nachwahlen für den Regionalrat in Rehoboth mit einer verschärften Kampagne dagegenhalten will und dazu, wie es scheint, die vorbehaltlose Unterstützung der NBC erhält.


Trotz offensichtlicher Benachteiligung bleibt es jetzt dringend notwendig, dass sich die kleineren und geschrumpften Parteien deutlich profilieren, wie es die DTA mit einigen Kernthemen und der Ankündigung neuer Stellenbesetzung nach der kürzlichen Sitzung ihres Zentralkomitees getan hat. Weiterer Machtgewinn der regierenden Partei wird der anfälligen jungen Demokratie schaden.


Notrufe aus dem Caprivi





Unberechenbarkeit, aber auch Glück und Pech liegen in der namibischen Natur, vor allem in der Witterung, dicht beieinander. Die Region Caprivi, obwohl im besten Regengürtel Namibias gelegen, musste sich seit Ende letzten Jahres verstärkt um Dürrehilfe bemühen, weil die Niederschläge in der vorigen Ackersaison derart gering waren, dass die Subsistenzfarmer sogar ihr aufgespartes Saatgut verzehrt hatten.


Jetzt führt der Sambesi einen Wasserstand mit Rekordhöhen, wodurch das Wasser nicht nur die seit längerem ausgetrockneten Sumpfniederungen und flachen Seen füllt, sondern Straßen, Siedlungen, Schulen und Ackerflächen um- und überspült. Gute Niederschläge in Ost-Angola, Sambia und im Kongo führen noch im Zeitraum der Dürre- und Ernährungshilfe für die ostcaprivianischen Flussniederungen und angrenzenden Flächen zum anderen Extrem: Wasser in bedrohlichem Überfluss.


Wasserbau und Wasserwirtschaft bleiben für ganz Namibia stets eine Herausforderung, dass man aus unvorstellbarem Überfluss langfristig schöpfen und für die gewiss wieder eintretenden Dürreperioden speichern kann. Dafür gibt es keine schnelle Patentlösung. Die planmäßige Berieselung von Feldern und die Einführung der Fischzucht bieten gerade im Caprivi mit seinen standhaltenden Grenzflüssen viele Möglichkeiten. Aber auch hier stößt man leicht an die Grenzen des Machbaren: die hohe Verdunstung führt bei Berieselung leicht zur Versalzung der Böden.


Dennoch bleibt das Wasser stets ein Aufruf zur Entwicklung.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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