Prokops kompliziertes Handball-Puzzle - Quenstedt darf auf EM hoffen
Hannover (dpa) - Ob Silvio Heinevetter sich den Sieg der deutschen Handballer im Fernsehen angeschaut hat, ist nicht bekannt. Der Torhüter dürfte aber auch so mitbekommen haben, dass Dario Quenstedt im letzten Länderspiel 2019 eine überragende Leistung gezeigt hatte. Quenstedt, der anstelle von Heinevetter nominiert worden war, parierte unmittelbar vor dem Abpfiff einen Siebenmeter der Kroaten und sicherte der DHB-Auswahl damit den knappen 24:23-Erfolg. Anschließend stürmten seine Teamkollegen auf den 30-Jährigen zu und feierten ihn vor fast 10000 begeisterten Fans in Hannover. „Er war der entscheidende Impuls“, lobte Bundestrainer Christian Prokop.
Quenstedts Timing hätte kaum besser sein können - und das weiß auch Heinevetter. Schon am 9. Januar beginnt für die DHB-Auswahl mit dem Auftaktspiel gegen die Niederlande die von Norwegen, Österreich und Schweden ausgerichtete Europameisterschaft. Das Spiel gegen die Kroaten war in diesem Jahr die letzte Chance, sich dem Bundestrainer im Nationaltrikot zu präsentieren. Erst am 2. Januar sieht sich die Mannschaft dann zur unmittelbaren EM-Vorbereitung wieder. Andreas Wolff ist als erster Torhüter für das Turnier gesetzt. Und dahinter dürfte Quenstedt nach seiner bisher besten Leistung für die DHB-Auswahl die derzeit größten Chancen auf ein EM-Ticket haben.
„Ich glaube, das Zusammenspiel zwischen mir und Andreas ist etwas, worauf wir aufbauen können“, sagte Quenstedt, der bescheiden blieb. Er sei „soweit zufrieden“ mit seiner Leistung, meinte der Keeper des THW Kiel zurückhaltend. Schon die Einladung zum Nationalteam sei für ihn eine Belohnung gewesen. Prokop selbst gab sich im Anschluss Mühe, nicht den Eindruck entstehen zu lassen, als sei es das mit Blick auf die EM für Routinier Heinevetter schon gewesen. „Nein“, antwortete Prokop auf die Frage, ob Quenstedt seinen EM-Platz nun schon sicher habe. „Noch nicht.“
Nach rund zweieinhalb Jahren als Bundestrainer weiß Prokop längst, dass sich auch kurz vor einem Turnier nur schwer Prognosen über die Kaderzusammenstellung treffen lassen. Am 29. Dezember steht in der Bundesliga der letzte Spieltag in diesem Jahr an, bis dahin könnte sich ein Großteil seiner Spieler also noch verletzen. Auf der Torhüterposition ist die deutsche Mannschaft zwar breit aufgestellt, aber dafür plagen Prokop an anderen Stellen schon jetzt Sorgen - vor allem auf der so wichtigen Position des Spielmachers.
Es seien „wahnsinnige Verletzungen“ eingetreten, sagte der Bundestrainer. Bei der Heim-WM im vergangenen Januar war ihm während des Turniers sein Rückraumstratege Martin Strobel mit einem Kreuzbandriss weggebrochen. Der 33-Jährige steht nach monatelanger Reha nun zwar kurz vor seinem Bundesliga-Comeback. Ob es für die EM reicht, bleibt aber ungewiss. Auch deshalb hatte Prokop große Hoffnungen in Simon Ernst gesetzt, aber kurz vor den Kroatien-Tests riss der 25-Jährige sich zum dritten Mal in seiner noch jungen Karriere ebenfalls das Kreuzband. Prokop weiß also genau, dass sich ein Kader zweieinhalb Monate vor der EM schwer planen lässt. Foto: dpa
Quenstedts Timing hätte kaum besser sein können - und das weiß auch Heinevetter. Schon am 9. Januar beginnt für die DHB-Auswahl mit dem Auftaktspiel gegen die Niederlande die von Norwegen, Österreich und Schweden ausgerichtete Europameisterschaft. Das Spiel gegen die Kroaten war in diesem Jahr die letzte Chance, sich dem Bundestrainer im Nationaltrikot zu präsentieren. Erst am 2. Januar sieht sich die Mannschaft dann zur unmittelbaren EM-Vorbereitung wieder. Andreas Wolff ist als erster Torhüter für das Turnier gesetzt. Und dahinter dürfte Quenstedt nach seiner bisher besten Leistung für die DHB-Auswahl die derzeit größten Chancen auf ein EM-Ticket haben.
„Ich glaube, das Zusammenspiel zwischen mir und Andreas ist etwas, worauf wir aufbauen können“, sagte Quenstedt, der bescheiden blieb. Er sei „soweit zufrieden“ mit seiner Leistung, meinte der Keeper des THW Kiel zurückhaltend. Schon die Einladung zum Nationalteam sei für ihn eine Belohnung gewesen. Prokop selbst gab sich im Anschluss Mühe, nicht den Eindruck entstehen zu lassen, als sei es das mit Blick auf die EM für Routinier Heinevetter schon gewesen. „Nein“, antwortete Prokop auf die Frage, ob Quenstedt seinen EM-Platz nun schon sicher habe. „Noch nicht.“
Nach rund zweieinhalb Jahren als Bundestrainer weiß Prokop längst, dass sich auch kurz vor einem Turnier nur schwer Prognosen über die Kaderzusammenstellung treffen lassen. Am 29. Dezember steht in der Bundesliga der letzte Spieltag in diesem Jahr an, bis dahin könnte sich ein Großteil seiner Spieler also noch verletzen. Auf der Torhüterposition ist die deutsche Mannschaft zwar breit aufgestellt, aber dafür plagen Prokop an anderen Stellen schon jetzt Sorgen - vor allem auf der so wichtigen Position des Spielmachers.
Es seien „wahnsinnige Verletzungen“ eingetreten, sagte der Bundestrainer. Bei der Heim-WM im vergangenen Januar war ihm während des Turniers sein Rückraumstratege Martin Strobel mit einem Kreuzbandriss weggebrochen. Der 33-Jährige steht nach monatelanger Reha nun zwar kurz vor seinem Bundesliga-Comeback. Ob es für die EM reicht, bleibt aber ungewiss. Auch deshalb hatte Prokop große Hoffnungen in Simon Ernst gesetzt, aber kurz vor den Kroatien-Tests riss der 25-Jährige sich zum dritten Mal in seiner noch jungen Karriere ebenfalls das Kreuzband. Prokop weiß also genau, dass sich ein Kader zweieinhalb Monate vor der EM schwer planen lässt. Foto: dpa
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Allgemeine Zeitung
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